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Full text: 1, 1878

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anderer Zentralstellen keinen sonderlichen Werth legt, so konnte es kis jetzt begreiflicher Weise zu einem 
unentgeltlichen Austausch resp. Bezug des englischen Materiales noch nicht kommen. 
Bei der Unmöglichkeit, die sieh solcher Weise ergab, die Menge des Materials nur einigermassen in 
Verhältnis» mit der Grösse des zu untersuchenden Feldes zu bringen, und schon jetzt eine abgeschlossene 
Arbeit über dasselbe zu geben, kam die Direktion der Seewarte zu der Ueberzeugung, dass für die Publi 
kation der aus den Zusammenstellungen hervorgegangenen Resultate die bisher vorzugsweise angewendete 
Form graphischer Darstellung nicht geeignet sei, sondern dass die Veröffentlichung in tabellarischer Form 
zu geschehen habe, und zwar in der Weise, dass die Sammlungen anderer Institute und späterer Zeiten 
immer leicht nachgefügt werden könnten. 
Es kann übrigens die Direktion der Seewarte ihre Ansicht, welche dahin geht, dass es für die, einen 
internationalen Charakter tragenden Veröffentlichungen der Resultate der Zusammenstellung des Materiales, 
so lange der Gedanke der Arbeitstheilung nicht durchgeführt ist, überhaupt nicht zweckmässig sei zur 
graphischen Darstellung in irgend einer Form zu greifen, hier nicht unterdrücken. Wie gross auch vergleichs 
weise die Summe, des einem Institute zur Verfügung stehenden Materiales sein möge, so kann man doch mit 
Sicherheit behaupten, dass das Hinzutreten weiteren erheblichen und guten Materiales die zusammenfassenden 
Resultate nicht unerheblich beeinflussen werde. Die graphische Darstellung trägt stets den Charakter eines 
gewissen Abschlusses, in dem man zu endgültigen Resultaten gelangt zu sein glaubt. Bedenkt man wie 
viele der verwertheten Beobachtungen nach Art der Erhebung derselben sich auf eine Zeit und auf einen 
Ort beziehen, welcher Umstand also durch eine bestimmte Methode der Reduktion in Rechnung gebracht 
werden sollte — aber bis jetzt nicht gebracht wird, — so wird man sich der Ueberzeugung nicht ver- 
schliessen können, dass bei einer nicht zu vermeidenden Ungeniigendheit des Materiales der Aufwand an 
Arbeit zur Herstellung der reduzirten Diagramme kaum gerechtfertigt erscheint. 
Graphische Darstellungen, welche das Resultat aller vorhandenen Beobachtungen sind und zu Ver 
öffentlichungen von einem mehr nationalen Charakter gehören, wie Segelanweisungen, Segelhandbücher u. s. w., 
weiden gewiss die Uebersicht-lichkeit der Erscheinungen zu erhöhen vermögen; allein es sollten für diesen 
Zweck nur ein Element, oder höchstens zwei mit einander in enger Beziehung stehende Elemente auf dem 
selben Blatte zur Darstellung gelangen. Das Anhäufen aller Elemente in gedrängter Form ist weder für die 
theoretische Arbeit erspriesslich, noch fördert dasselbe das Studium des Seemanns für praktische Zwecke. 
Die bisher gebräuchlichen Weisen der graphischen Veranschaulichung haben, soviel kann man wohl 
behaupten, ihrem Zwecke nicht entsprochen. Es scliliesst dies die Möglichkeit nicht aus, dass ein zweck 
entsprechender Modus einmal erdacht werden kann; so lange ein solcher aber fehlt, muss unter allen Um 
ständen für die Veröffentlichung der Resultate maritim-meteorologischer Beobachtungen die tabellarische 
Form als die zweckmässigste bezeichnet werden. 
In der Ueberzeugung, dass die Form der Veröffentlichung, wenn sie dem oben genannten Zweck 
entsprechen sollte, eine internationale werden müsse, bemühte sich die Seewarte, in Betreff derselben mit 
anderen Instituten Uebereinstimmung zu erzielen. Es gelang ihr dies mit dem Institute zu Utrecht. Ein 
von der Seewarte entworfenes Schema wurde von Herrn Professor Buys-Ballot begutachtet, und im 
weiteren Verfolge der Sache am 6. Februar 1878 zu Rheine zwischen Herrn Professor Buys-Ballot und 
Dr. Neumayer eine Vereinbarung erzielt. (Siehe Anhang z. d. Bericht No. 20.) 
Das Quadrat 146 ist nach dem vereinbarten Schema bearbeitet und für die Publikation fertig ge 
stellt worden. Mit Bezug auf die Einzelheiten der diesbezüglichen Verhandlungen über die Form u. s. w. der 
Veröffentlichung wird auf den über diesen Gegenstand handelnden Abschnitt III dieses Berichtes verwiesen. 
Zum Schlüsse wird noch, um daraus einen Anhalt für die Beurtheilung des in der Seewarte befind 
lichen Materiales zu ermöglichen, eine Uebersieht über, den Inhalt an Beobachtungen in den von der See 
warte gesammelten meteorologischen Journalen gegeben. Es soll dabei zunächst nur das für die oben ge 
nannten Arbeiten durchaus verwendbare Material zusammengestellt werden, welches durch systematische 
Beobachtungen an durchweg guten geprüften Instrumenten gewonnen worden ist. Dies Material ist enhalten 
1) in den Wetterbüchern der Norddeutschen Seewarte, welche von Handelsschiffen während der Zeit vom 
1. Januar 1868 bis dahin 1875 geführt wurden, 
2) in den meteorologischen Journalen der Deutschen Seewarte, von Handelsschiffen während der Zeit vom 
1. Januar 1875 bis dahin 1879 ein geliefert, und
	        
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