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zunächst nur auf die unruhigere Zeit des Jahres, vom Oktober bis Ende März oder April, beschränken und
speziell dem Sturmwarnungswesen an den deutschen Küsten dienen. Obgleich der Umstand, dass nur an
einzelnen Punkten dieser Küsten der telegraphische Dienst auch während der Nacht oder nur bis zum
späten Abend unterhalten bleibt, die Wirksamkeit der Sturmwarnungen, die spät am Abend ausgegeben
werden, sehr beschränkt und verursacht, dass dieselben erst am nächsten Morgen zur Kenutniss des Publi
kums gelangen, so schien es doch zweckmässig, mit der besagten Einrichtung vorzugehen, allerdings in der
Hoffnung, dass es bald die Erweiterung der tetegraphischen Einrichtungen ermöglichen werde, die Vortheile,
welche dieselbe mit sich bringen muss, einem grösseren Theile oder der ganzen Küste zuwenden zu können.
Die während des Berichts-Jahres und in den ersten Monaten des Jahres 1883 gemachten diesbezüglichen
Erfahrungen haben gezeigt, dass die Einrichtung selbst in dem wenig vollkommenen Zustande, in dem sie
sich aus den angeführten Gründen gegenwärtig noch befindet, zum Nutzen des deutschen Sturmwarnungs
wesens gereicht.
I. Einrichtung des wetter-telegraphischen Verkehrs der Seewarte mit den meteorologischen Instituten
und Stationen Europas.
Durch die Einführung des beschränkten Nachtdienstes waren verschiedene Aenderungen und Erweiter
ungen des wetter-telegraphischen Verkehres sowohl mit dem Auslande, als dem Inlande nothwendig.
a. Der Depeschen-Verkelir mit Grossbritannien erhielt dadurch eine Aenderung, dass in den Morgen-
Telegrammen die Abend-Beobachtungen fast ganz in Wegfall kamen und das Depeschen-Material am Morgen
in zwei Sammel-Telegrammen verschickt wurde. Die eine Depesche ohne Stationsnamen umfasst die Beob
achtungen der Stationen: Sumburghead, Shields, Mullaghmore, Holyhead, Scilly, Hurst-castle, Aberdeen und
Rochespoint, die zweite enthält die Morgen- und Abend-Beobachtungen mit Angabe der Stationsnamen von:
Yarmouth, Stornoway und Valentia.
1). Die Beobachtungen der schweizerischen Höhenstation St. Gotthard wurden durch diejenigen vom
Säntis ersetzt.
c. Abgesehen von der telegraphischen Mittheilung der Abend-Beobachtungen gestaltete sich der De-
pescheu-Verkehr mit Deutschland nicht wesentlich anders wie iu den Vorjahren.
Statt der Ergänzungs-Station Köslin, welche schon im Juli 1880 den telegraphischen Verkehr mit der
Seewarte eingestellt hatte, wurde Rügenwaldermünde, an der pommerschen Küste, eingerichtet und Anfang
dieses Sommers in Thätigkeit gesetzt.
Mit der Verlegung des königl. sächsischen Meteorologischen Zentral-Institutes von Leipzig nach Chem
nitz wurden der Seewarte die Beobachtungen von Chemnitz anstatt derjenigen von Leipzig mitgetheilt.
d. Nachmittags-Telegramme. Wesentliche Aenderungen in Bezug auf diese Telegramme kamen nicht
vor. Ein früheres Eintreffen der telegraphischen Nachrichten von den britischen Inseln wurde dadurch
theilweise ermöglicht, dass vom Londoner Telegraphen-Amte die Nachmittags-Beobachtungen statt in einer,
jetzt meistens in zwei Depeschen der Seewarte übermittelt wurden.
e. Abend - Telegramme. Für den Abend-Dienst kam wettertelegraphisches Material von folgenden
Stationen zur Verwendung:
1) Ausland, Grossbritannien (6 p. m.) Valentia, Stornoway, Shields, Yarmouth, Scilly; Holland (7 p. m.)
Vliessingen, Helder; Dänemark (6 p. m.) Kopenhagen, Skagen; Norwegen (6 p. m.) Skudesnaes, Christiansund.
2) Inland (8 p. m.) Memel, Rügenwaldermünde, Swinemüde, Kiel, Hamburg, Keitum, Wilhelmshaven,
Borkum, Emden, Münster, Hannover, Magdeburg, Chemnitz, Breslau, Altkirch, Ansbach.
II. Tägliche telegraphische Berichterstattung an das Publikum.
Form, Inhalt und Zahl der Hafen-Telegramme blieben im Laufe des Berichts-Jahres unver
ändert und kann daher bezüglich dieses Gegenstandes auf die früheren Jahres-Berichte verwiesen werden.
Ein Gleiches gilt von der Berichterstattung durch das Abonnements-Telegramm und das Isoharen-Telegramm.
III. Tägliche Berichterstattung in Hamburg und Altona und Zeitungs-Wetterkarten überhaupt.
Auch hinsichtlich dieses Theiles der Thätigkeit der Seewarte ist im Laufe des Berichts-Jahres gegen
die früheren Jahre eine Aenderung nicht eingetreten und kann daher zur Beleuchtung der Ausbreitung der
Mittheilungen an das Publikum auf die früheren Jahres-Berichte verwiesen werden.
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Archiv 1882. 1.