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Full text: 2, 1879

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Die Neuausgabe der Instruktion für die Signalstellen erschien in mancher Hinsicht als höchst 
wünschenswerth und es ordnete dementsprechend die Direktion die Durchberathung der Neugestaltung der 
Instruktion nach Form und Inhalt durch eine Kommission an. Unter dem Vorsitze des Direktors herieth 
die Kommission, deren Mitglieder Dr. van Bebber, Dr. Koppen und Kapitän Felberg waren, zunächst die 
eventuellen Aenderungen prinzipieller Natur in der Instruktion und unterzog sodann die Fassung des Ganzen 
einer eingehenden Prüfung, beziehungsweise Umgestaltung. Gegen Ende des Jahres war diese umfassende 
Arbeit soweit beendet, dass das Manuskript dem Drucke übergeben werden konnte. Wir heben von den 
Punkten, welche bei dieser Gelegenheit besprochen und nach reiflicher Erwägung erledigt wurden, nur die 
Frage hervor, ob es nunmehr angezeigt sein würde in die Hände der p. p. Signalisten die Befugniss zum 
selbstständigen Heissen von Signalen zu legen, oder nicht. Die Kommission kam, auf Grundlage der bis 
her gemachten Erfahrungen, zur Ueberzeugung, dass es gegenwärtig noch nicht räthsam sei, eine Aender- 
ung gegen die seitherige Praxis eintreten zu lassen: das Anordnen von Sturmwarnungen lediglich in den 
Händen der Zentralstelle zu belassen. 
Die Thatsache, dass die Hauptagentur Swinemünde allzusehr landeinwärts liegt, um sich ein korrektes 
Urtheil über Wind und Wetter an der offenen Küste bilden zu können, bestimmte die Direktion, die An 
ordnung zu treffen, dass jeden Morgen um 8 Uhr der Zustand von Wind, Wetter und See bei Arkona 
nach Swinemünde telegraphirt wurde, um dort zum öffentlichen Anschlag zu gelangen. Die gleichen Er 
wägungen hatten die Direktion bereits früher veranlasst, eine ähnliche Einrichtung mit Beziehung auf die 
Kundgebung von Wind und Wetter hei Kixhöft in Neufahrwasser zu treffen. 
Eine ganz besondere Sorgfalt wurde der genauen Führung der meteorologischen Tagebücher an den 
Signalstellen gewidmet, auf dass dieselben ein stets an Zuverlässigkeit und Umfang wachsendes Material 
für die Untersuchung der Sturmphänomene an der deutschen Küste zu bieten vermöchten. Die Vergleich 
ung der Aneroide an den einzelnen Signalstellen (Wetterkasten) wurde theils durch den Inspektor des In 
stitutes direkt, theils durch das Mittel der täglichen Wetterbulletins der Seewarte bewerkstelligt. 
Da es sich im Laufe der verflossenen drei Jahre herausgestellt hatte, dass in sehr vielen Fällen 
Irrthümer in der Versendung der Sturmwarnungen oder doch mindestens Verzögerungen in den betreffenden 
Depeschen vorgekommen waren, welche die Wirksamkeit des ganzen Systemes in einer empfindlichen Weise 
schädigen mussten, so dachte die Direktion auf eine die Uebelstände beseitigende Kontrole. Als das Zweck 
entsprechendste stellte sich folgender Modus dar: sobald die Depesche, welche eine Sturmwarnung enthält, 
an einer Signalstelle eingetroffen ist, muss der betreffende Signalist durch eine Antwortdepesche den Em 
pfang bestätigen. Dieser Depesche ist gleichzeitig ein kurzes Resume über Wind- und Witterungs-Verhält- 
nisse beigegehen, wodurch einmal die Zentralstelle Gewissheit erhält über den richtigen Abgang und 
Empfang der Sturmwarnung, sodann bietet sich durch diese Mittheilungen auch eine Gelegenheit, einen 
klaren Einblick in die Witterungslage zur Zeit des Eintreffens der Depesche zu gewinnen. Begreiflicher 
weise muss sich demnach dieses Verfahren auch für die Beurtheilung der Wirksamkeit des Zutreffens oder 
Nichtzutreffens der Sturmwarnung nützlich erweisen, während andererseits im Falle des Nichtempfanges 
oder vorgekommener Irrthümer sofort über die Gründe Nachforschungen angestellt werden können. 
Die Resultate aus diesen Empfangsdepeschen der Signalstellen werden unverzüglich in eine eigens 
hierfür präparirte Karte der deutschen Küsten eingetragen und die hektographischen Vervielfältigungen 
davon ohne Verzug an die Signalisten eingesendet. Es leuchtet ein, dass diese Kontrole und das prompte 
Verfahren in der Verwerthung der Empfangsdepeschen nur wohlthätig, und zwar vorzugsweise auch anre 
gend auf die Thätigkeit der Signalisten wirken konnte. Die Erfahrung hat erwiesen, dass der mit diesen 
Depeschen beabsichtigte Zweck dem ganzen Umfange nach erreicht wurde. 
2. Die eigenen periodischen Veröffentlichungen der Seewarte. 
I. Tägliche autographirte Wetterberichte der Seewarte. 
Die Herausgabe der autographirten Wetterberichte erfolgte alltäglich ganz in derselben Weise, wie 
seit dem Beginne des Jahres 1877; es wurde nicht für nothwendig erachtet, eine weitere Aenderung in 
dieser Veröffentlichung eintreten zu lassen, als jene, welche bereits oben angedeutet wurde und sich auf 
die Hinzufügung zu dem Nachmittagsberichte von schweizer Beobachtungen bezieht. Wir können uns daher
	        
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