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klärung derselben offenbar noch ausständig, denn aus Herrn Dr. Finger’s Untersuchungen ergiebt sich eine
solche nicht. Auch wenn seine Auffassung des Ausdruckes 47) für pt richtig wäre, könnte doch eine ab
lenkende Kraft, deren Betrag bei einer Bewegung nach West ebensoviel unter, wie bei einer Bewegung
nach Ost über ihrem, bei meridionaler Bewegung eintretenden Mittelwerthe liegt, die Rotationsgeschwindig
keit der Scbwingungs-Ebene des Foucault’schen Pendels nicht beeinflussen, es sei denn, dass man auf
irgend eine, mir unverständliche Weise im Stande wäre, die Werthe der Abweichung für östliche und west
liche Schwingungen zu trennen! In Wirklichkeit ist ja aber die supponirte azimuthale Aenderung der ab
lenkenden Kraft gar nicht vorhanden, denn das Pendel folgt doch nicht dem Breitenkreise!
Die Bewegung der Geschosse muss offenbar im Trägheitskreise, Gl. 42) von Statten gehen und wird
daher von der Visirlinie bei allen Azimuthen um einen gleichen Betrag nach rechts abweichen.
Der von Herrn Dr. Finger begangene Irrthum besteht offenbar darin, dass die beiden Begriffe 1
„Vorauszusetzende äussere Kraft bei einer von vornherein gegebenen Bewegungsform“ und „Ablenkende
Kraft der Erdrotation“ nicht gehörig getrennt wurden.
Erstere hängt einzig und allein ab von den Eigentümlichkeiten der gegebenen Bewegung, und
wenn man wollte, könnte man in diesem Sinne auch noch die in Folge der Reihung notwendig werdende
äussere Kraft (Seite 14) den Komplex der äusseren Kräfte 43) vergrössern lassen.
Die „ablenkende Kraft der Erdrotation“ dagegen ist zu definiren als diejenige Kraft, welche allein
der Rotation des Schauplatzes der Bewegungen ihre Entstehung verdankt, und ausser allen anderen,
auch bei ruhendem Schauplatz der Bewegungen auftretenden Kräften noch berücksichtigt werden muss.
Diese Kraft besteht aber innerhalb der Fläche des Meeresniveaus offenbar nur aus dem Anteile 48)
Beispielsweise lässt sich der approximative Ausdruck 42) für den Radius des Trägheitskreises, wel
cher oben aus den Gleichungen 20) abgeleitet wurde, auch dadurch leicht gewinnen, dass man
Pr =
2 m
ds
—- tu ¡An w
dt *
als einzige, von links nach rechts wirksame Druckkraft in die dynamischen Differentialgleichungen einführt,
wodurch man, bei rechtwinkeligen Koordinaten Folgendes erhält:
d 2 x ds
m = 2 m o)sin q. smx
dt 1 dt
Da sin x =
^2 y £
m -pY — —2 m — o) sin cp. rnsT (r Neigung der Tang, gegen die ,r-Axe).
(XI (X v
^; cos t — ~, so gehen die Gleichungen zunächst über in :
50)
d 2 x
It 2
d 2 y
dt 2
2 tu sin Cp
dy
d t
— 2 0) sin Cp
dx
dt
Multiplicirt man beziehungsweise mit
dx
dt
di/
und —, addirt und integrirt mit konstantem cp, so kommt
51)
oder:
52)
m'+m
const.
ds
dt
v
0
= V
2
0
Substituirt man nun in die Gl. 50) für ^ und die aus 51) sich ergebenden Ausdrücke, so
IX i (X i
dx d v
kann man jede Gleichung einzeln mit Bezug auf die Variabein — und — integriren und erhält:
arc
arc
( & 1\ „ .
I sin =r I = 2 Di Stil cp. t -f- C
V dt Vo/
/ . dy 1\ .
I sin = — I = ¿MSinQ). t -h Ci
V dt vj r — i