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Full text: 2, 1879

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hindert war, seinem Dienste im vollen Umfange nachzukommen. Wenn trotz dieser erschwerenden Umstände 
die Arbeiten der Abtheilung auch in diesem Jahre wesentlich gefördert wurden, so konnte dies nur durch 
die Hingabe des Vorstehers und der Assistenten der Abtheilung an die ihnen gestellte Aufgabe ermöglicht 
werden, welcher Ueberzeugung und damit verknüpfter Anerkennung die Direktion an dieser Stelle gerne 
einen Ausdruck verleiht. 
I. Wetter-Telegraphie. 
Es traten im Laufe d. J. 1879 Aenderungen prinzipieller Natur in der Einrichtung des wettertelegra 
phischen Dienstes der Seewarte nicht ein, wohl aber Erweiterungen. Zunächst möge hier einiger den Ver 
kehr mit anderen meteorologischen Zentralstellen betreffenden Erweiterungen gedacht werden. 
a. Depeschenverkehr mit der Schweiz. Schon am Schlüsse d. J. 1878 wurde von der schweizerischen 
meteorologischen Zentralanstalt der Wunsch ausgesprochen, telegraphische Wetterberichte und Prognosen 
'zum Vortheile der Landwirthschaft eingerichtet zu sehen. Zur Realisirung dieses Wunsches wandte sich 
die Zentralanstalt in Zürich an die Direktion der Seewarte mit der Bitte, einen Depeschenverkehr zwischen 
beiden Instituten in der Weise anzubahnen, dass täglich ein Sammeltelegramm ausgetauscht werden sollte. 
Dieser Plan kam denn auch mit dem 1. Mai 1879 zur Ausführung, und zwar in der Weise, dass die Zen 
tralanstalt der Schweiz die Morgenbeobachtungen (Gruppe III und IV) von 8 inländischen und 9 ausländi 
schen Stationen von der Seewarte mitgetheilt erhielt. Die Stationen, von welchen Beobachtungen eingesandt 
werden, sind: Hamburg, Swinemünde, Neufahrwasser, Krefeld, Leipzig, Breslau, Karlsruhe, München, Aber 
deen, Rochespoint, Skudesnaes, Christiansund, Haparanda, Stockholm, Riga, Wien und Triest. Dafür erhält 
die Seewarte im Austausch nach einfachem Schema (BBTTH) die Beobachtungen von 7 h a. m. und l h p. m. 
von Trogen (Seehöhe 892 m.), St. Gotthard (Seehöhe 2100 m.) und Lugano (Seehöhe 275 m.), welche in 
Verbindung mit den Beobachtungen in Friedrichshafen (Seehöhe 413 m.) in den täglichen Wetterberichten 
der Seewarte publizirt werden. Gleichzeitig werden die Barometer- und Thermometerstände der nahegele 
genen Stationen Trogen und Friedrichshafen einerseits und die von St. Gotthard und Lugano andererseits 
mit einander verglichen und die Abnahme dieser Elemente mit der Höhe in den täglichen Bulletins ver 
öffentlicht. Diese Einrichtung bietet für den wettertelegraphischen Dienst der Seewarte einen wesentlichen 
Vortheil, indem Witterungsnachrichten aus der Schweiz sowohl speziell für die Aufstellung einer Wetter- 
Prognose für Süddeutschland, als auch durch die hier sich darbietende Möglichkeit einer Beobachtung des 
Zustandes höherer Schichten der Atmosphäre für die Auffassung der Witterungslage im Allgemeinen von 
grosser Bedeutung werden können. 
b. Depeschenverkehr mit England. Nachdem die Direktion im März wegen der Aenderungen des 
Stationsnetzes auf den britischen Inseln den Ersatz für Scarborough durch Shields in den 8 h a. m und 
2 h p. m. Telegrammen mit Herrn Direktor Scott vereinbart hatte, wurde auch im Einvernehmen mit dem 
dänischen Institute die Station Thurso in dem nach Kopenhagen und Hamburg bestimmten Telegramme 
durch Stornoway ersetzt und gleichzeitig in dem an die Seewarte allein gesandten Sammeltelegramm Stor- 
noway fortgelassen. Für das letztere wurde Scilly aufgenommen und der leichteren Bearbeitung wegen die 
Aufeinanderfolge der Stationen zweckentsprechend geändert. 
Ebenso wurde in den Nachmittagsdepeschen Mullaghmore mit Valencia vertauscht. An Sonn- und 
Feiertagen wurde Nachmittags nur die Beobachtung für 6 h p. m. von Mullaghmore der Seewarte übermittelt. 
c. Depeschenverkehr mit Russland. Der Verkehr mit Russland wurde am Schlüsse des Jahres 
wesentlich vervollständigt, und zwar durch Depeschen, welche in erster Linie darauf berechnet waren, die 
synoptischen Abendkarten der Seewarte zu ergänzen. Es wurden zu diesem Zwecke die Abendbeobachtun 
gen für Wologda und Dorpat übersandt und gingen im Austausche dafür dem russischen Zentralinstitute 
die Abendbeobachtungen von Krefeld, Leipzig und Karlsruhe zu. Die Hinzufügung der russischen Station 
Archangel zu den von Russland erhaltenen Depeschen war für die Vervollständigung der Karten der See 
warte von grosser Wichtigkeit. 
d. Depeschenverkehr mit Frankreich. Es waren mit dem Bureau Central in Paris schon seit gerau 
mer Zeit Unterhandlungen gepflogen worden, welche darauf abzielten, die Abendbeobachtungen zu ver 
vollständigen. Endlich führten dieselben zu dem Resultate, dass mit Anfang d. J. 1880 der gewünschte 
Depeschenaustausch verwirklicht werden konnte, und zwar wurde es hierdurch möglich, die Abendkarten 
mit genügender Genauigkeit herzustellen. Hier mag erwähnt werden, dass in diesem Falle, sowie auch in
	        
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