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Full text: 5, 1882

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Archiv 1882. 2. 
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eine Abzweigung des warmen (nicht existirenden) Patagonischen Stromes nach Westen hin fortzuführen: 
indess zeigen die von ihm selbst beigebrachten Aussagen von Autoritäten wie Fitz-Roy 1 ), Foster und 
Findlay gerade die umgekehrte Bewegung, also ein Strömen der Gewässer von Nordwest nach Südost 
und alsdann nach Osten. Wir sehen also das Bild hier bestätigt, welches Petermann auf seiner Stromkarte 
des antarktischen Ozeans gab (s. oben S. 2). Die grosse Westwindtrift des südlichen Pazifischen Ozeans 
südlich von 35° S spaltet sich demnach in etwa 40°—45° S-Br.: ein Ast geht als relativ kalter Perustrom 
nach Norden, ein anderer aber als relativ wärmerer Strom südwärts um das Kap Horn herum. Das hier 
beobachtete „wärmere“ Wasser stammt also aus etwa 40°—45° S-Br. im Pazifischen Ozean. Wendet sich 
nun dieser Theil der Kap-Horn-Strömung zwischen Falkland-Inseln und Staten-Eiland nordwärts, so bringt 
er einen kleinen Wärmeüberschuss gegenüber den in der Mitte des Hauptstroms nach Nordost ziehenden 
Wassermassen bereits mit, wenn er auf die patagonischen Gründe, tritt und sich der dort herrschenden 
starken Insolation aussetzt. Dagegen repräsentirt der Falklandstrom ausserhalb der Bank so recht das kalte 
Mark jenes grossen antarktischen Stroms, der aus der Südsee durch die Kap-Horn-Strasse eintretend und 
auch durch antarktisches Wasser aus dem Süden des Südatlantischen Ozeans sich verstärkend in gerader 
Richtung auf den Agulhasstrom zueilt, um diesen ebenso wie den Brasilienstrom zur Seite zu drängen und 
so ganz das zu. schaffen, was einst Renneil von ihm aussagte: eine strömende Verbindung zwischen der 
Siidsee, dem Südatlantischen und weiterhin auch dem Indischen Ozean. 
IV. Schluss. 
Fassen wir das gewonnene Resultat nochmals kurz zusammen, so hat sich ergeben: 
1. Dass die Brasilienströmung ihrer Hauptmasse nach jedenfalls ihren südsüdwestlichen Weg entlang 
der Ostküste Südamerikas auch über den 30. Breitengrad hinaus fortsetzt, aber sich von dort an mehr und 
mehr von der Küste und den Küstenbänken entfernt, bis ihr Westrand in 48° S-Br. und 57° W-Lg. in 
scharfem Knie nach Osten umbiegt, worauf die ganze warme Strömung quer über den Südatlantischen 
Ozean in ostnordöstlicher Richtung weiter zieht; 
2. dass von Süden her die kalte hauptsächlich von antarktischen und südpazifischen Gewässern ge 
speiste Kap-Horn-Strömung um die Südspitze Südamerikas herum einen Zweig nordwärts entsendet, der 
den breiten von der warmen Brasilien Strömung bis zur Küste freigelassen en Raum einnimmt, während die 
Hauptmasse des kalten Stroms in gleicher Richtung wie die umgewendete Brasilienströmung und dieser 
zur Rechten scharf angelagert den Südatlantischen Ozean überschreitet. — 
Es bleiben nunmehr noch einige Bemerkungen zu macheu über den kausalen Zusammenhang der hier 
nachgewiesenen thatsächlichen Vorgänge. 
Das Abbiegen der warmen Brasilienströmung von der Küste hat sicherlich mehrere Ursachen. Zunächst 
ist darin wohl die Einwirkung der Erdrotation zu erkennen, welche den Strom auf der Südhemisphäre nach 
links, d. h. hier nach Osten hin ablenken wird: als „Abflussströmung“ (im Sinne Rennell’s) wäre sie 
sogar besonders dazu prädestinirt, der „Trägheitskurve“ zu folgen. Indess empfängt sie auch noch fort 
dauernd neue Impulse durch die südlich von 30° S-Br. mehr und mehr zur Macht gelangenden Westwinde, 
welche wenigstens auf die Oberfläche des warmen Stroms nach Osten schiebend einwirken müssen. Während 
so der Strom nach Osten gedrängt wird, unterliegt er auch gleichzeitig einer Aspiration von Osten her: 
denn die „strammen Westwinde“ beherrschen den ganzen südatlantischen Ozean zwischen 35° und 60° S-Br., 
und für alles in der Osthälfte dieses Raumes von ihnen in das Indische Gebiet getriebene Wasser muss 
von Westen her Ersatz geschaffen werden. Diesen bringt sowohl die Brasilienströmung wie auch der Kap- 
Horn-Strom herbei; beide werden also nicht nur geschoben, sondern auch angesogen durch die „strammen 
Westwinde.“ 
Es darf indess wohl angenommen werden, dass jenes scharfe, plötzliche Umbiegen des Brasilienstromes, 
wie es im Verlaufe seiner Westkante zum Ausdruck gelangt, der Hauptsache nach nicht auf den Einfluss 
der Winde und der Erdrotation zurückzuführen ist, sondern vielmehr auf die mechanische Einwirkung des 
Kap-Horn-Stroms. Dieser wird von der andern in seiner linken Flanke angerannt, er erweist sich indess als 
der stärkere und wirft, unterstützt durch die oben erwähnten Winde und die Rotationseinwirkung der Erde, 
„Eine stetige Meeresströmung fliesst längs der Südwestküste des Feuerlandes von Nordwest nach Südost und 
dann um Kap Horn herum ostwärts etc.“ Petermann’s Mitth. 1872, Seite 132.
	        
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