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Full text: 45: Niedrigwasser in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

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N i e d r i g w a s s e r in der südlichen Ostsee 
5.17 November 2001 
Meteorologische Lage 
An den Tagen vordem Niedrigwasser herrschte 
über der Ostsee eine nordwestliche Luftströ 
mung, als sich nahe der Südostküste von Grön 
land ein Tiefdruckgebiet bildete. Das Zentrum 
des Tiefs zog erst ostwärts und dann rasch süd- 
ostwärts in Richtung Nordnorwegen. 
Anschließend überquerte es den nördlichen Teil 
des Bottnischen Meerbusens und bis zum Abend 
des 15. November das Gebiet von Zentralfinn 
land, um seinen Weg in südöstliche Richtung 
fortzusetzen. Es überquerte den Ladoga-See und 
füllte sich südöstlich davon am 16. November 
mittags auf. 
Während der Trog dieses Tiefdruckgebiets über 
Skandinavien und die Ostsee hinwegzog, dreh 
ten die im westlichen Ostseeraum herrschenden 
mäßigen nördlichen Winde über W nach SW und 
nahmen an Stärke zu. Am Morgen des 
15. November erreichte die Windstärke im 
gesamten Ostseeraum 7 Bft und bald darauf 
8-9 Bft. Am 15. November zwischen 14 und 
22 UTC überquerte die Kaltfront die südliche 
Ostseeküste, zuerst im Osten und ca. 9 Stunden 
später dann im Westen. Hinter der Kaltfront 
drehte der Wind auf NW in auflandige Richtung 
und flaute über der westlichen Ostsee und Teilen 
der südlichen Ostsee ab, während die zentrale 
Ostsee sowie die nördlichen und östlichen Ost 
seegebiete weiterhin unter dem Einfluss der stür 
mischen nördlichen Winde blieben (Abb. 5.17 a). 
Hydrologische Reaktion des Wasserstands 
Als der Tiefdrucktrog am 15. November morgens 
in südöstliche Richtung zog, drehte der stürmi 
sche Wind in ablandige Richtung, was ein lang 
sames, fast gleichzeitiges Absinken der Wasser 
stände an der gesamten südlichen Ostseeküste, 
zuerst an den am weitesten östlich gelegenen 
Pegeln, zur Folge hatte. 
Der Tiefstwert in Kotobrzeg um ca. 15 UTC 
betrug 456 cm, in Swinoujscie 421 cm und in 
Sassnitz 407 cm, beide um ca. 18 UTC. In War 
nemünde wurden um ca. 20 UTC 396 cm gemes 
sen und in Wismar um 21 UTC 365 cm 
(Abb. 5.17 b).
	        
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