Skip to main content

Full text: 1, 1878

86 
chen Stationen, bei deren Vorsteher eine Vertrautheit mit der Behandlung elektrischer Batterien und Kon 
taktvorrichtungen nicht vorausgesetzt werden durfte, die leicht und ohne jede besonderen elektrisch-tech 
nischen Kenntnisse zu behandelnden Registrir-Gewichtsbarographen in Anwendung zu bringen, während da, 
wo die besonderen Verhältnisse der Normal-Beobachtungsstation die Vertrautheit des Personales mit den ge 
nannten Dingen erwarten lassen, die elektrisch-registrirenden Aneroid-Barographen gebraucht werden sollten. 
Jedes der Instrumente beider Gattungen wurde durch Abtheilung II vor der Absendnng nach dem Orte 
der Bestimmung nach allen in Frage kommenden Richtungen hin geprüft. 
Der Gewichtsbarograph von R. Fuess ist in der „Instruktion für den meteorologischen Dienst 
der Seewarte“, Seite 28—30 eingehend beschrieben, woselbst auch die vorgeschriebene Behandlungsweise 
des Apparates und die Eintragungen der mit denselben erhaltenen Registrirungen und die Reduktion der 
selben sich ausserdem erläutert findet. In derselben Instruktion ist auf Seite 30—34 eine Beschreibung 
des Aneroid-Barographen von Hipp, sowie der Kontaktvorrichtung an der ühr und die Behandlung 
und Reduktion der Registrirungen gegeben. Es verdient auch noch erwähnt zu werden, dass an jedem 
einzelnen Orte grosse Sorgfalt auf die Aufstellung der Apparate verwendet wurde, damit dieselben möglichst 
frei von Erschütterungen und starken Temperaturschwankungen gehalten werden konnten. 
Die Behandlung der Registrirapparate der Zentralstelle ist der Abtheilung II übertragen, welche auch 
die Schemata zur Einfügung und Reduktion zu entwerfen und die Ausarbeitung der betreffenden Instruktion 
auszuführen hatte. 
Es ist wohl hier die passende Stelle zu konstatiren, dass die Behandlung des Schreiber’sehen Appa 
rates, sowie die Eintragungen der Registrirungen, die Bestimmung der Konstanten der Reduktion Sache der 
Abtheilung II ist. 
Thermometer. Als Normal-Thermometer war von der Norddeutschen Seewarte ein Greiner’sches 
Thermometer, getheilt in l / 5 0 Réaumur, benutzt worden, dessen mittlere Korrektion zu — 0.14° R. von Herrn 
Dr. Hugo Krüss in Hamburg ermittelt war. Bis zum Dezember 1875 diente dieses Instrument auch der 
Seewarte als Normalthermometer; zu dieser Zeit gelangte ein solches Instrument von Ch. F. Geissler in 
Berlin in Vio° Celsius getheilt, in den Besitz der Zentralstelle und diente von da an als Normal-Instrument. 
Eine sorgfältige Bestimmuug des Kalibers, sowie mehrfache Bestimmungen des Nullpunktes und des Siede 
punktes wurden zu verschiedenen Zeiten vorgenommen, ebenso wie Untersuchungen über die Depression des 
Nullpunktes durch Siedehitze. Die letzteren ergaben, dass der Nullpunkt dieses Instrumentes durch Siede 
hitze um 0.11° C. deprimirt wird. Seit dem 1. Januar 1877 sind alle Thermometerstände der Seewarte auf 
den Abstand des durch Siedehitze deprimirten Siedepunktes von dem dadurch deprimirten Nullpunkte be 
zogen worden, und ist dabei angenommen, dass die Depression proportional dem Quadrate der Zahl, 
welcher die Temperatur in Zentigraden angiebt, vom Nullpunkte an aufwärts abnimmt. 
Die Agenturen beziehungsweise Normal-Beobachtungsstationen der Seewarte zu Barth, Bremerhaven, 
Emden, Flensburg, Leer, Neufahrwasser, Papenburg, Rostock, Stralsund, Swinemünde und Wustrow sind mit 
ebensolchen Normaltbermometern zum Vergleichen der daselbst in Gebrauch befindlichen Thermometer 
oder solcher, welche an Bord von Schiffen gegeben werden, versehen. Bisher wurde die Depression des 
Nullpunktes durch Siedehitze nur bei den Normalthermometern zu Rostock zu 0.12°, zu Stralsund zu 0.13° 
und zu Flensburg zu O.io 0 bestimmt. Bei den Normalthermometern der übrigen Zweigorgane der Seewarte 
war es nicht möglich gewesen solche Bestimmungen auszuführen, da die betreffenden Instrumente dort füg 
lich nicht länger entbehrt werden konnten. Dieser Umstand ist jedoch von keinerlei praktischer Be 
deutung, da auch bei den erwähnten Instrumenten der deprimirte Nullpunkt bestimmt und in Rechnung 
gezogen wird. 
Den Temperaturmessungen der Seewarte liegt allenthalben die Annahme zu Grunde, dass der Abstand 
zwischen dem durch Siedehitze deprimirten Siedepunkte und dem dadurch deprimirten Nullpunkte gleich 
100 Zentigrade ist. 
Seit Mitte 1877 ist die Seewarte im Besitze zweier Normal-Thermometer von R. Fuess gelangt, bei 
welchen die Skalen durch zwei Glaslager oben und unten befestigt sind (anstatt der sonst üblichen Manier, sie 
mit Siegellack zu befestigen), wodurch jede Verrückung derselben unmöglich gemacht ist. Auch bei diesen 
Instrumenten wurde eine Bestimmung der Depression durch Siedehitze ausgeführt und ermittelt, dass die 
selbe bei diesen Thermometern beziehungsweise 0.14 und O.12 Zentigrad beträgt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.