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N i e d r i g w a s s e r in der südlichen Ostsee
5.8 Januar 1979
Meteorologische Lage
Am Morgen des 6. Januar bildete sich im Bereich
einer Kaltfront hinter einem Tiefdrucktrog süd
westlich der Färöer-Inseln ein Tiefdruckkern, der
sich rasch in Richtung Nordosten verlagerte und
die nördliche Norwegische See am 7. Januar um
ca. 12 UTC erreichte, während der Tiefdrucktrog
nach Osten abzog. Die Okklusionsfront lag über
Skandinavien, als die Warmfront den Eingang zu
den südlichen Ostseebecken erreichte. Vor der
Warmfront, im östlichen Teil des Trogs, nahm der
Wind im gesamten Bereich der Ostsee zu und
entwickelte sich zu einem Südweststurm der
Stärke 7-9 Bft, während sich das Tiefdruckgebiet
weiter verstärkte. Im Bereich der südlichen Ost
seeküste ging der Durchzug der Warmfront mit
rückdrehenden Winden und einer vorübergehen
den Abnahme der Windgeschwindigkeit einher.
Bei Durchzug der Kaltfront gegen Abend nahm
der Wind wieder zu, und um 20 UTC drehte der
Sturm über W nach WNW in auflandige Richtung.
Hydrologische Reaktion des Wasserstands
Die Wasserstände begannen am 6. Januar mor
gens erst langsam zu fallen, dann beschleunigte
sich der Rückgang in den Frühstunden des
7. Januar unter dem Einfluss des zunehmenden
Südweststurms. Bei Durchzug der Warmfront
zwischen 09 und 13 UTC flaute der Wind ab und
drehte leicht (Abb. 5.8 a), wodurch die Pegel vor
übergehend langsamer sanken. Bei Herannahen
der Kaltfront fielen sie dann wieder schneller.
Zwischen 20 und 23 UTC drehte der ablandige
Wind hinter der Kaltfront, und die Wasserstände
stiegen wieder langsam an. Werte um 480 cm
wurden erst wieder am 8. Januar gegen 20 UTC
erreicht.
Die Tiefststände waren wie folgt: Wismar und
Warnemünde 372 cm um ca. 18 UTC am
7. Januar; Sassnitz 394 cm um 22 UTC;
Swinoujscie 410 cm und Kotobrzeg 403 cm,
beide um ca. 17 UTC am 7. Januar.