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Full text: 3, 1880

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9., Morg. klare und schaurig bezogene Luft mit starken Regenschauern. Massig bewegte WSW-See, hohe 
westl. und südwestl. Dünung. Um ll h Morg. Wind südlich laufend. — Abds. abwechs. 
leicht bewölkt und klar mit leichten Regenschauern. Massige südliche See. Hohe Dünung 
aus SW und SE. 
Bemerkungen im Journal des „Wieland“: 
5. Februar: 4“ auffrischender Wind, hohe östl. Dünung. 8 a zunehmender Wind mit Schneeböen. 12“ un- 
beständ. Wind mit Schneeböen, hohe NE-Dünung, stark fallendes Barometer. Um 2 P lief 
der Wind nach NE, orkanartige Böen mit Schnee, zunehmender Seegang. 8 P Schwerer 
Sturm mit Hagel und Schnee, äusserst hohe See. Von 10 p bis 10 p 30 m wüthete der Sturm am 
heftigsten, furchtbare See. Gegen IG' nahm der Wind plötzlich bedeutend ab, See gewaltig 
hoch und unregelmässig. 12 p Anhaltender Sturm, gewaltig hohe See, starker Schneefall. 
6. Bis um Mittag keine Veränderung; Schneefall von Mittag bis Mittag ununterbrochen. l p hoher, jedoch 
abnehmender Seegang (Stärke 7) von SE und NE, Gewölk öfters durchbrochen. 4J J von 
ENE bis ESE umgehender Wind, hohe unruhige südliche See. 8 p Hohe Dünung von SE 
und SW. Luft abwechselnd klar und bezogen. 12 p dasselbe. 
7. 8“ hohe Dünung aus SE und S. 12“ und 4?' grösstentheils klarer Himmel, anhaltend hohe SE-Dünung. 
8 P hohe Dünung aus S und SW. 
8. 8“ zunehmende Dünung aus SE, einzelne Regenböen. 3P 30"' drehte der Wind von SSW nach SE, 
grösstentheils klare Luft, 8 P anhaltende hohe Dünung aus SE, Luft bald klar, bald be 
zogen, Regenböen. 12? wieder zunehmende Dünung aus SE. 
9. (Morg. und Abds.) Grösstentheils klarer Himmel, anhaltend hohe Dünung aus SE. 
Während auf diesen beiden Schiffen, weil dieselben mit der Depression liefen, die Barometeränderungen 
nur langsam waren, verzeichneten begreiflicherweise die von Europa nach Amerika laufenden Dampfer 
gleichzeitig in derselben Gegend des Ozeans ausserordentlich grosse Schwankungen des Barometers. Am 
nächsten dem Zentrum kam unter diesen die „Donau“. In dem abgekürzten Journal, welches dieser Dampfer 
führt, finden sich die Aufzeichnungen: am B. 8“ in 47.3° W. 753.9 mm bei SSE 5, 8 p in 50.6° W. (43.6° N.) 
719.0 mm bei SW 9 und Regen und am 6. 8“ in 42.8 W. 745.6 mm bei WNW10; also ein Barometerfall 
von 35 mm in 12 Stunden! 
Als Gegenstück zu diesen den Wirbel verfolgenden oder ihn im raschesten Fluge durchschneidenden 
Schiffen und als wesentliche Ergänzung des von den Karten gelieferten Bildes sind von grossem Interesse 
die Aufzeichnungen solcher Schiffe, welche ihren Ort während des Orkans fast gar nicht änderten und uns 
deshalb zu zeigen vermögen, wie der Vorübergang des Wirbels auf einer festen Station sich abspiegelte; 
als Beispiel einer solchen Beobachtungsreihe für die in Frage stehenden Tage haben wir bereits oben 
S. 33 einen Auszug aus dem Journal des Segelschiffes „Mozart“ gebracht. 
Das am 4. und 5. Februar noch gut ausgeprägte Minimum R, das am letzten Januar aus den Süd 
staaten auf den Ozean übergetreten war, wurde bei weiterem Fortschreiten und zunehmender Entwickelung 
des gi'ossen Wirbels A vom letzterem absorbirt, so dass am 6. nur noch eine schwache Spur von ihm bei 
den Azoren sich findet. Dieses Verschlucken eines kleinen Wirbels durch die Vorderseite eines grösseren, 
von Westen heranziehenden, wiederholte sich eine Woche später in derselben Gegend des Ozeans, wie die 
Karten zeigen, indem das Minimum B am 12. in der Depression Db aufging. 
Dagegen bildete sich gerade in derselben Gegend am 8., also kurz nach dem Verschwinden von R, 
ein Theilminimum aus, das sehr heftige Winde hervorrief, indessen nur von ganz kurzer Existenz war. 
Nach den Beobachtungen des Schiffes „Antoinette“ scheint das Theilminimum in der Nacht von SW, von 
den Azoren, herangezogen zu sein; ausser schwerem Sturm, verursachte es viel Regen und Gewitter, war 
jedoch schon am Morgen des 9. nicht mehr erkennbar. 
Die Aenderung des Charakters des grossen Wirbelsturms aus demjenigen eines tropischen in den eines 
Sturmes unserer Breiten ist in den Tagen vom 4. bis zum 9. deutlich zu verfolgen; der Wirbel erweitert 
sich und die grössten Gradienten wandern aus der unmittelbaren Nähe des Zentrums allmählich nach der 
Peripherie hin; das folgende Täfelchen, in welchem die Mittelwerthe der in bestimmten Entfernungen vom
	        
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