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Full text: 1, 1878

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der Behandlung u. s. \v. in der „Instruktion zur Führung des meteorologischen Journals der Deutschen 
Seewarte“ Seite 7—10 eingehend behandelt ist. 
Die von der Seewarte hei Uebernahme des Inventars der früheren Norddeutschen Seewarte Vorgefundenen 
wenigen Instrumente dieser Art waren fast ausschliesslich von P. Adie in London und J. G. Greiner jun. in 
Berlin bezogen worden. Dank den heim Eingang in diesen Abschnitt dargelegten vaterländischen Bestrebun 
gen war es dem neuen Institute ermöglicht, die Marine-Barometer nur von deutschen Verfertigern zu beziehen. 
Als Bezugsquellen dafür werden hier genannt: die Aktien-Gesellschaft zur Anfertigung meteorologischer Prä 
zisions-Apparate, später Pi. Fuess in Berlin, C. Plath in Hamburg und W. Ludolph in Bremerhaven. Die 
Qualität dieser Instrumente ergiebt sich sowohl aus den Prüfungen, als auch aus den Erfahrungen, welche 
mit denselben beim Gebrauche gemacht wurden, als eine gute. Allerdings finden sich in den meteorologi 
schen Journalen noch hin und wieder Klagen über den leidigsten Störenfried vollkommen befriedigender 
Barometerbeobachtungen, „das Pumpen,“ allein allmählich haben unsere Mechaniker auch in dieser Hin 
sicht gelernt und liefern uns den besten englischen Bezugsquellen Ebenbürtiges. Für den Normalstand für 
diese Barometer findet das Oben darüber Gesagte gleichfalls Anwendung. 
Die Thermometer zu Beobachtungen auf See, welche mit wenigen Ausnahmen alle in 1 ji Zentigrad ge- 
theilt sind, werden theils zu Psychrometern, theils, in Holzfassung gelegt, zur Beobachtung der Temperatur 
der Luft und der Oberfläche des Wassers verwendet. Alle diese Thermometer sind von fast ganz gleicher 
Konstruktion und sind Glasthermometer mit eingelegter Papierskala, nur wenige, früher von der genannten 
Aktien-Gesellschaft bezogene, haben eine Porzellanskala. Der Grad hat durchschnittlich eine Grösse von 
2.4 mm. lieber Anwendung der Psychrometer, über das verwendete Gehäuse und die Aufstellung findet 
man das Nähere in der „Instruktion zur Führung des meteorologischen Journals der Deutschen See 
warte,“ Seite 10—12. 
Als vorzügliche Bezugsquellen für Instrumente dieser Art nennen wir R. Fuess in Berlin, C. Plath 
und G. Hechelmann in Hamburg. 
Die Aräometer, welche die Seewarte für ihre Mitarbeiter erwirbt und bei den Beobachtungen verwen 
den lässt, sind theilweise von Fuess in Berlin und theilweise von Steger in Kiel bezogen. Die letzteren 
sind dieselben, wie sie die Ministerial-Kommission zur Untersuchung der deutschen Meere 
verwendet, während die ersteren einfach aus einer mit Quecksilber gefüllten Kugel bestehen, die an eine 
mit Papierskala versehene Glasröhre angeschmolzen ist. Die letzteren rühren übrigens aus der ersten 
Zeit her, während später fast nur die ersteren erworben wurden. Wie es sich mit dem Normale für diese 
Instrumente verhält, haben wir Oben schon angeführt. 
g. Kompasse und magnetische Instrumente. 
Gleich beim Beginne ihrer Thätigkeit war die Direktion der Seewarte darauf ganz besonders bedacht, 
eine genügend grosse Anzahl guter, nach neueren Prinzipien konstruirter Kompasse dem Inventare einver 
leibt zu sehen, vorzugsweise, damit Schiffsführern und Mechanikern Gelegenheit geboten war, das Erzielte 
auf diesem Gebiete zu sehen, zu studiren und es zur Anwendung bringen zu können, denn hier galt es 
in der That, Alles aufzubieten, um einen Wandel der Dinge zum Besseren herbeizuführen. Da nicht nur 
für die Zentralstelle nach dieser Richtung in ausgebreitetem Maassstabe Sorge getragen werden musste, 
sondern auch für die Hauptagenturen und Agenturen an der deutschen Küste, so war der Bedarf an Appa 
raten dieser Gattung, wie man sich dies denken kann, ein sehr erheblicher. 
Ueberdies war darauf Bedacht zu nehmen, dass eine genügende Anzahl von Kompassen vorhanden war, 
um gelegentlich auch besonders gute Instrumente den Kapitänen leihweise an Bord mit auf die Reise geben 
zu können. Es handelt sich dabei sowohl um die Gewinnung eines Weges, auf welchem Instrumente besserer 
Konstruktion nach und nach eingeführt werden konnten, als auch um die Möglichkeit einer sachgemässeren 
Erprobung neuer Apparate in dem Gebrauche derselben auf See. 
I. Kompasse und magnetische Instrumente, welche auch an den Haupt-Agenturen 
Verwendung finden. 
1. Der Azimut-Kompass von C. Bamberg in Berlin wurde in 4 Exemplaren im Laufe der Zeit erworben. 
Jeder Kompass hat eine umlegbare und eine nicht umlegbare Rose mit je 4 Nadeln. Für die Peilungen 
Archiv. 1878. 1. 
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