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Bundesamt für Seeschifffahrt
und Hydrographie
EISKARTE
Jahrgang 81 Rostock, den 14.01.2008
Abbildung 4.6. Eisverhältnisse an der deutschen Ostseeküste am 14. Januar 2008
Figure 4.6. Ice conditions on the German Baltic Sea coast on 14 January 2008
Der Eiswinter 2007/08 im nördlichen
Ostseeraum
Der Eiswinter 2007/08 war mit einer maximalen
Eisausdehnung von 49 000 km 2 (Finnischer
Eisdienst, 2008) der schwächste Eiswinter seit
1720.
Die erste Eisbildung der Saison 2007/08 setzte
Mitte November in den innersten Schären der
nördlichen Bottenvik und im östlichsten Teil des
Finnischen Meerbusens ein. Dies war etwa eine
Woche später als der durchschnittliche Termin für
die nördliche Bottenvik und ca. 10 Tage früher als
der durchschnittliche Termin für die innere
Kronstadt- und Vyborgbucht.
Die weitere Wetterentwicklung verlief bis Ende
Februar für die Eisbildung in der Ostsee ungünstig.
Längere Frostperioden wurden häufig durch
Tauwetterperioden unterbrochen, und die
Temperaturwerte lagen überwiegend im mäßigen
Frostbereich: selten sanken sie unter -1 öTS, vgl.
Abbildung 4.7. Dazu frischte der Wind aus
unterschiedlichen Richtungen regelmäßig auf, so
dass das neu gebildete Eis ständig aufgebrochen
und an den Luvküsten zusammengeschoben
wurde oder sich seewärts zerstreute und
verschwand.
The ice winter of 2007/08 in the northern
region of the Baltic Sea
The ice winter of 2007/08, with a maximum extent of
49,000 km 2 (Finnish Ice Service, 2008), was the
weakest ice winter on record since 1720.
In the winter season of 2007/08, first ice formed in
the innermost skerries of the northern Bay of
Bothnia and in the easternmost part of the Gulf of
Finland in mid-November. This was about one
week later than average in the northern Bay of
Bothnia, and about ten days earlier than average
in the inner Kronstadt and Vyborg bights.
Weather development until the end of February
was not conducive to ice formation in the Baltic
Sea. Prolonged freezing periods were interrupted
by frequent thawing spells, and moderate freezing
temperatures rarely below -lôT) prevailed, see
Figure 4.7. Besides, winds were variable and
freshened frequently, breaking the new ice and
rafting it on the windward coasts or pushing it
seaward, where it disappeared.