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achtungeil näherungsweise feststellen, oder durch Annahme neuer Initialgänge für die nächste Zeit
unschädlich machen. Anders gestaltet sich die Sache hei längeren Reisen, wie z. B. von Europa nach
Australien, wenn während des ganzen Verlaufs der Reise Land nicht gesichtet wird und der Schiffer keine
ausreichende Gelegenheit hat durch andere unabhängige Längenbestimmungen, wie Beobachtungen von
Monddistanzen Ost und West vom Monde, den Stand des Chronometers zu ermitteln. Hier kann die un
kritische Vorwerthung der Angaben eines stark mit Acceleration behafteten Chronometers, besonders wenn,
wie gewöhnlich in der Handelsmarine der Fall ist, nur das eine Instrument sich an Bord befindet, die
Sicherheit des Schiffes geradezu gefährden.
I)a die Acceleration sich in der Regel nur hei neuen Chronometern zeigt, bei alten nur dann wenn
sie gereinigt worden, wo sie aber gewöhnlich rasch wieder verschwindet, so kann man es den Fabrikanten
nicht dringend genug auempfelilen, nur solche Instrumente für die Zwecke der Schiffahrt in den Handel
zu bringen, bei welchen sie sich durch längere über eine grössere Anzahl Monate erstreckende Beobachtung
überzeugt haben, dass dieselbe ihren Höhepunkt erreicht hat, oder wesentlich grössere Beträge nicht mehr
annehmen wird. Dass die Acceleration, selbst bei von renommirten Fabrikanten angefertigten Chronometern,
recht erheblich sein und im Laufe kurzer Zeit geradezu erstaunliche Beträge annehmen kann und oft
erst sehr langsam wieder verschwindet, davon haben wir wiederholt Gelegenheit gehabt uns zu überzeugen.
Wie vorhin bemerkt, begnügt man sich auf See bei der Berechnung der Chronometergänge im All
gemeinen mit folgender Annäherung:
U' = + y (*'-*)*
wo man, so oft sich die Gelegenheit bietet, durch Annahme eines neuen Initialganges g sich dem Einflüsse
der hier nicht berücksichtigten von der Zeit abhängigen Glieder zu entziehen sucht.
Dieser Ausdruck stellt die Gleichung einer Parabel dar, und wenn man unter Zugrundelegung eines
rechtwinkligen Koordinatensystemes die Temperaturen auf die Abscissenaxe und die entsprechenden Gänge auf
der Ordinatenaxe abträgt, und durch die Koordinatenschnittpunkte eine Kurve legt, so erhält man eine Pa
rabel deren Axe zur Abscissenaxe senkrecht steht. Der Scheitelpunkt dieser Parabel ist der Punkt für
welchen, je nachdem z positiv oder negativ, der kleinste oder grösste Gang G stattfindet, und entspricht
die zugehörige Abscisse derjenigen Temperatur T, für welche allein die Kompensation als richtig betrachtet
werden darf, d. h. wo kleine Temperaturänderungen den Minimaleinfluss auf den Gang ausüben. Die Koor
dinaten dieses Punktes sind:
T = 6—^ •
z
Bei grösseren und kleineren Temperaturen als T wird der Gang, dem Laufe der beiden Parabel
arme entsprechend, ein immer grösserer in der Regel schliesslich stark retardirender werden. Führen wir
in obige Gleichung für g‘, statt 9 und g die Werthe T und G ein, so erhalten wir folgende sehr einfache
zuerst von Herrn Hartnup, Direktor der Sternwarte und des Chronometer-Prüfungs-Instituts zu Bidstone
bei Liverpool, zur Berechnung des Chronometerganges unter Berücksichtigung der Temperatur-Korrektionen
angegebene Formel
ff' = G + y(S'—T)*.
Mit Hülfe des Ausdrucks für T können wir leicht bei denjenigen Chronometern, für welche wir
die Werthe >/ und z ermittelt haben, die Temperatur näherungsweise bestimmen bei w-elcher die Kompen-
sation als korrekt angesehen v
werden kann,
und erhalten für
Chronometer Bröcking 824
T— +23.3°
Eppner 203
T= +12.3°
Nieberg 556
T — +22.0°
= Bröcking 830
+24.4
Bröcking 665
= +18.9
Eppner 205
= +28.1
: Bröcking 779
+21.4
Eppner 204
= + 1.8
Petersen 73
+22.4
= Ehrlich 228
= +21.0
Bröcking 800
= +22.7
Nieberg 572
— +26.8
= Kutter 19
= +18.0
Nardin V5778
= +17.6
Nieberg 548
= +20.3
= Kutter 20
= +13.8
Bröcking 827
= +26.4
Mager 50
+21.5
s Nieberg 573
= +19.7
Nieberg 563
= +22.5
Grandjean 91
— +43.7