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Full text: Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, 3 (1880)

15 
Januar 
Februar 
März 
Januar 
Februar 
März 
Mt. Washington, NH.. 
+0.4 
+ 2.6 
+3.6 
Sacramento, Cal. .... 
—0.8 
—1.9 
+ 1.2 
Pikes Peak, Colo. .. . 
—1.1 
—0.7 
+ 0.9 
San Diego, Cal 
+0.9 
-(-0.5 
+0.1 
Salt Lake City, Ut.. . 
+ 1.1 
+2.6 
+ 3.1 
San Francisco, Cal... 
+ 1.1 
+0.1 
+ 0.9 
Boise City, Ida 
+4.3 
+ 3.8 
+ 3.9 
Portland, Or 
+ 1.3 
+i.i 
+ 2.2 
Umatilla, Or 
+ 2.2 
+4.o 
+5.1 
Olympia, Wash 
+2.1 
+2.3 
+2.6 
Dass die positive Temperaturanomalie 
in diesen Monaten nicht auf die Nähe des Bodens 
beschränkt 
war, sondern der freien Atmosphäre in demselben oder in noch höherem Maasse zu Theil wurde, beweisen 
die Barometerbeobachtungen auf den hochgelegenen Stationen der Union; auf diesen war nämlich der Luft 
druck grösstentheils etwas über seinem normalen Werthe, während er unten allgemein darunter war. 
Berechnet man aus der gegebenen Höhendifferen'z und dem Verhältniss der Barometerstände für den Gipfel 
des Mount Washington (1915 m) einerseits und Portland (14 m) andererseits die mittlere Temperatur der 
zwischenliegenden Luftschicht für die ersten Monate des Jahres 1878, so ergehen sich Werthe, welche für 
den Januar um 2.2° C., für Februar 4.6° C. und für den März 4.4° C. höher sind, als diejenige, welche man 
bei Zugrundelegung der mehrjährigen Mittel des Barometerstandes nach derselben Rechnung erhält; man 
vergleiche dieses mit den angegebenen Abweichungen für die Neuengland-Staaten. In derselben Weise 
erhält man aber auch aus dem Vergleich der Barometerstände von Pikes Peak (4313 m) und Denver (1606 m) 
die Mitteltempesatur der zwischenliegenden Luftschicht in diesen drei Monaten 1878 um 1.6° C., 1.3° C. und 
6.1° C. (?) höher, als im mehrjährigen Mittel. Wir haben hei der Rechnung vorausgesetzt, dass die nicht auf 
das Meeresniveau reduzirten „normalen“ Barometerstände des Signal Service auf die gegenwärtige Höhe des 
Barometers zu beziehen sind; ist dieses nicht der Fall, so wird der Unterschied, wenigstens für Mount 
Washington, noch grösser, da das Barometer zu Portland früher höher hing. 
Der abnormen Milde des Winters entsprechend, war in Nordamerika die Eisbedeckung der Flüsse und 
Seen 1877/78 eine sehr kurze oder unvollständige. Die in den „Monthly Weather Reports“ enthaltenen An 
gaben sind zu lückenhaft und umfassen eine zu geringe Zahl von Jahren, um einen eingehenden Vergleich 
zu gestatten; ältere Beobachtungen von den grossen Strömen des Innern sind uns nicht bekannt; wir begnügen 
uns deshalb damit, einige Angaben über das Ende der Eisbedeckung von 1878 und 1875 einander gegen 
überzustellen, wobei bemerkt werden muss, dass auch 1876 der Eisgang grösstentheils nicht viel früher als 
1875 vor sich gegangen zu sein scheint. 
Es gingen auf 
1875 1878 
der Red River of the North bei Pembina 19. April 14. Februar 
der Mississippi bei St. Paul 4. April 28. Februar 
(KB. war 1877/78 schon vom 22. Dezember bis zum 4. Januar offen gewesen.) 
derselbe bei Muscatine 31. März 
„ bei Keokuk 14. März j 
„ bei St. Louis 26. Februar) 
der Ohio bei Pittsburgh 24. Februar 
der Hudson bei Albany*) 1. April 
19. Februar 
offen, nur 
zeitw. Treibeis. 
10. Januar 
28. Februar 
Fragen wir nun, wodurch diese ausserordentliche Wärme des Winters 1877/78 in Nordamerika hervor 
gebracht wurde, so müssen wir mit Ueberraschung wahrnehmen, dass in der Vertheilung des Luftdrucks 
und in den Wind- und Bewölkungs-Verhältnissen, welche gewöhnlich, wenigstens in Europa, uns deutlich 
die nächsten Ursachen der Temperatur-Anomalien in der Zufuhr warmer oder kalter Luft und der Begün 
stigung oder Hemmung der Strahlung zeigen, in diesem Falle durchaus keine solchen Abweichungen vom 
normalen Zustande sich zeigten, welche der Grösse der Temperaturstörung irgend adäquat gewesen wären. 
Die wärmste und kälteste Windrichtung ist im Winter nach den Beobachtungen von Toronto und Marietta 
S und NNW; (vgl. Hann: Unters, über die Winde, Abhandl. d. Wiener Akad. 1871B.—); für weiter westlich 
gelegene Orte ist das Verhältniss leider noch nicht bestimmt, doch ist keine Ursache anzunehmen, dass es 
dort wesentlich anders sei. In der folgenden Tafel sind nun die Abweichungen der (nicht auf das Meeres 
*) Im Durchschnitt der Jahre 1821—60 wurde der Hudson bei Albany eisfrei am 15. März; der früheste Eisgang war 
am 4. Februar 1842, der späteste am 13. April 1843.
	        
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