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wichtiger Fragen handelt, deren Beantwortung nur durch Beobachtungen an festen Terminen der Lokal-
Zeit angestrebt werden kann. In der That geht die Direktion von der Ansicht aus, dass es bei dem un
leugbaren Abnehmen der Segelschifffahrt und bei der in Folge der unabwendbaren Gefahr eines theilweisen
Versiegens der Quelle meteorologischer Information in erster Linie geboten ist, Untersuchungen der letzte
ren Art zu berücksichtigen und auch vom wissenschaftlichen Standpunkte aus die Aufrechterhaltung des
gegenwärtig noch üblichen Systemes als eine Pflicht zu erachten.
Es hat die Direktion nicht ermangelt, ihren Mitarbeitern in einzelnen Fällen die Aufnahme der meteo
rologischen Beobachtungen zu einer bestimmten Simultan - Zeit, und zwar vorzugsweise um dadurch die
internationale Arbeit des Signal Service zu fördern, zu empfehlen, allein bis jetzt, ohne einen erheblichen
Erfolg zu erzielen. An Bord einzelner Kriegsschiffe der Kaiserlichen Marine wurden neben den zu regel
mässigen Terminen angestellten Beobachtungen auch Simultan - Aufzeichnungen der meteorologischen Ele
mente ausgeführt. Die Anzahl solcher Beobachtungen ist aber gegenwärtig noch zu gering, als dass sie
bei den internationalen Arbeiten auf dem Gebiete der simultanen Witterungs-Erscheinungen eine Rolle zu
spielen vermag. Die Direktion wird sich übrigens auch fernerhin angelegen sein lassen, die bezeichnete
Sache zu fördern, sofern dadurch das in stetem Wachsen begriffene, deutsche System maritim-meteorologi
scher Beobachtungen nicht beeinträchtigt wird.
Das Beobachtungs-Material. Die Sammlung von maritim-meteorologischen Beobachtungen zeigt
auch im Laufe des Berichtsjahres eine bedeutende Zunahme.
Es wurden eingeliefert:
1) vollständige meteorologische Journale
von Segelschiffen 196, von Dampfern 80, zusammen von der Handels-Marine 226 Nummern (gegen 175,
beziehungsweise 21 und 196 im Vorjahre),
ausserdem von Schiffen der Kriegs-Marine 38 Nummern.
2) Auszugs-Journale
von Dampfern der Handels-Marine 156 Nummern (gegen 147 im Vorjahre).
Der Inhalt sämmtlicher eingelieferten Journale lässt sich in abgerundeten Zahlen folgendermaassen
angeben: Beobachtungszeit Beobaclitungs-Sät.ze
für die 226 vollständigen Journale der Handels-Marine. . zu 1197 Monaten — 219000
für die 38 Journale der Kriegs-Marine zu 179 „ — 32800
für die 156 Auszugs-Journale zu 162 „ = 9900
Im Ganzen also repräsentiren die während des Jahres 1880 von der Seewarte gesammelten Beobacht
ungen die Summe von 1538 Monaten zu 261700 Beobachtungs-Sätzen gegen 1104 Monate und 181950 Sätze
im Vorjahre.
Aus dem als Anlage 1 diesem Berichte beigegebenen Verzeichnisse der betheiligten Schiffsführer und
Schiffe der Handels-Marine, sowie deren Fahrten lässt sich entnehmen, auf welchen Meeres-Strichen dieses
Material gesammelt wurde.
Betheiligung deutscher Seeleute an den meteorologischen Arbeiten der Seewarte.
Die Anzahl der Handelsschiffe, an deren Bord die im Jahre 1880 eingelieferten vollständigen meteorologischen
Journale geführt wurden, vertheilt sich auf die verschiedenen Rhederei-Bezirke der deutschen Küste in fol
gender Weise; es waren zu Hause gehörig
auf der Weser 91 Schiffe, welche zusammen 121 Journale mit 560 Monaten lieferten;
auf der Elbe 53 „ „ „ 62 „ „ 434 „ „
an der Ostsee 29 „ „ „ 35 „ „ 163 „ „
auf der Ems 4 „ „ „ 4 „ ,, 20 „ „
unter fremder Flagge . 4 „ „ „ 4 „ „ 20 „ „
Der Beitrag zu dem angeführten Beobachtungs-Materiale beziffert sich demnach für die Weser-Schiffe
zu 47 Prozent, die Elb-Schiffe zu 36 Prozent, die Ems-Schiffe zu 2 Prozent, die Ostsee-Schiffe zu 13 Prozent
und für die unter fremder Flagge fahrenden Schiffe zu 2 Prozent. Vergleicht man diese Zahlen mit den
entsprechenden für das vorige Jahr, so ersieht man, dass die konstatirte Zunahme der Betheiligung und
Leistung in erster Linie auf die Elb-Schiffe entfällt. Es lieferten dieselben im Jahre 1880 ein doppelt so
umfangreiches Material, wie im Vorjahre, sodass die Direktion mit Genugthuung anzuführen vermag, dass