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Full text: 45: Niedrigwasser in der südlichen Ostsee (westlicher und mittlerer Teil)

Jahreszeitliche und L a n g z e i t v a r i a b i I i t ät 
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Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die 
gemessenen Niedrigwasserstände keinen ein 
deutigen zeitlichen Trend erkennen lassen und 
die Niedrigwasserstände unabhängig von den 
jährlichen mittleren Wasserständen sind. In man 
chen Jahren wurden sehr niedrige Wasserstände 
gemessen, die nur kurze Zeit anhielten, während 
in anderen Jahren das jährliche Wasserstands 
minimum nicht besonders tief war, aber sehr viel 
länger dauerte. Klare Unterschiede wurden in der 
Verteilung der Niedrigwasserstände entlang der 
Küste gefunden: neben einem linearen Trend mit 
niedrigeren Minima im westlichen Teil der Küste 
als im östlichen Teil existieren auch Unterschiede 
bei den Zeitreihen. 
Abb. 3.1 c zeigt die Anzahl der Stunden pro Jahr, 
in denen Wasserstände unter 440 cm auftraten. 
Da es sich hier nur um eine andere Darstellung 
der Daten in Abb. 3.1 a handelt, gelten obige 
Ergebnisse. 
Jahr 
Abb. 3.1 c Langzeitvariabilität der Niedrigwasserereignisse <440 cm an den 
Pegelstationen Wismar, Warnemünde, Sassnitz, Swinoujscie und Kotobrzeg 
3.2 Jahreszeitliche Verteilung 
Im mittleren Jahreszyklus unterscheiden sich die 
monatlichen Verteilungen deutlich wie am Bei 
spiel der monatlichen Wasserstandsverteilung in 
Warnemünde (Abb. 3.2 a) oder an den Verteilun 
gen für Januar und Juni an allen fünf Stationen 
(Abb. 3.2 b und c) zu erkennen ist. Die monat 
lichen Mittelwerte und Mediane differieren um 
12-16 cm, wobei das Maximum in den Sommer 
monaten erreicht wird und das Minimum im Win 
ter oder Frühjahr. Ein noch stärker ausgeprägter 
Unterschied in den Extremwasserständen findet 
sich in der Breite der monatlichen Verteilungen. 
Im Sommer, z. B. im Juni, ist die Verteilung 
schmal mit einer Standardabweichung um 12 cm 
und zeigt ein ausgeprägtes Maximum, bei dem 
ca. 34 % aller Werte ±5 cm um den Mittelwert 
streuen. Der niedrigste erfasste Juni-Wert ist 
436 cm in Wismar. Die Winterverteilung, z. B. im 
Januar, ist viel breiter mit einer Standardabwei 
chung von ca. 28 cm und einem schwächer aus 
geprägten Maximum, bei dem nur 16% aller 
Werte ±5 cm um den Mittelwert streuen. Der 
niedrigste jemals gemessene Wert, 335 cm in 
Wismar, liegt weit unterhalb des Juni-Werts, und 
dies gilt für alle fünf Stationen. 
Der Jahreszyklus ist deutlicher in Abb. 3.2 d zu 
erkennen, die die jahreszeitliche Verteilung der 
Wasserstände unterhalb von 440 cm an allen fünf 
Stationen zeigt. Die meisten Niedrigwasserereig 
nisse fanden im Dezember und Januar statt. Dies 
ist die stürmischste Jahreszeit mit häufigen 
Starkwinden aus südwestlicher Richtung (180- 
270°), die das Wasser in der südlichen Ostsee 
von der Küste wegdrängen. Das erklärt die Häu 
figkeit von Wasserständen unterhalb von 440 cm 
in den Wintermonaten von Oktober bis Februar. 
Die größte Anzahl von Niedrigwasserereignissen
	        
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