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Full text: 45: Niedrigwasser in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

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N i e d r i g w a s s e r in der südlichen Ostsee 
5 Extreme Niedrigwasser in 
der südlichen Ostsee 
5.1 November 1956 
Meteorologische Lage 
Die Ostsee lag am 24. November 1956 im Ein 
flussbereich eines schwachen Hochdruckrü 
ckens, als sich von der Norwegischen See her 
ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet näherte und in 
südöstlicher Richtung über Westskandinavien 
hinwegzog. Die südliche Ostseeküste befand 
sich im Bereich einer anfangs schwachen, später 
mäßigen westlichen Luftströmung, die am späten 
Abend auf SW drehte und langsam auf 7 Bft 
zunahm. Am 25. November verstärkte sich das in 
östlicher Richtung weiterziehende Tief erheblich. 
Der Sturm aus SW-S erreichte über dem gesam 
ten Ostseegebiet Windstärken von 8-10 Bft. 
Während die Kaltfront in den späten Abendstun 
den dieses Tages über den westlichen und mitt 
leren Teil der südlichen Ostsee hinwegzog, 
drehte der Sturm, der immer noch 8-9 Bft 
erreichte, auf W-NW und flaute allmählich ab. 
Hydrologische Reaktion des Wasserstands 
Bis zum Nachmittag des 24. November lagen die 
Wasserstände knapp unterhalb von 500 cm. Als 
das Tiefdruckgebiet am Abend die Ostsee 
erreichte und die südliche Ostseeküste unter den 
Einfluss zunehmender westlicher Winde gehet, 
die dann allmählich über SW nach S drehten, 
begannen die Wasserstände zu sinken und 
erreichten ihren niedrigsten Stand am Abend des 
25. November. Die Tiefstwerte wurden an der 
gesamten südlichen Ostseeküste fast zur glei 
chen Zeit erreicht. In Wismar, Warnemünde und 
Sassnitz wurden um 18 UTC Minima von 342 cm, 
365 cm bzw. 383 cm gemessen, in Swinoujscie 
und Kotobrzeg um 20 UTC 401 cm bzw. 393 cm. 
Nach Durchzug der Sturmfront in der Nacht zum 
26. November drehte der stürmische Wind über 
W nach NW. Daraufhin begannen die Wasser 
stände sofort wieder zu steigen und erreichten 
bereits am Morgen des 26. November Werte um 
500 cm oder etwas darüber.
	        
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