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Full text: 1, 1878

Vorwort. 
Indem die Direktion den ersten Bericht über die Thätigkeit der Deutschen Seewarte der Oeffentlich- 
keit übergiebt, glaubt sie nur mit einigen Worten erklärend voran schicken zu sollen, weshalb die ersten 
vier Jahre des Bestehens des Institutes verflossen sind, ohne dass von ihr ein Jahresbericht herausgegeben 
oder zur Herausgabe vorbereitet wurde. Gewiss werden Viele vier Jahre als einen langen Zeitraum er 
achten, zu lang, um die innerhalb desselben entfaltete Thätigkeit eines Institutes von so mannigfachen und 
grösstentheils recht schwierigen Aufgaben in einem Berichte zusammen zu fassen. Andererseits leuchtet 
es auch ein, dass es nur vortheilhaft wirken kann, und zwar sowohl nach Innen wie nach Aussen, wenn 
alljährlich in kurz gefassten Berichten die Thätigkeit eines betreffenden Jahres nach ihren einzelnen Ele 
menten in allgemeinen Zügen dargelegt wird. 
Wenn es die Direktion unerachtet dieser ihrer Meinung für zweckmässiger erachtete, den von ihr 
gewählten Weg zu betreten und die ersten vier Jahre zusammen zu besprechen, so wurde sie dabei nur 
von der Ueberzeugung geleitet , dass es dem Gedeihen des Institutes ungleich förderlicher sein musste, 
wenn nicht die einzelnen organisatorischen Maassnahmen, wie sie sich im Laufe der Jahre aneinander 
reihten, in getrennten Berichten geschildert würden, sondern die Besprechung erst dann erfolgte, wann die 
Organisation vollendet, die ganze Institution sich konsolidirt haben und die Arbeit auf allen der Seewarte 
zugetheilten Gebieten in feste Bahnen gelenkt sein würde. In der That musste es sogar erspriesslich er 
scheinen, erst dann weiteren Kreisen einen Einblick in die einzelnen Züge und das Wesen der Organisation 
zu geben, wann sich dieselben auch gleichzeitig aus den gewonnenen Resultaten würden ein Urtheil über 
die getroffenen Einrichtungen bilden können. 
Allerdings war das bezeichnete Stadium in der Entwickelung des Institutes schon geraume Zeit vor 
dem Schlüsse des Jahres 1878 erreicht, allein es bildet dieses Jahr, in welchem der Neubau des Dienst 
gebäudes zur festbeschlossenen Sache wurde, in gewissem Sinne einen Abschluss von so erheblicher Be 
deutung in der Geschichte des Institutes, dass es naturgemäss erscheint, mit seinem Ablaufe auch die 
Epoche für die erste Berichterstattung abzuschliessen, zumal die Erbauung und Einrichtung der neuen 
Zentralstelle vom Beginne des Jahres 1879 an jede Aufmerksamkeit und Thatkraft von Seiten der 
Direktion erheischte. Während dieses Jahres und bis zur Zeit der Aufnahme der Arbeit im neuen Ge 
bäude, muss begreiflicher Weise der Bau, die Einrichtung und die Beschaffung ganz neuer, nach theilweise 
anderen Grundsätzen konstruirter Apparate sehr in den Vordergrund treten. 
Es bedarf wohl als selbstverständlich kaum erst hervorgehoben zu werden, wie diese Auffassung der 
Direktion nicht ausschliessen konnte, dass zu verschiedenen Zeiten Berichte über den Fortgang der Ent 
wickelung der Zentralstelle, ihrer Zweigorgane und deren Arbeiten zusammengestellt und der zuständigen 
Behörde, der Kaiserlichen Admiralität vorgelegt wurden. Der gegenwärtige Bericht entstand sogar zu einem 
guten Theile aus einer Anzahl einzelner Berichte der bezeichneten Art, welche bis zum Abschlüsse der 
Epoche, worauf sich derselbe bezieht, erweitert und vervollständigt wurden. 
In der nächsten Zeit soll diesem ersten Berichte der zweite folgen, weicher sich auf das Jahr 1879 
beziehen wird, und es hofft die Direktion mit Zuversicht, dass es ihr möglich sein wird, in Zukunft all 
jährlich und regelmässig einen Jahresbericht erscheinen zu lassen, der, wenn auch selbstredend minder umfang 
reich, dem Wesen und der äusseren Anordnung des Stoffes nach sich an den vorliegenden anlehnen soll. 
HAMBURG, im Dezember 1879. 
Die Direktion der Deutschen Seewarte. 
Dr. Nenmayer.
	        
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