21
Für Mauritius scheint die Reihe b. (p. 19) den allgemeinen für dieses Gebiet geltenden Niederschlags
verhältnissen besser zu entsprechen, als das Ergebniss der Beobachtungen zu Port Louis allein, wenigstens
stimmt die Zeit des Maximums und Minimums der Regenhäufigkeit besser mit den auf Karte No. 1 dar
gelegten Verhältnissen, als bei der Reihe a., wo nur die für das letzte Quartal sich ergebende geringere
Regenwahrscheinlichkeit den thatsächlichen Verhältnissen auf offener See in der Umgebung sich besser
anschliesst, als die hohe Niederschlagswahrscheinlichkeit des letzten Quartals der Reihe b.
Auf der Insel Rodriguez (Petermann’s Mittheil., 1880, pag. 288 und 291), von wo allerdings noch
keine regelmässigen meteorologischen Aufzeichnungen vorliegen, sollen vom Dezember bis April Regen
herrschen, vom Mai bis Oktober soll das Wetter trocken sein.
Kerguelen-Insel (Zeitschr. f. Meteorologie, 1880, pag. 424). Nach der Zusammenstellung der ver
schiedenen kurzen Beobachtungen an diesem Punkt ist die Regenwahrscheinlichkeit des Sommers 0.66, die
des Winters 0.94. Die Zahl der Regentage des Winters verhält sich zu der des Sommers wie 13:7.
§ 7. Uebersicht der aus dem Vorstehenden sich ergebenden Resultate.
a) Jahreszeitliche Vertheilung der Regen,
a) Regenärmste Zeiten.
Soweit es sich an der Hand des vorliegenden Materiales erkennen lässt, giebt es im Indischen Ozean
zwei Gebiete, wo periodische Regenlosigkeit eintritt. Das eine derselben bildet den Meerestheil zwischen
den Sundainseln und Australien, wo im Oktober und theilweise auch noch im November Regenarmuth
herrscht; das andere umfasst den Bengalischen Meerbusen mit der Westküste Hinterindiens und ganz
Vorderindien. Das Arabische Meer muss hier aus Mangel an einer genügenden Anzahl von Beobachtungen
ausser Betracht bleiben.
Was zunächst die Regenvertheilung in Vorderindien betrifft, so ist für die nördlichen und mittleren
Theile der Halbinsel die ganze Zeit von November bis Februar arm an Niederschlägen, allein es lässt sich
doch in den einzelnen Theilen dieses Gebietes unter diesen Monaten wieder der eine oder andere erkennen,
welcher regelmässig, wenn auch oft nur um wenige Prozenttheile, regenärmer ist als die übrigen. In Assam
und Ostbengalen, sowie in Orissa ist der Dezember der regenärmste Monat. Die Periode der Regenhäufig
keit verläuft in diesen Gebieten sehr gleichförmig und einfach, die Jahreskurve zeigt ein einziges deutlich
ausgesprochenes Maximum und Minimum. Anders verhält es sich in Westbengalen, in den Zentral- und
Nordwestprovinzen, sowie theilweise auch in Punjab. Hier treffen wir auf eine doppelte Periode der Regen-
häuügkeit mit zwei Maxima und zwei Minima von allerdings sehr verschiedener Grösse. Das am schärfsten
ausgeprägte Minimum fällt hier nicht mehr in den Dezember, sondern in den November; in den Monaten
Dezember bis Februar tritt eine geringe Steigerung der Regenhäufigkeit ein, wonach dann im März, theil
weise auch noch im April, ein zweites Minimum sich zeigt, dem ein rasches Anwachsen der Regenhäufig
keit folgt.
Je weiter in der Region mit Dezember-Minimum eine Station von dem Uebergangsgebiete zu dem
November-Minimum entfernt liegt, desto schärfer ist im Allgemeinen auch die einfache jährliche Periode
ausgeprägt. In dem westlichen Theile des Gangesdeltas werden diese Verhältnisse schwankender und unent
schiedener, wie man an den Stationen Purilia, Cooch-Bchar und Burdwan sieht. Die Scheidelinie beider
Regionen geht etwa von der östlichen Grenze von Chotan nach dem Punkte, wo der Ganges seine Delta
bildung beginnt und von da nach den Ausläufern der Ostghats, längs deren Axe bis zum Deltagebiet des
Godavary, wo dann ein Uebergang in andere Gebiete erfolgt. Schon Circars gehört in dieses Uebergangs-
gebiet, in Vizianagram sind November, Dezember und Januar gleich regenlos, während das an der Küste
liegende Vizigapatam schon in die Region mit März-Minimum fällt.
Die nordindischen Gebiete mit einfacher Periode oder Minimum im Dezember fallen fast ganz genau
zusammen, andererseits ebenso die Regionen mit doppelter Jahresperiode der Niederschlagshäufigkeit oder
mit stärkstem Minimum im November, wie ein Blick auf Tabelle VI. zeigt.
Der November ist in diesem letzteren Gebiet meist völlig regenlos, so kam in Patna während 11 Jahren,
in Benares während 9 Jahren kein einziger Regentag in diesem Monat vor. Im Punjab, wo an und für sich