Skip to main content

Full text: 1, 1878

68 
ser Art sind bisher in deutscher Sprache nicht erschienen. Dieselben sollen ausser einer Besprechung der 
vei’schiedenen Routen eine Darstellung der physikalischen, meteorologischen und magnetischen Verhältnisse 
des betreffenden Meeres geben und namentlich auch tabellarische Darstellungen der von Mitarbeitern der 
Seewarte ausgeführten Reisen und deren Dauer von Schnittpunkt zu Schnittpunkt mit den erforderlichen 
Karten und Diagrammen enthalten. Zunächst ist der Atlantische Ozean in Angriff genommen und das 
Manuskript so weit fertiggestellt worden, dass der baldigen Herausgabe dieses Werkes mit Zuversicht ent 
gegengesehen werden kann. 
Die Schiffsbeobachtungen aus dem Nordatlantischen Ozeane werden sofort nach Eingang der Jour 
nale benutzt, um zum Zwecke der Zusammenstellung der „Monatliche Uebersicht der Witterung“, welche 
von der Seewarte herausgegeben wird, den nöthigen Aufschluss zu erhalten über die Witterungszustände 
und die Vertheilung des Luftdruckes über diesem Theile des Meeres und in dem betreffenden Monate, und um 
Anhalte zu gewinnen über die Entstehung und den Verlauf der über Europa beobachteten Depressionen. 
Bei dieser Arbeit werden die um 8 h Morgens Schiffs- resp. Lokalzeit gemachten Beobachtungen der Schiffe 
zunächst in einer Tabelle zusammengestellt, welche seit Juli 1877 ebenfalls in den Monats-Ucbersichten 
publizirt wird, und für jeden Tag des Monats die den Journalen entnommenen Daten enthält. Diese be 
treffen den Schiffsort um 8 1 ' Morgens nach Breite und Länge, den reduzirten Barometerstand, die Wind 
richtung und Stärke nach Beaufort’s Skala, die Temperatur der Luft und die Bezeichnung des Wetters in 
Beaufort’s Symbolen. Zur besseren Uebersicht werden dann nach dieser Tabelle für 8 1 * Morgens aller 
Monatstage synoptische Karten entworfen, und nach den daraus gewonnenen Anschauungen der Ab 
schnitt der Monatsberichte „Atmosphärische Vorgänge über dem Nordatlantischen Ozeane“ bearbeitet. Hier 
bei werden namentlich auch die für die Navigation wichtigen praktischen Gesichtspunkte in’s Auge gefasst 
und der Versuch gemacht, die Prinzipien und Anschauungen der neueren Meteorologie für die praktische 
Navigation in Anwendung zu bringen. 
In ähnlicher Weise sind auch die der Seewarte zur Verfügung stehenden Schiffsbeobachtungen im Nord- 
atlantischen Ozeane für die Jahre 1875 und 1876 dem meteorologischen Institute zu Kopenhagen übermittelt 
worden, um von demselben für die synoptischen Karten des Herrn Kapitän Hoffmeyer verwendet zu werden. 
Bei der grossen Bedeutung, welche die synoptische Arbeit, wenn ganz über den Atlantischen Ozean 
hinübergeführt, für die Erforschung meteorologischer Vorgänge haben muss und bei der vergleichsweise ge 
ringen Anzahl von Beobachtungen aus den regelmässigen für die Seewarte geführten Journalen war man 
vom Beginne an, als man an die Aufnahme der synoptischen Arbeit im grösseren Maasstabe denken konnte, 
bestrebt die durch das Aufgeben der Führung des meteorologischen Journales von Seiten der Schiffe der 
deutschen grossen Dampferlinien freigewordene Arbeit nach dieser Richtung in Anspruch zu nehmen. Die 
Rhedereien der Transatlantischen Dampfschifffahrt Norddeutscher Lloyd in Bremen und Hamburg- 
Amerikanische Packetfahrt-Aktien-Gesellschaft in Hamburg kamen diesem Bestreben in der er 
freulichsten Weise entgegen. Es wurde an dieselben das Ersuchen gestellt auf ihren Schiffen zweimal 
täglich, um 8 1 ' Morgens und um 8 h Abends die für die synoptische Arbeit erforderlichen meteorologischen 
Beobachtungen machen und in eigens dazu mitgegebenen Formularen'*) eintragen zu lassen, welchem Er 
suchen von Seiten der Direktionen und der Kapitäne der Gesellschaften bereitwilligst liachgekommen wurde. 
In der kurzen Zeit des Bestehens dieser Einrichtung (seit Oktober 1876) sind bereits 179 Auszug-Jour 
nale (wie diese abgekürzte Form für meteorologische Aufzeichnungen genannt wird), welche Aus- und 
Rückreisen nach Nordamerika, Westindien und Südamerika umfassen, mit guten Beobachtungen ausgefüllt, 
bei der Seewarte eingeliefert worden, und das verwendbare Material hat sich in dieser Weise so vermehrt, 
dass der Seewarte beispielsweise für die Bearbeitung der Uebersicht der Witterung des Juni 1878 die Jour 
nale von 46 Segelschiffen und 30 Dampfern zur Verfügung standen. Bei der Kürze der Dauer der hier 
vorzugsweise in Frage kommenden Reisen ist cs auch möglich dieses reichhaltige Material stets schon sehr 
schleunig bei der Seewarte zur Verfügung zu haben. 
Zu den regelmässigen grösseren Arbeiten der Abtheilung I der Seewarte gehört die Diskussion des 
vorhandenen Materiales aus demjenigen Theile des Oezans, den zu bearbeiten die Deutsche Seewarte nach 
Ucbereinkommen mit den maritim-meteorologischen Instituten in Holland und England übernommen hat. 
Dieser Meerestlieil ist der Nordatlantische Ozean zwischen dem 20. und 50. Breitenparallel. 
*) Siehe Anhang Ko. 18, Seite X VII.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.