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Full text: 5, 1882

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niedrigsten Temperaturen in diesem Gebiete, mag als ein passendes Beispiel für diese Erscheinungen, wie 
sie hier gegen südliche und südwestliche Winde auf kreuzende Schiffe sehr häufig antreffen, in extenso 
reproduzirt werden. 
Datum 
Stde. 
S- 
Br. 
W-Lg. 
Gesegelter Kurs 
und Distanz (Sm.) 
Wasser- 
Temp. 
Datum 
Stde. 
S-Br. 
W-Lg. 
Gesegelter Kurs 
und Distanz (Sm.) 
Wasser- 
Temp. 
Sept. 6 
4 a 
34° 
57' 
51 c 
44' 
S 45° W 
20 
18?0 
Sept. 8 
12P 
38 33 
53 0 
55 
19 
17.0 
55 
8 a 
35 
15 
52 
8 
55 
24 
18.2 
Sept. 9 
4« 
38° 52' 
52° 48' 
S 38° E 
20 
15°0 
55 
12 
35 
34 
52 
33 
55 
24 
15.9 
8“ 
39 10 
52 37 
18 
15.7 
» 
4P 
35 
56 
52 
56 
S 40° W 
30 
15.2 
12 
39 2 
52 58 
N49° W 
18 
15.2 
55 
8P 
36 
14 
53 
14 
55 
24 
10.7 
4P 
38 50 
53 21 
N61° W 
20 
17.3 
55 
12P 
36 
22 
53 
24 
55 
12 
8.8 
8P 
38 40 
53 43 
N67° W 
18 
13.1 
Sept. 7 
4 a 
36° 
26' 
53° 
29' 
S 40° W 
6 
6?8 
12P 
38 48 
53 50 
1 ” 
7 i 
7.4 
55 
8“ 
36 
28 
53 
40 
S 75° W 
9 
7.0 
<S 12° E 
8) 
55 
12 
36 
33 
54 
4 
S 80° W 
20 
7.2 
Sept. 10 
4 a 
38° 56' 
53° 48' 
S 12° E 
8 
10?o 
55 
4P 
36 
32 
54 
24 
w 
20 
7.9 
8 « 
39 5 
53 47 
Stille 
13.1 
55 
8P 
36 
22 
54 
39 
N 65° W 
18 
8.7 
12 
39 15 
54 12 
S 53° W 
16 
13.2 
55 
12P 
36 
43 
54 
27 
S 14° E 
24 
7.8 
4P 
39 44 
53 50 
S 65° W 
34 
6.0 
Sept. 8 
4« 
37 q 2' 
54 c 
9' 
S 28° E 
24 
6?0 
8P 
39 29 
54 42 
| S 54° W 
12 1 
6.6 
55 
8 « 
37 
19 
53 
52 
55 
22 
5.2 
*S 9°E 
10) 
12 
37 
31 
53 
35 
S 32° E 
18 
4.8 
55 
12P 
40 2 
54 51 
S 5°E 
16 
6.8 
55 
4P 
37 
52 
53 
23 
S 31° E 
20 
6.2 
55 
8P 
38 
13 
53 
11 
55 
20 
11.7 
Man bemerkt, wie das Schiff, sobald es südöstlich steuert, das warme Wasser berührt; nachdem es indess 
gewendet, kommt es bei dem nunmehr westlichen Kurse schnell wieder in das kalte Wasser hinein. Die 
höchste Differenz ist am 8. September von Mittag bis Mitternacht beobachtet; in diesen 12 Stunden stieg 
die Meeres-Temperatur von 4.s° auf 17.0°, also um 12.2°. Besonders auffallend ist die abnorm niedrige 
Temperatur des kalten Stromes in dieser geographischen Breite; 2 i /t Breitengrade südlicher fand Kapt. 
Ringe bei seinem Kurse quer über den ganzen kalten Strom 1 ) nirgends unter 5°; der Tagesdurchschnitt 
des 11. September war 6.o°, das Minimum 5.3°, das Maximum 6-8°. Wir kommen auf diese merkwürdige 
Beobachtung noch unten wieder zurück. — 
Ausser in den Temperaturen werden übrigens von den Schiffen auch auffallende Unterschiede in der 
Färbung des Wassers wahrgenommen: ausserhalb der patagonischen Gründe ist das warme Wasser fast 
ausnahmslos blau, das kalte dagegen dunkelgrün. Ueber dem letzteren findet sich auch ein reicheres Thier 
leben in der Luft, es werden Schaaren von Albatros, Kaptauben, Seeschwalben u. a. angetroffen, auch die 
Fische zeigen sich in grösseren Schaaren, jedenfalls die Veranlassung für jene Vögel, sich hier so zahlreich 
anzusammeln. 2 ) Bei östlichen oder südlichen Winden, die vom warmen Strom herkommen, ist das Gebiet 
des kalten Wassers regelmässig von Nebeln überlagert, die oft in dichte Sprühregen übergehen: kurz, Er 
scheinungen, wie sie auch sonst an Lokalitäten, wo kalte und warme Gewässer sich nahe berühren, von 
den Seeleuten wahrgenommen werden, wie südlich von den Neufundlandbänken und südlich vom Kaplande. 
Wenn wir oben festgestellt haben, dass der Brasilienstrom südlich der Laplata-Mündung nicht auf die 
Küstenbank tritt, vielmehr in weitem Abstande östlich derselben bleibt und schliesslich ganz nach Osten 
umschwenkt, so stehen wir weiter vor der Frage, wo kommt das warme Wasser her, das nach allen Angaben 
über den Patagonischen Gründen gefunden wird? 
Die Thatsache selbst, dass über den Gründen die Wassertemperaturen der Oberfläche höher sind 
unter gleicher geographischer Breite als über dem tiefen Wasser östlich der Bank, ist als vollkommen 
’) Am Mittag des 11. September befand sieb das Schiff in 40° 13' S, 56° 5' W. 
2 ) „Es scheint ein Naturgesetz zu sein“, sagt Maury, „dass im kalten Wasser lebende Fische schmackhafter sind als die 
des warmen Wassers.“ Es ist mir nicht bekannt geworden, dass man den Fischreichthum dieser kalten Strömung 
am Rande der Patagonischen Bank irgendwie ausbeutete, und doch wäre ein Versuch zu rathen (sei es auch nur, um 
aus den Fischleibern künstlichen Dünger zu produziren). — Vgl. Lindemann, Seefischereien, Gotha 1880, S. 80.
	        
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