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Full text: 2, 1879

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dem Stapellaufe und während der ersten Reise mehr oder weniger beträchtlich abnimmt, später zwar einen kon 
stanteren Charakter erhält, aber doch noch immer fortwährenden Schwankungen unterworfen bleibt. Man 
erkannte sehr wohl, dass der Kurs, den das Schiff steuerte, auf die Richtung der Aenderung in den Koeffi 
zienten B und 6' oder vielmehr P und Q, von Einfluss war und zwar in der Weise, dass die Kompassrose 
jedesmal nach der Richtung des vorhergesteuerten Kurses*) abgelenkt wurde. Die Beobachtungen waren 
aber nicht annähernd zahlreich genug, um die Grösse dieser Schwankung in ihrer Wirkung auf den Kom 
pass ermitteln, viel weniger den präzisen Ausdruck für das sich darin ausdrückende physikalische Gesetz 
finden zu können. Man konnte nur im Allgemeinen konstatiren, dass man es hier mit einer Nachwirkung 
des an einem bestimmten Orte durch die erdmagnetische Kraft im Schiffseisen induzirten Magnetismus handle. 
Bei der bedeutenden Vermehrung guten Beobachtungsmaterials der Seewarte musste naturgemäss die 
Abtheilung II sich die Frage vorlegen, wie es möglich sein würde, trotz dieser fortdauernden Aenderungen 
und Schwankungen in den Koeffizienten B und C, sogar für einen und denselben Ort, das eine veränder 
liche Element in P und Q, hervorgerufen durch Steuern eines und desselben Kurses, auszuscheiden und 
durch ein drittes Glied in der Forme] darzustellen, um dadurch einerseits zu genauen Werthen der einzel 
nen Koeffizienten, namentlich c und f\ zu gelangen, andererseits das zweite veränderliche Element, nämlich 
die eigentliche Abnahme des beim Bau erhaltenen Magnetismus in seinen einzelnen Stadien zu verfolgen. 
Die Anwendung der Methode der kleinsten Quadrate zur Berechnung der wahrscheinlichsten Werthe 
der beiden Unbekannten c, f und P, Q aus einer grösseren Anzahl von Beobachtungen von B und C in 
den verschiedensten Breiten und zwar von Kompassen, deren Deviationen für denselben Ort im Verlaufe 
der Reise sich nicht, wesentlich geändert hatten, erschien für diesen Zweck trotz der weitläufigeren Rech 
nung geeigneter, als die von dem Liverpool Compass-Committee angewandte Methode der Kombination und 
Reduktion sämmtlicher Gleichungen zu 2, und zwar aus dem Grunde, weil allein durch jene Methode die 
gleichförmige Behandlung der Diskussion sämmtlicher aus den Beobachtungsjoumalen verschiedener Schiffe 
und verschiedener Reisen desselben Schiffes abgeleiteten Werthe von B und C vollständig gesichert und 
jede individuelle, sich leicht geltend machende Voreingenommenheit ausgeschlossen wird. Diese gleichförmige 
Behandlung erscheint schon an sich durch die Nothwendigkeit der Betheiligung verschiedener Personen an 
der Rechnung äusserst wünschenswerth, sie wird aber zu einem Bedürfniss, wenn man aus den Diffe 
renzen zwischen den beobachteten Werthen von B und C und den mittelst der gefundenen Koeffizienten 
c P f Q 
— , -j-, resp. -- ; — berechneten Werthen Schlussfolgerungen auf einen ursächlichen Zusammenhang zwischen 
/. k k k 
diesen Differenzen und gewissen wirkenden Kräften ziehen will. Weitergehende Konsequenzen, namentlich 
mit Rücksicht auf die wahrscheinlichen Fehler der abgeleiteten Koeffizienten, sollen keinesweges aus der 
Rechnung gezogen werden, da hierzu noch eine weit grössere Anzahl von Gleichungen erforderlich wäre, 
als die Beobachtungen einer Reise sie durchschnittlich bieten; es handelt sich, wie gesagt, wesentlich darum, 
die gleichförmige Behandlung zu sichern und Willkür auszuschliessen; welchen Grad von Zuverlässigkeit die 
erhaltenen Koeffizienten beanspruchen dürfen, lässt sich nur durch Vergleichung der Resultate mehrerer 
Reisen und verschiedener Schiffe allgemein bestimmen. Selbstverständlich kann nur dann der Werth der 
Unbekannten, d. h. der Konstanten der Formeln ermittelt werden, wenn die Veränderlichen, Inklination und 
Intensität, in den Gleichungen möglichst verschiedene Werthe annehmen und namentlich das Verhältniss 
beider Grössen zu einander ein möglichst verschiedenes wird. Aus Beobachtungen nur auf nördlichen oder 
nur auf südlichen magnetischen Breiten angestellt, wird es nicht möglich sein, die Koeffizienten mit einiger 
Zuverlässigkeit zu bestimmen. 
In Folge dieser Erwägungen wurden auch gleich anfangs die Journale einiger Schiffe, von welchen 
genügende Beobachtungen Vorlagen, diskutirt**), wobei mit Rücksicht auf die vermuthete Schwankung im 
Magnetismus durch den vorher gesteuerten Kurs Ausreise und Rückreise zusammengenommen wurden, da 
mit diese Schwankung nahezu ebensoviel nach der einen, wie nach der anderen Seite vorkomme, also 
gewissermaassen eliminirt werden konnte. In der That zeigten die Differenzen, wie beispielsweise bei der 
Melpomene („Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie 1877,“ pag. 389) im Koeffizienten B, 
*) Man hat daraus in England einige allgemeine praktische Regeln für die Navigirung des Schiffes abgeleitet (siehe 
„Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie“ 1879, pag. 43), die sich aber nur auf die Aendernngen be 
ziehen, welche entstehen, wenn das Schiff längere Zeit Östliche und westliche Kurse gesteuert hat. 
**) Vergl. „Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie“, Jahrgang V, 1877, pag. 389 u. f.
	        
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