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der Barometerstand über 780 mm betrag, lag am 9. südlich von Neufundland, und war bervorgegaugen aus
dem von Manitoba ostwärts gewanderten Maximum No. IV der A.M.W.R. Schon am Abend des 9. hatte sich,
wie die nebenstehende
Karte von 8 h p. m. zeigt,
das Bild wesentlich ge
ändert, indem der Luft
druck an dem Orte, wo
am Morgen das Minimum
lag, um 10 mm gestiegen
war mit nach NW um
gehendem Winde, gleich
zeitig aber in Südgrön
land um etwa ebensoviel
gesunken war mit von
SW nach NE umsprin
gendem Winde, so dass
das Gebiet niedrigsten
Luftdrucks eine von NW
nach SE langgestreckte
Form angenommen hatte,
eine lange Rinne zwischen
den beiden barometri
schen Maxima bildend,
welche noch dadurch an
Länge gewann, dass auf
den Azoren gleichzeitig
das Bai’ometer um 2 1 /2
bis 3 mm gefallen war.
Wenngleich diese letztere
Bewegung zunächst nicht
andauerte und erst zum
11. eine weitere entschiedene Abnahme des Luftdrucks auf den Azoren stattfand, verwandelte sich doch
sehr rasch, schon zum Morgen des 10., die besagte Rinne durch weitere Zunahme des Luftdrucks in der
Mitte derselben um etwa 4mm in eine starke Depression über Südgrönland und eine geringe südlich der
Azoren, auf welchen letzteren der leicht bis frisch wehende Wind nunmelir NE geworden war. Nur ein
schwacher Ausläufer G2 der nördlichen Depression deutete noch die Spur der Rinne an. In der folgenden
Nacht vom 10. zum 11. vertiefte sich die Depression G3 bedeutend unter starker Zunahme der Gradienten,
so dass auf den Azoren und auf Schiffen nördlich von diesen Inseln die nördlichen Winde eine Stärke von
6—8 erhielten, während in 22° W. und 37° N. das Schiff „Merkur“ (Journal N0. 844) am Morgen des 11.
SSE-Sturm hatte, der in orkanartigen Böen die Stärke 11 erreichte, mit strömendem Regen, worauf um
Mittag der Wind von S9 nach NW 9 ausschoss und am Morgen des 12. von NNW9 allmählich in ENE8
überging. Gleichzeitig nahm der Druck westlich von 45° W. rasch ab, indem die längs der amerikanischen
Küste nordostwärts vorrückende Depression J sich vom 10. zum 11. sehr vertiefte (um 10 mm) und er
weiterte, und das vorerwähnte westliche Gebiet hohen Druckes auf einen immer schmäler werdenden, von
NNE nach SSW gestreckten Streifen reduzirt wurde, welcher sich nordostwärts quer durch das am 9.
Abends von der Rinne niederen Druckes eingenommene Gebiet nach dem westeuropäischen Maximum fort
setzte, welches letztere sich nach dem Kanal verschoben hatte. Dieser Streifen höheren Druckes, in welchem
übrigens der Barometerstand kaum mehr 775mm erreichte, trennte somit am 11. und 12. (vgl. die Karte
vom 11. Morgens) die azorische Depression auf der einen Seite von dem neuen amerikanischen Wirbel J
und von der in Nordgrönland verschwindenden Depression Gi, sowie der aus ihrem südlichen Theile in
der Dänemarkstrasse entstehenden N0. VII auf der anderen Seite. An den folgenden beiden Tagen, dem
13. und 14. Januar, pflanzt sich die letztere Depression ostwärts fort, indem sie zunächst längs dem