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man die berechneten Generalmittel für alle Jahreszeiten und Windrichtungen (Tabelle XXIX und XXVIII
rechts unten) von den direkt gewonnenen Werthen, wie sie in Tabelle XXIV, letzte Zeile, mitgetheilt und
von Herrn Dr. Koppen im XIV. Bande der Oesterr. Zeitschrift, pag. BOB, angewandt sind, so erhält man
folgende Differenzen:
(Beobachtet — Berechnet)
Stärke, Beaufort 01 2 345 6789
Differenzen: +0.74 +0.07 —0.02 +0.05 —0.13 +0.20 +0.48 —0.05 +0.34 +1.84
Hier zeigt sich bei Stärke 9 allerdings eine beträchtliche Abweichung im Sinne eines stärkeren An
steigens der Anemometerkurve; theilweise beruht dieselbe aber darauf, dass die Mittelwerthe der Tabelle XXIV
für diese Stärke allein von westlichen Winden geliefert wurden, welche an und für sich grössere Zahlen
ergeben, als die östlichen Winde; in den Mittelwertlien der Tabelle XXIX sind aber westliche und östliche
Winde mit gleichem Gewicht in Rechnung gebracht.
Bis zur Windstärke 8 kann man hiernach unbedenklich an der Proportionalität zwischen geschätzter
■Windstärke und Wind- oder Anemometergeschwindigkeit festhalten. Wenn sich aber bis zu dieser Stärke
ein Aufwärtskrümmen der Geschwindigkeitskurve noch nicht bemerkbar macht, und der Stärke 8 eine
3fache Anemometergeschwindigkeit von nur 14 Metern entspricht, wie muss dann wohl die Funktion be
schaffen sein, welche gleichzeitig auch 3fache Anemometergeschwindigkeiten von 25 bis 35 Metern pro Sek.,
wie sie bei südwestlichen Winden von dem Anemometer zu Hamburg nicht selten im Mittel einer Stunde
registrirt werden, in der Beaufort’schen Skala unterzubringen gestattet? der noch weit grösseren Wind
geschwindigkeit in tropischen Wirbelstürmen gar nicht zu gedenken! Wollte man also in den höheren
Stärkegraden ein Fortschreiten beibehalten, welches demjenigen zwischen 1 bis 8 auch nur annäherungs
weise entspricht, so würde man mit 12 Stärkegraden zur Bezeichnung der irgend vorkommenden Wind
geschwindigkeiten bei Weitem nicht ausreichen. —
Die folgende Tabelle, welche ich zum Schlüsse dieses Artikels mittheile, entspricht vollkommen der
Tab. XXIX, enthält aber anstatt der 3fachen Anemometergeschwindigkeit w die wahre Windgeschwindig
keit w, wie dieselbe sich nach Gleichung 3) aus ersterer ergieht.
Tabelle XXXI.
Relation zwischen den Stärkegraden der Beaufort’schen Skala und wahrer Windgeschwindigkeit (w).
N über E nach SSE
S über W nach NNW
Alle Windrichtungen
Stärke :
1
2
3
4
5
6
7
8
1
2
3
4
5
6
7
8
1
2
8
4
5
6
7
8
Frühling
2,82
4.11
5.41
6.71
8.01
9.27
10.61
11.90
2.50
4.01
5.52
7.02
8.54
10.04
11.55
13.06
2.66
4.06
5.47
6.87
8.27
9.68
11.08
12.49
Sommer
JO
bi
o
3.76
5.02
6.30
7.56
8.82
10.09
11.36
2.66
3.95
5.23
6.52
7.81
9.09
10.37
11.66
2.58
3.85
6.13
6.40
7.68
8.95
10.23
11.50
Herbst
2.74
4.06
5.37
6.68
7.98
9.30
10.61
11.91
2.62
4.14
5.67
7.20
8.73
10.26
11.78
13.31
2.68
4.10
5.52
6.94
8.36
9.78
11.19
12.62
Winter
2.74
3.96
5.18
6.41
7.63
8.86
10.08
11.30
2.55
3.96
5.36
6.77
8.17
9.58
10.98
12.38
2.65
3.96
5.27
6.59
7.90
9.22
10.53
11.84
Jahr
2.70
3.98
5.25| 6.52
7.80
9.07
10.35
11.62
2.58
4.02
5.45
6.87
8.31
9.74
11.17
12.60
2.64
3.99
5,34
6.70
8.05
9.41
10.76
12.11