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N i e d r i g w a s s e r in der südlichen Ostsee
5.9 November 1979
Meteorologische Lage
Am 2. und 3. November lagen Skandinavien und
die Ostsee zwischen einem von Finnland her in
südöstlicher Richtung ziehenden Hochdruckge
biet und einem Tief, das sich langsam von der
Norwegischen See her näherte. Der Druckgra
dient über dem Gebiet verstärkte sich, und in
den Mittagsstunden des 3. November lag das
gesamte Ostseegebiet unter einer intensiven
südlichen bis südöstlichen Luftströmung im Vor
feld des herannahenden Tiefdrucktrogs mit sei
nem Frontensystem. Der Trog verstärkte sich, als
er am Nachmittag des 3. November Skandina
vien und das Ostseegebiet erreichte. Bis zum
Abend nahm der stürmische südwestliche Wind
auf 7-9 Bft zu. Der Südweststurm hielt bis zum
Abend des 4. November an, drehte dann auf W
und schwächte sich im westlichen Bereich der
Küste zeitweise ab, nachdem die Kaltfront die
südliche Ostseeküste überquert hatte.
Hydrologische Reaktion des Wasserstands
Seit dem 2. November lagen die Wasserstände
etwas unterhalb des mittleren Wasserstandes.
Ab 3. November mittags ließ der stark ablandige
Wind die Pegel langsam fallen. Dieses Mal waren
die Tiefststände an den östlichen Pegeln niedriger
als an den westlichen. Die Tiefstwerte wurden
am Abend des 4. November ungefähr zur selben
Zeit gemessen: zwischen 18 und 19 UTC betrug
der Pegelstand in Wismar 372 cm, in Warne
münde 381 cm, in Sassnitz 387 cm, in
Swinoujscie und Kotobrzeg 370 cm.