No. 3.
Untersuchungen über die Witterungsverhältnisse zwischen dem Felsengebirge und
dem Ural in den Monaten Januar bis März 1878,
im Aufträge der Direktion der See warte ausgeführt von Dr. W. Koppen, Meteorologe der Seewarte.
Einleitung.
ln dem Jahresbericht der Direktion der Seewarte für das Jalir 1879 sind auf Seite 72 und 73 die
Bemühungen zur Gründung einer ständigen gemeinsamen Publikation der meteorologischen Institute von
Hamburg und Kopenhagen auf dem Gebiete der synoptischen Meteorologie so wie das Scheitern derselben
dargestellt. Daselbst ist auch die Stellung der Seewarte zur neuen Sachlage mit folgenden Worten ge
kennzeichnet. „Damit fand diese Angelegenheit für die Direktion der Seewarte aber noch nicht ihre
Erledigung. Das überaus reiche und werthvolle meteorologische Material, welches im Laufe eines Monats
für das Gebiet des nordatlantischen Ozeans zusammengetragen wird, sollte unter allen Umständen zur
Verwendung gelangen, wenn auch in beschränkterer Weise, als dies dem soeben besprochenen Plane zufolge
beabsichtigt war.... Wir haben noch hinzuzufügen, dass die Resultate der einschlägigen Untersuchungen
in einzelnen Nummern des ,Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte 1 veröffentlicht werden sollen; es werden
einem jeden Zeitabschnitte, der auf diese Weise meteorologisch und synoptisch bearbeitet wird, eine Anzahl
von Karten beigegehen werden.“ Die erste dieser Abhandlungen wird hiermit der Oeffentlichkeit übergehen.
Es ist, zur Zeit wenigstens, für die Seewarte nicht möglich, eine fortlaufende Besprechung der
Witterungs - Erscheinungen auf dem gewählten grossen Gebiete in demselben Umfange durchzuführen und
zu veröffentlichen, wie es mit diesen drei als Probe gewählten Monaten jetzt geschieht; jedoch sollen auch
fernerhin einzelne, hervorragendes Interesse bietende Zeitabschnitte einer ähnlichen Bearbeitung unterworfen
und die Resultate mit den zugehörigen Karten an dieser Stelle zur Veröffentlichung gebracht werden. Um
andererseits aus den auf der Seewarte gezeichneten täglichen synoptischen Karten des Nordatlantischen
Ozeans, welche fortwährend an Reichhaltigkeit und Sicherheit zunehmen, wenigstens gewisse Hauptzüge für
die fortlaufende Verfolgung und statistische Bearbeitung des Witterungsganges allgemein zugänglich zu
machen, ist die Publikation kurzer zusammenfassender Uebersichten über grössere Zeitabschnitte, etwa
halbe oder ganze Jahre, mit den nothwendigsten Karten, um so wünschenswerther, als die zur Einhaltung
eines entsprechenden Termins der Herausgabe gebotene Reduktion des den Ozean betreffenden Theiles der
„Monatliche Uebersicht der Witterung“ nur einen kleinen Theil des Materials, und die Karten garnicht zur
Abfassung zu benutzen gestattet. In wie weit hierbei eine internationale Kooperation erreichbar sein wird
oder die Seewarte isolirt Vorgehen muss, wird die Zeit lehren.
Ueber die Methode der Arbeit ist, bis auf einen Punkt, nur wenig zu bemerken. Als Grundlage
wurden die, mit den Hoffmeyer’schen vom Jahre 1876 identischen, Kartenformulare genommen, in welche
in der Abtheilung I der Seewarte die Schiffsbeobachtungen von 8 h a. m. Schiffszeit (Lokalzeit) eingetragen
waren; diese Eintragungen waren grösstentheils schon im Jahre 1878 erfolgt und sind alsdann im
Herbst 1879 durch die später eingelaufenen Beobachtungen, namentlich von Schiffen die im betr. Quartal
zur Linie segelten, vervollständigt. In diese Karten wurden zunächst die Daten der nordischen Stationen
Nordamerikas (britische Küstenprovinzen, Neufundland, Fort York und Winterhafen der „Florence“ im
Cumberland-Golf, 66° 13'n. Br. und 67°19'w. L.), Grönlands, Islands, der Färöer und Norwegens, sowie die
Stationen auf den Azoren, Madeira und der Westküste der iberischen Halbinsel eingetragen, nach dem
„International Bulletin of Simultaneous Observations“, den meteorologischen Jahrbüchern der Institute von
Kopenhagen und Kristiania, und endlich dem telegraphischen Bulletin sowie internationalen Jahrbuch des
Archiv 1880. 3.
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