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Full text: 2, 1879

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Mamburg. Die magnetische Deklination. (Variation des Kompasses). Aus den monatlichen Be 
obachtungen, welche sämmtlich auf das Mittel des Tages reduzirt worden sind, ergiebt sich für die Zeit 
von Januar bis August ein Mittelwerth der magnetischen Deklination von 13° 30'.2 westl. Nimmt man 
das Mittel der Zeit zu 1879.4 an und verbindet damit, sowie mit dem dazugehörigen Werthe die Zeit 1879.0 
und 13° 33'.bo (siehe Jahresbericht I, Seite 106), so kann man daraus für den Werth der Säkular-Aenderung 
—8'.o ableiten. Eine zweite Beobachtungs-Reihe, welche in derZeit von Juli bis Oktober erhalten wurde, 
giebt einen Mittelwerth von 13° 24'.3 für 1879.8. Dieser Werth und jener für die magnetische Deklination 
und für 1878.5 lässt auf eine Säkular-Aenderung dieses Elementes des Erdmagnetismus von — (abnehmend) 
8 .5 schliessen. Es ist begreiflich, dass sich wegen der Kürze der zur Ableitung benutzten Zeiträume und 
w r egen der durch die Umstände gebotenen Vernachlässigung einer strengen Reduktion auf Normalstände nur 
Näherungs-Werthe ergeben können, woraus sich die aus obigen Angaben ersichtlichen Differenzen erklären. 
Wir werden übrigens der Wahrheit sehr nahe kommen, wenn wir für 1879.5 folgende Annahmen 
machen: 
Magnetische Deklination 13° 28'.2 westlich. 
Säkular-Aenderung der magnetischen Deklination —8'.o (abnehmend). 
Magnetische Inklination. Ueber dieses Element wmrden von Februar bis Oktober 1879 verschiedene 
Reihen von Bestimmungen ausgeführt, aus welchen für 1879.5 ein Mittelwerth von 67°50'.ob N abgeleitet 
werden konnte. Die für die Bestimmung der Werthe der magnetischen Elemente ungünstige Lage des 
Kompass-Observatoriums*) gestatteten eine Ermittelung der für eine bestimmte Zeit geltenden Werthe der 
Säkular- Aenderung nicht, weshalb denn auch auf die Thatsache, dass in dem früheren Jahresberichte I, 
Seite 107, für 1877.5 der Mittelwerth der magnetischen Inklination zu 67°48'.4 gegeben wurde, während er 
nun für 1879.5 zu 67° 50'.05 gegeben wird, was auf eine Zunahme schliessen lassen würde, kein grosses Ge 
wicht zu legen ist. Erst wenn das neue Observatorium für die Beobachtungen benuzt werden kann, werden 
sich mit den magnetischen Elementen zusammenhängende Fragen mit Zuverlässigkeit beantworten lassen. 
Horizontal-Intensität. (X). Dasselbe, was über den Werth der Bestimmungen der magnetischen 
Elemente, über welche wir soeben berichteten, gesagt wurde, gilt auch mit Beziehung auf die Bestimm 
ungen der Horizontal-Komponente der magnetischen Erdkraft. Während dieselbe für alle praktischen 
Zwecke mit genügender Schärfe festgestellt wurde, muss die Ermittelung durchaus zuverlässiger und ge 
nauer Werthe, oder die Ableitung solcher aus den jetzt schon vorhandenen Beobachtungs-Reihen, einer 
späteren Periode im neuen Observatorium Vorbehalten bleiben. 
Bei allen Bestimmungen des Wertlies der Horizontal-Intensität wurden Ablenkungen und Schwingungen, 
wie in früheren Jahren, kombinirt; auch kamen dabei dieselben zwei Magnete zur Verwendung. 
Aus sämmtlichen Beobachtungen ergab sich ein Mittelwerth für: 
1879.5 von X— 1.7938 Gauss’sche Einheit. 
Aus diesem Werthe würde sich in Verbindung mit jenem im Jahresberichte I, Seite 107, für sechs Monate 
von 1879.0, eine Zunahme der Horizontal-Intensität von O.0050 ergeben, was sicher zu hoch ist, indem dieses 
Element gegenwärtig kaum eine grössere jährliche Zunahme als O.ooso für unsere Gegenden zeigen wird. 
Es mag hier noch erwähnt werden, dass zu verschiedenen Zeiten, und namentlich als der Bau auf 
dem Stintfange noch nicht begonnen hatte, grössere Reihen von Beobachtungen an der Stelle, wo das neue 
Kompass - Observatorium errichtet werden wird, ausgeführt wurden und zwar nahezu gleichzeitig mit Be 
stimmungen der magnetischen Elemente in dem Kompass - Observatorium beim Seemannshause. Dadurch 
werden sich dermaleinst, wenn auch Bestimmungen der magnetischen Elemente im neuen Kompass-Obser 
vatorium auf dem Stintfange vorliegen, die wirklichen Werthe derselben für die verschiedenen Epochen seit 
1873 (und zwar in Anknüpfung an die älteren, von Prof. Lamont und Dr. Neumayer im Jahre 1858 und 
1856 gemachten) feststellen lassen. 
Bremerhaven. Magnetische Deklination. Die Beobachtungen mittelst eines Azimut - Kompasses 
und eines Deviations-Magnetometers, welche in den Monaten von Februar bis Juli ausgeführt wurden, er 
geben als Mittelwerth für diese Epoche: 1879.3.... 14° 42'.i westlich. 
Eine Reduktion auf das Tagesmittel wurde in diesem Falle nicht ausgeführt. 
*) Es hatten sich durch die in der Nähe ausgeführten Aenderungen die ursprünglich ziemlich günstigen Verhältnisse der 
Lage wesentlich geändert.
	        
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