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Full text: 3, 1880

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südlich von dieser Zone die Schiffsbeobachtungen zu zerstreut sind, um eine hinreichende Basis für deren 
stetige Durchführung abzugeben. Wir fügen dem Barometerstände *) die beobachtete oder wahrscheinliche 
Richtung des Windes hinzu, entnommen den Angaben solcher Schiffe, welche in der Nachbarschaft 
dieses Punktes unter gleicher Druckvertheilung sich befanden; waren mehrere Schiffe in der Nähe, so wurde 
das Mittel aus ihren Angaben genommen, jedoch unter Bevorzugung derjenigen, welche gut zum Gradienten 
stimmten (was übrigens mit wenigen Ausnahmen ziemlich allgemein der Fall war); wo keine Schiffsbeob 
achtung in diesem Theile der Isobare vorlag, wurde die Richtung des Windes nach dem Gradienten bestimmt, 
und zwar bezüglich des Winkels zwischen beiden nach Analogie der nächsten vorhandenen Beobachtungen. 
In Fällen, wo die Druckvertheilung selbst für den betreffenden Punkt unsicher war, wie namentlich in der 
unmittelbaren Nähe von Depressionszentren etc., wurde hingegen überhaupt keine Windrichtung eingetragen. 
Wenn auch nach der obigen Darlegung die Windangaben der vorstehenden drei Tafeln auf keine Genauigkeit 
Anspruch machen können, so werden sie doch genügen, das System der Luftströmungen über diesem Theile 
des Atlantischen Ozeans in seinen grossen Zügen vorzuführen. Mit 0 ist Windstille oder leichter veränder 
licher Wind bezeichnet. 
Wegen der abnormen Tiefe des Luftdrucks über Lappland und der Höhe desselben über England und 
Frankreich finden wir in allen drei Monaten die westlichen Winde über Nord- und Mitteleuropa mehr 
als gewöhnlich vorherrschend und die nordwestlichen Winde erheblich häufiger vertreten, als dieser Jahres 
zeit entspricht. Eine Zone mit starken nach NNE oder NE gerichteten Gradienten zeigt sich insbesondere 
im Februar über Skandinavien und Nordwest-Russland, im Januar und namentlich im März südwestlicher, 
über Norddeutscbland und Schottland. Die betreffende Zone war im Januar und März der Schauplatz 
wiederholter heftiger Stürme aus SW bis NW, während im Februar die Stärke des mittleren Gradienten 
in derselben mehr in der (über Skandinavien noch stärker als gleichzeitig über Norddeutschland ausge 
prägten) Stetigkeit mässiger westlicher Winde und der Abwesenheit östlicher Winde ihren Ausdruck fand, 
und weniger in einzelnen heftigen Stürmen der bevorzugten Richtung. 
Auf der anderen Seite des Gebietes ungewöhnlich hohen Druckes waren auf den Azoren im Februar 
südwestliche Winde in hohem Grade vorherrschend, im Januar und März hingegen südliche und östliche 
Winde die häufigsten. Zwischen 40° und 50° Breite finden wir auf dem Ozean in allen drei Monaten, 
ganz besonders aber im Februar, die Windvertheilung ausgesprochen zyklonal, indem neben den südwest 
lichen Winden im Osten südöstliche, im Westen nordwestliche vorherrschen; nur im äussersten Südosten 
dieses Streifens, zwischen den Azoren und Portugal, können wir im Januar und März bis zur Mitte und 
sogar nach der Südseite der Antizyklonen der Rossbreiten hinüber blicken, indem dort Winde aus E und 
NE, neben Windstillen, häufig sind. Von sechszehn auf acht Richtungen reduzirt stellt sich die Häufig 
keit der Winde um 8 h a. m. für die fraglichen 12 festen Punkte in den drei Monaten folgendermaassen 
dar; die Lage der Luvseite ist durch fetten Druck der häufigeren Winde gekennzeichnet. 
J anu ar 187 8. 
N 
NE 
E 
SE 
s 
SW 
w 
NW 
Still 
Zahl d. Tage 
i 50° N. 
0 
3 
1 
1.5 
4.5 
3 
4.5 
8.5 
1 
27 
50° W. < 45° N. 
1 
1 
0 
2.5 
6.5 
3 
7 
9 
1 
31 
(40° N. 
1 
0 
0 
2.5 
7.5 
6 
4 
7 
1 
29 
i 50° N. 
1 
0 
2 
1.5 
9 
2.5 
8.5 
4.5 
0 
29 
40° W. 145° N. 
1 
0 
1 
2 
8.5 
4 
9.5 
4 
0 
30 
(40° N. 
0 
0 
0 
1 
9 
6 
4 
4 
0 
24 
i 50° N. 
1.5 
1 
1 
1 
8 
7 
5 
2.5 
2 
29 
30° W. <45° N. 
2 
1 
0 
1 
12.5 
5.5 
3.5 
1.5 
4 
31 
Uo° N. 
2 
1 
3.5 
5 
4 
6 
1.5 
1 
5 
29 
(50° N. 
1 
1 
1 
4 
7.5 
6 
5 
2.5 
2 
30 
20° W. - 45° N. 
0 
2 
2.5 
2 
6 
9 
2.5 
3 
4 
31 
(40° N. 
0 
1 
8 
2 
1.5 
3.5 
2 
0 
13 
31 
*) Die Daten der Tabelle sind nicht auf den Meeresspiegel reduzirt; für die Karte ist dieses geschehen, indem ent 
sprechend der durchschnittlichen Höhe der Schiffsbarometer von 2 bis 3 m über dem Meeresspiegel die Mittel um 0.2 mm er 
höht wurden. Der Barometerstand von 8 h a. m. entspricht auf dem Meere in der gemässigten Zone sehr nahe dem Tagesmittel
	        
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