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Full text: 1, 1878

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a. Meteorologische Instrumente und Registrir-Apparate ihr die Beobachtungen am Lande. 
Barometer und Barographen. Unter dem 1875 vom Deutschen Reiche übernommenen Inventare der 
Norddeutschen Seewarte befanden sich zwei als Normalharometer angenommene Instrumente. Das eine 
derselben, das Heberbarometer Nr. 404 von J. G. Greiner jun. in Berlin, getheilt in Pariser Linien, wurde 
früher schon und bis zum Eintreffen neuer Instrumente zu den meteorologischen Beobachtungen benutzt 
und seine Angaben ohne Anbringung einer Index-Korrektion direkt als Barometerstand angenommen. Die Kon 
struktion ist die der Barometer des königl. preussischen meteorologischen Institutes und darf wohl als so 
allgemein bekannt vorausgesetzt werden, dass eine Beschreibung desselben hier überflüssig erscheint. Gleiches 
kann mit Bezug auf das andere Instrument, welches ein Gefässharometer nach Fortin und von Adie in Lon 
don verfertigt ist, gesagt werden. Dieses letztere Instrument befindet sich in dem, zu den Vergleichungen 
und Prüfungen der Marine-Barometer benutzten Vakuometer und ist in Englische Zolle getheilt. Nach dem 
demselben beigegehenen Zertifikate des Observatoriums in Kew soll dessen Stand gegen das Normalbaro 
meter dieses Institutes +0.008 Engl. Zolle betragen. 
Eine Reihe von Beobachtungen, welche nach Organisation der Seewarte durch das Reich in den 
Monaten Juli bis November 1875 angestellt wurden, ergab, dass zwischen den beiden erwähnten Barometern, 
wenn auf metrisches Maass zurückgeführt, ein Unterschied von 0.4mm bestehe, um welchen Betrag das 
Greiner’sche Heherbarometer höher stand als das Adie’sche Gefässharometer. Nach Berüchsichtigung der 
schon erwähnten Korrektion von +O.008 Engl. Z. (O.20 mm) blieb also immer noch ein Unterschied von 
0.2 mm. Um nun mit dem von der Seewarte adoptirten Barometerstände nicht zu weit von den beiden 
seitherigen Annahmen sich zu entfernen, wurde beschlossen, vorläufig als Normalbarometerstand des In 
stitutes den zwischen beiden in der Mitte liegenden Stand: Adie +0.imm — Greiner —O.i mm anzunehmen, 
welchen Stand wiederum ein Turettini’sches Heberbarometer mit beweglichem Boden, das im Herbste 1875 
von Turettini in Genf bezogen wurde, hatte. Dieses Instrument wurde hinfort auch zu den täglichen Beobach 
tungen der Seewarte angewendet und seine Angaben als mit keiner Indexkorrektion behaftet angenommen. In 
Folge dieser Annahme wurde bei dem Adie’schen Instrumente, welches sich im Evakuirungs-Apparate befand, 
statt der Korrektion + O.008 jene von +O.012 Engl. Zollen angebracht, was für die Prüfung der Marine- 
Barometer, wie wir später sehen werden, von Interesse ist. 
Ein Normalbarometer im strengeren Sinne, sowie derselbe neuerdings definirt wird, besass die See 
warte nicht, indem das Adie’sche Barometer, welches das weiteste Kaliber zeigt, nur einen Durchmesser der 
Röhren von 11 mm hat. An eine absolute Bestimmung des Normalbarometerstandes der Seewarte konnte 
unter solchen Umständen nicht gedacht werden, dagegen wurde jede Gelegenheit wahrgenommen, die sich dar 
bot, um den vorläufig angenommenen Normal-Barometerstand mit jenem anderer Zentral-Institute zu vergleichen. 
Die Resultate der verschiedenen Vergleichungen sowohl, als auch die Zusammenstellung einer Reihe von 
Vergleichungen anderer Barometer im Auslande und in Deutschland sind in einem von dem Direktor der 
Seewarte an den Meteorologen-Kongress in Rom erstatteten Berichte niedergelegt. (Bericht über die Ver 
gleichung der Normalbarometer verschiedener deutscher meteorologischer Zentralstellen und Stationen. 
Hamburg, Januar 1879), auf welche wir hier bezüglich der Einzelheiten verweisen müssen. Die darin nieder 
gelegten Vergleichungen sind auf Veranlassung der in Hamburg im September 1876 versammelt gewesenen 
Meteorologen - Konferenz (siehe Bericht III, Seite 10) ausgeführt worden, da in erster Linie für die 
Arbeiten auf dem Gebiete der Wettertelegraphie in Deutschland Klarheit über die Stände der Barometer an 
den einzelnen Stationen zu dem Normalbarometerstande der Seewarte gewonnen werden musste und in 
zweiter Linie, für die nach internationalem Schema veröffentlichten Beobachtungen an 17 meteorologischen 
Stationen in Deutschland, welche in jener Konferenz beschlossen wurde, eine solche Vergleichung der 
Instrumente nicht entbehrt werden konnte. 
Hier mögen nur noch die Vergleichungen des von der Seewarte angenommenen Normalstandes mit 
jenen der Hauptzentralstellen Europas eine Stelle finden, wie diese Zusammenstellung in dem Berichte 
(Seite 13) enthalten ist. 
1. Hamburg—Greenwich die Differenz = +O.60 mm 
2. = —Paris ; = = +0.61 = 
3. = —St. Petersburg -- = = +O.51 =
	        
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