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Y. Am 1. jeden Monats wurde in den folgenden Zeitungen die Prüfung über den Ausfall der Witterungs
aussichten für das nordwestliche Küstengebiet in der hier unten folgenden Weise für den verflossenen Monat
veröffentlicht:
in den Hamburger Nachrichten,
in den Harburger Anzeigen und Nachrichten,
im Hamburgischen Correspondenten,
in der Börsenhalle,
in den Altonaer Nachrichten,
im Hamburger Fremdenblatt,
in den Itzehoer Nachrichten.
Die Prüfung der von der Deutschen Seewarte für das nordwestliche Küstengebiet aufgestellten Pro
gnosen (Witterungs-Aussichten) für den folgenden Tag ergab im Monat Dezember das folgende Kesultat:
Im Ganzen wurden 137 Prognosen aufgestellt, und entfallen davon auf:
Wetter 57, Wind 53, Temperatur 27.
In Prozenten berechnet:
1) Gut übereinstimmende
Prognosen mit d. nach
folg. Thatbeständen :
Wetter
74
Wind
78
Temperatur
59
Zusammen
72
2) Theilweise überein-
stimmende :
19
11
30
18
3) Nicht übereinstim-
mende :
7
11
11
10
Rechnen wir die Hälfte der Aussichten, welche nur theilweise mit den nachfolgenden Thatbeständen über
einstimmten, zu den günstigen Fällen, die andere Hälfte aber zu den ungünstigen, so erhalten wir nach den
Gesammtsummen folgende Prozentsätze für die günstigen Fälle:
für Wetter: für Wind: für Temperatur:
83 "/o, 83%, 74%,
überhaupt 81°/o-
YI. Unter Bezugnahme auf die früheren Angaben, betreffend die Mittheilungen von Witterungs-Thatbeständen
im Jahresbericht !, S. 116—123 und im zweiten Bericht pro 1879, S. 74—76, ist noch jener Telegramme Er
wähnung zu thun, welche neu hinzugetreten sind:
1) Bereits um 10 Uhr Morgens gingen an die „Magdeburgische Zeitung“ unter der bekannten Gruppe
TT WS H (Temperatur, Windrichtung, Stärke, Bewölkung) die Witterungs-Thatbestände folgender Orte ab : Ham
burg, Borkum, Münster, Kassel, Hannover, Leipzig, Berlin, Kaiserslautern und Bamberg.
Hieran schlossen sich unter B B (Barometerstand in Millimetern) die Luftdruckangaben der erwähnten
Orte. Diese Depesche zählte 15 Worte.
2) Um ll'/2 Uhr Vorm, gelangte ein Telegramm (ca. 35 Worte) an die „Kölnische Volkszeitung“ zur
Abgabe, welches unter TTW'SH die Witterungs-Thatbestände von Haparanda, Skudesnaes, Shields, Rochespoint,
St. Matthieu, Helder, Vlissingen, Keitum, Hamburg, Berlin, Münster, Leipzig, Wiesbaden und Altkirch, und
unter B B die Barometerstände dieser Orte überlieferte. Hieran schloss sich ein Text, die allgemeine Witterungs
lage von 8 Uhr Morgens behandelnd und die Prognose in Ziffern, wie bereits erwähnt.
3) I2Y2 Uhr folgte das Telegramm an die „Kölnische Zeitung“. Dasselbe enthielt in ca. 30 Worten:
a) den vollen Barometerstand und die Windrichtung von Shields (eine Gruppe) von 8 Uhr a. m. ;
b) die Lage der Minima resp. Maxima und den Verlauf einiger, für die zu erwartende Witterung bemerkens-
werther Isobaren nach dem Schema 3 ;
c) die Druckdifferenz für Hamburg seit 8 Uhr Morgens bis zum Abgang des Telegrammes, nebst näherer
Erörterung des Witterungscharakters von Hamburg, und
d) die Ziffernprognose.
4) Ausser den bereits erwähnten Isobarentelegrammen empfingen auch die „Magdeburgische Zeitung“, und
seit dem 1. Januar 1881 die Königlich Bayerische Meteorologische Zentral-Station die Witterungs-Thatbestände
unter TTWSH, analog wie das Königlich Sächsische Meteorologische Bureau, von den folgenden Stationen:
Shields, Scilly, Stornoway, Valentia, Cherbourg, Friedrichshafen, Prag, Warschau, Skagen un<) Borkum.
Im Nachmittagsdienst traten keine Veränderungen ein und der telegraphische Verkehr erreichte täglich
die Höhe von ungefähr 21 Depeschen mit zirka 430 Worten.