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Full text: 5, 1882

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grossen barometrischen Maxima und Minima (der grossen Aktionszentra der Atmosphäre nach Teisserene 
de Bort), welche gewisse Gegenden unserer Erde charakterisiren, auf ihre Umwandlungen und Ver 
schiebungen ; denn neben der Temperatur sind sie das Bedingende für das Auftreten und die Fortpflanzung 
unserer kleineren Depressionen und somit für die Witterungs-Phänomene unserer Gegenden. Hierdurch 
erhalten wir einen höheren Standpunkt, um die einzelnen Witterungs-Epochen übersehen zu können und zu 
beurtheilen, ob und warum in gegebenen Fällen der Witterungs-Charakter für längere Zeit beharrlich sein 
wird oder nicht. Das ist die wissenschaftliche und verwerthbare Basis einer Wetterprognose auf längere 
Zeit, ein sicherlich hochwichtiges Ziel! Deshalb kann die Durchführung des Hoffmeyer’schen Projektes 
(Étude sur les tempêtes de l’Atlantique septentrional et projet d’un service télégraphique international relatif 
à cet océan par N. Hoffmeyer. Copenhague 1880), die Faeröer, Island, Grönland und die Azoren 
telegraphisch mit Europa zu verbinden, gleichzeitig die Bermuden mit Nordamerika, und so den Wetter 
dienst westwärts auf den Atlantischen Ozean auszudehnen, nicht genug betont werden, wir würden dann im 
Stande sein, die allgemeine Wetterlage auf einige Tage im voraus für unsere Gegenden mit grosser Wahr 
scheinlichkeit des Eintreffens vorauszusagen. Auch die Vermehrung der Stationen in den niederen Breiten, 
und telegraphische Berichte von denselben ist ein dringendes Desiderat für Prognosen auf längere Zeit, 
denn hier ist der Heerd, von dem die grossen atmosphärischen Bewegungen der höheren Breiten ausgehen. 
Bei dieser Gelegenheit ermangle ich nicht, die beiden bereits eingangs erwähnten bedeutungsvollen Arbeiten 
über den vorhin besprochenen Gegenstand von Hoffmeyer und Teisserenc de Bort hier nochmals 
anerkennend hervorzuheben. 
Aus den obigen Darstellungen folgt auch die Wichtigkeit der Wolkenstudien, insbesondere in Beziehung 
auf die oberen Wolken, welche uns Aufschluss geben über die Bewegungen der Luft in den höheren 
Regionen, deren Kenntniss doch für das Verständniss des ganzen Mechanismus der atmosphärischen Zirkulation 
durchaus nothwendig ist. Um aber diese nach allgemeinen Gesichtspunkten studiren zu können, ist es 
nothwendig, dass die Wolken-Beobachtungen in extenso publizirt und in die täglichen Wetterberichte auf 
genommen werden. Ganz gewiss wird unsere Wetterprognose so lange mangelhaft bleiben, als wir nicht 
dahin kommen, von den Vorgängen in den oberen Regionen Kenntniss zu erhalten. Schon seit längerer 
Zeit wurde beides von der Seewarte angestrebt, jedoch konnte dieselbe trotz wiederholter Aufforderung nur 
verhältnissmässig wenig erreichen. Andererseits können die Bewegungen der Wolken nur unvollkommen ver 
standen und gedeutet werden, wenn man diese von rein lokalem Standpunkte aus betrachtet, und dabei die 
allgemeine Wetterlage, durch welche doch jene Bewegungen bedingt werden, ausser Acht lässt. Beispiels 
weise ist es in diesem Falle wohl nicht möglich, die grossen ausgedehnten atmosphärischen Bewegungen 
von kleineren Störungen, z. B. Randbildungen, Theilminima, Gewitter-Phänomenen etc. zu unterscheiden. 
XX. Wirkungen der Depressionen auf den einzelnen Zugstrassen und allgemeine Charakteristik der letzteren. 
Würden wir auch in jedem einzelnen Falle darüber ganz gewiss sein, welchen Weg eine gegebene 
Depression für die nächste Zeit einschlagen wird und wie rasch sie sich fortpflanzt, so würden, trotz der 
hohen Wichtigkeit dieser Erkenntniss für die ausübende Witterungskunde, dennoch viele Fragen zu lösen 
sein, die sowohl für Sturm-Warnungen als Wetterprognosen überhaupt von sehr gewichtiger Bedeutung 
sind, so dass das langersehnte und vielverheissende Ziel auch dann noch lange nicht erreicht wäre. Ueber 
die Entstehung, Entwickelung, Verwandlung und Wirkung der Depressionen, über die vielen, manchmal 
scheinbar unbedeutenden Modifikationen in der Wetterlage, die jedoch häufig ausserordentliche Aenderungen 
des Wetters hervorbringen, sind wir meistens noch im Unklaren und nur ganz allmählich dürften wir hier 
durch fortgesetztes systematisches Studium in unserer Erkenntniss weiter fortschreiten. Aus diesen 
Gründen dürfte auch ein nur kleiner Beitrag zur Lösung dieser Fragen willkommen sein, wie er durch die 
der Arbeit beigegebenen Tabellen und Karten über Bewölkung, Regenmengen und Regenwahrscheinlichkeit 
sowie relative Feuchtigkeit für die einzelnen Zugstrassen gegeben ist. In Verbindung mit den Angaben 
über die Vertheilung der Temperatur und ihre Abweichungen von der Normalen geben diese jedenfalls sehr 
bemerkenswerthe Anhaltspunkte für die Beurtheilung der Witterungs-Erscheinungen, welche sich in unseren 
Gegenden vollziehen, wenn eine Depression eine bestimmte Zugstrasse einschlägt. Wir lassen hier nun 
die Tabelle für die Hydrometeore folgen und besprechen dann die Wirkungen der Depressionen in den 
einzelnen Zugstrassen.
	        
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