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2. Die Koeffizienten vß und v'ß.
Schiffsnamen
V
T
V
T
Schiffsnamen.
V
T
V
X
D. Ramses
+0.020
+0.025
Thalassa
+0.016
+0.032
D. Theben
.025
.024
Polynesia
.025
.016
D. Sakkarah . ..
.022
.043
Spica
.020
.036
D. Ibis
.017
.033
Capella
.017
.024
D. Nürnberg . . .
.016
.016
Britannia
.013
.016
Melpomene ....
.017
.025
Schiffswerft ....
.004
.035
Urania
.016
.042
Mittel aus alien
+0.018
+0.028
Lima: vß. = —0.003, v'ß. — +0.028.
Die obige Zusammenstellung der Mittelwerthe ergibt zunächst die Querscliiff'skomponente grösser, als die
Längsschiffskomponente, wie man auch von vornherein hei der überwiegenden Masse querschiffsliegenden Eisens
und der viel geringeren Breite des Schiffes im Verhältniss zu seiner Länge erwarten durfte. Die Grössen
differiren bei den einzelnen hier untersuchten Schiffen nicht viel (der eigenthümliche negative Werth von
vß bei dem Kompasse der Lima ist schon oben besprochen) und dürften in runder Zahl vß. — +0.020 und
v'ß — +0.025 Werthe sein, die für grössere Schiffe als Norm angenommen werden könnten, wenn es sich
darum handelt, im Voraus die Aenderung zu bestimmen, welche die Deviation durch längeres Steuern eines
und desselben Kurses erleidet.
Um die praktische Verwendbarkeit der erhaltenen Grössen an einem Beispiele zu zeigen, nehmen wir
an, ein nach Newyork fahrender Postdampfer würde vor dem Auslaufen aus der Elbe behufs Bestimmung
der Deviationen seiner Kompasse geschwait, nachdem das Schiff im Hafen zuletzt auf westlichen Kursen
gelegen und mehrere Stunden auf westlichen Kursen gedampft hatte. Die beobachtete Deviation wird, da
das Schiff zunächst in der Nordsee ebenfalls westliche Kurse steuert, unverändert bleiben und daher auch auf den
südwestlichen Kursen von Texel nach dem Kanal als richtig befunden werden. Ebenso werden auf der
Reise nach Newyork bei der geringen Aenderung der magnetischen Breite und fortdauernd westlichen Kursen
die Koeffizienten nahezu unverändert bleiben. Während der Rückreise werden östliche und südöstliche
Kurse gesteuert und in Folge davon der Koeffizient B nur wenig geändert (vielleicht Vs Strich mehr positiv),
der Koeffizient C aber um den doppelten Betrag des Kurskoeffizienten v'ß multiplizirt mit der Sekante der
Inklination östlicher gefunden werden, als auf der Ausreise, also z. B. vor dem Kanal 2 X 0.025 X 2.65 —
0.132 oder, in Graden ausgedrückt: 7?b. Wurde also ausgehend C — —3?b gefunden, so dürfte für die
Rückreise C =■ +4?o anzunehmen sein und auf SOzO Kurs, den das Schiff vor dem Kanal steuert, würde
bei Benutzung der Deviationstabelle, die für die Ausreise als richtig befunden wurde, ein Fehler von 4°
begangen werden, um welchen Betrag der Kurs des Schiffes zu nördlich genommen würde. Dies gäbe bei 300
Seemeilen Distanz im Etmal eine Versetzung von 21 Seemeilen nach Norden. — Seitens der Seewarte wird
den Kapitänen, wenn nach kleineren Reparaturen das Schiff behufs Regulirung der Kompasse vor dem Aus
laufen geschwait wird und in solchen Fällen, wo man zur Annahme nur geringer und gar keiner Aender-
ungen im permanenten Magnetismus des Schiffes berechtigt ist, auf Grund der obigen Erfahrungskoeffizienten
eine doppelte Deviationstabelle ausgefertigt, von welchen die eine das Resultat der gemachten Beobachtungen,
die andere aber die wahrscheinlichen Werthe der Deviationen enthält, die für die auf der Rückreise
zu steuernden Kurse angenommen werden dürfen, falls direkte Beobachtungen fehlen sollten.
3. Die Koeffizienten Pß und Qß. Schon bei der Diskussion der Beobachtungen der einzelnen
Schiffe wurde gezeigt, wie mit Hülfe der gefundenen Mittelwerthe der konstanten Koeffizienten cß, fß; vß
v'ß. die Abnahme resp. Aenderung im Schiffsmagnetismus verfolgt werden konnte und wird bezüglich der
Einzelheiten auf die Diskussion selber verwiesen. Allgemein lassen sich die Resultate in folgenden Sätzen
zusammenfassen:
a) Der allergrösseste Theil der Abnahme im permanenten Magnetismus findet während der ersten
Reise statt und zwar weniger, wenn das Schiff zunächst Kurse steuert, die sich nicht viel vom Baukurse