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Full text: 1, 1878

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VI. Die Bibliothek und Kartensammlung. 
Die Deutsche Seewarte übernahm, als sie in’s Leben trat, von der Norddeutschen Seewarte unter 
Anderem auch die, einen Theil des Inventares dieses Institutes bildende Bücher- und Kartensammlung. Im 
Ganzen erhielt die Seewarte dadurch 816 Bücher und 82 Karten. Von den Büchern bestand der grösste 
Theil und zwar 417 aus meteorologischen Werken, unter denen die Publikationen mehrerer meteorologischer 
Institute, namentlich die des Königlich Niederländischen Institutes zu Utrecht und des Londoner meteoro 
logischen Amtes (Meteorological Office) die weitaus grösste Anzahl bildeten. 
Im Uebrigen war diese Sammlung wie folgt zusammengesetzt: 
43 Bände Publikationen des nautischen Observatoriums (Naval Observatory) in Washington, 
17 s Wörterbücher und Lexika, 
90 = Geschichte, Geographie und Reisen, 
20 * Mathematik, Astronomie und Nautik, 
17 « Segelanweisungen, 
102 s Handel und Gewerbe, sowie Schifffahrt im Allgemeinen betreffend, 
42 s Zeitschriften (nautische und astronomische, sowie Publikationen von wissenschaft 
lichen Gesellschaften), 
68 s Physik und besonders Magnetismus. 
Von den 82 Karten bezogen sich 31 auf die Nordsee und Ostsee, 6 auf den Indischen, 13 auf den 
Stillen Ozean. 
Dazu kamen noch 32 Blätter an Plänen, Weltkarten, Wind- und Stromkarten u. s. w. 
Ausserdem gingen in die Bestände der Seewarte noch eine grosse Anzahl Exemplare der Jahres 
berichte der Norddeutschen Seewarte von 1870—73 und der „Mittheilungen“ aus denselben über. 
Diese Sammlung an Büchern und Karten konnte, wenn auch in mancher Hinsicht recht werthvoll, 
begreiflicher Weise nicht entfernt den Anforderungen entsprechen, welche an die Bibliothek eines Institutes 
von den Aufgaben und dem Umfange der Deutschen See warte gestellt werden mussten. Es ist aber für 
ein neu gegründetes wissenschaftliches Institut auf der einen Seite von der grössten Wichtigkeit, sich 
eine Bibliothek und die literarischen Hülfsmittel zu beschaffen, während auf der anderen Seite solches im 
gewöhnlichen Verlaufe der Dinge nur nach und nach und unter Anwendung der grössten Umsicht möglich 
ist. Vor die Nothwendigkeit gestellt, sich der mühevollen Arbeit der Begründung einer den Bedürfnissen 
entsprechenden Bibliothek zu unterziehen, wurde es der Direktion ermöglicht, sich mit einem Schlage in 
den Besitz einer der vortrefflichsten Sammlungen von Werken physikalischen, meteorologischen, mathema 
tischen, geographischen Inhaltes zu setzen, indem die seitens der Kaiserlichen Admiralität mit dem Geheimen 
Oberregierungsrath Professor Dr. Dove gepflogenen Unterhandlungen wegen Ueberlassung seiner Bibliothek 
um die Kaufsumme von ii. 30,000 zu einem befriedigenden Resultate führten und die ganze Sammlung in 
Folge davon durch die Gnade Sr. Majestät des Kaisers in den Besitz der Seewarte überging. 
Die Dove’sche Bibliothek bietet namentlich in dem meteorologischen und physikalischen Fache eine 
vorzügliche Literatur, und ist an Veröffentlichungen von Beobachtungen Alles darin enthalten, was in den 
letzten 50 Jahren erschienen und von Werth ist. Der Ankauf geschah im Anfänge des Jahres 1876, und 
obwohl Geheimrath Dove die Bibliothek, so lange er lebte, zur eigenen Benutzung hätte behalten können, 
so ging davon schon im April und dann im November desselben Jahres der Seewarte derjenige Theil zu, 
welcher für sie von besonderer Wichtigkeit ist, nämlich das Material von meteorologischen Beobachtungen. 
Der Rest der Bibliothek wurde im Dezember 1877 übernommen.
	        
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