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vorüber fliessenden Elbe. Der Tisch, worauf der eigentliche Registrir-Apparat aufgestellt sich befindet, ist
im Thurme ungefähr 2.75 Meter unter dem Ober-Theile angebracht. Ausser der einen Wetterfahne, welche
zum Registriren der Windrichtung dient, ist noch eine zweite an demselben Anemometer angebracht, mit
telst welcher die Windrichtungs-Angabe nach einem Fenster der Abtheilung III übertragen wird, wo
dieselbe vom Zimmer aus abgelesen werden kann. Auch ist an dem Schalenkreuze die Kontakt-Vorrichtung
angebracht, mittelst welcher die Windgeschwindigkeit nach einem Registrir-Apparate in der Abtheilung III
übertragen wird. Dieser Apparat, der die Windgeschwindigkeit innerhalb 10 Minuten registrirt, dient we
sentlich dazu die Stärke des Windes in einzelnen Böen anzugeben.
Der Zugang zu dem Apparate ist durch eine Luke in der Thurmoberfläche jederzeit möglich, so dass
Reparaturen ausgeführt und der Apparat sonst nachgesehen werden kann.
Im Anfänge der Thätigkeit der Seewarte war auch eine Wind-Druck-Tafel auf dem Dache aufgestellt;
es musste dieselbe jedoch des störenden Geräusches wegen entfernt werden.
2. Die Maximum - Radiations - Thermometer.
Diese Instrumente (eines mit weisser und eines mit schwarzer Kugel) befinden sich an einem hei S
über das Dach hinausragenden Pfeiler nebeneinander aufgestellt, so dass ihre Kugeln vollkommen frei
exponirt und dem Firmamente zugewendet sind.
Ein Regenmesser ist gleichfalls in sehr exponirter Stellung aufgestellt und dient dazu die im Garten
gemessenen Regenmengen mit jenen zu vergleichen, welche auf dem Dache gesammelt werden.
3, Vorrichtung zur Prüfung von Reflektions - Instrumenten.
Das Sextanten-Stativ ist nach Angabe Dr. Neumayers von A. Meissner in Berlin konstruirt. Da die
Konstruktion desselben nicht allgemein bekannt sein dürfte, auch anderweitig nicht beschrieben wurde, so
mag das Stativ der Bedeutung der Sache wegen, für welche es Verwendung findet, hier kurz beschrieben werden.
Das Stativ zum Prüfen von Reflektions - Kreisen, Spiegelsextanten und Oktanten hat an seinem Fusse
hei A ein Schraubengewinde, mittelst dessen es auf einen Messingkolben geschraubt wird, welcher entweder
in ein Mauerwerk, oder wie auf der Seewarte in ein eisernes an der Mauer der Daehbalustrade hei 0
(Siehe Fig.l) befestigtes Gestell eingelassen wird. Die Art, wie diese Vorrichtung an der Mauer befestigt
wird, ist aus nachstehender Figur 8 zu ersehen.
Der Sextant wird oben auf dem Stativ (Fig. 2) mittels zweier
Metallplättchen festgeklemmt, falls er nicht, wie es jetzt bei den
meisten in Berlin verfertigten, neuen Sextanten der Fall ist, in
seinem Griffe zwei Löcher hat, deren Entfernung von einander
genau dem Stative angepasst ist, und durch welche die beiden
Schrauben s und s' zur Befestigung des Sextanten hindurch ge
schoben werden können. Die Befestigung des Sextanten erfolgt
auf alle Fälle an dem Schieber B, welcher dem Mittelpunkt JSf
des Statives genähert oder von demselben entfernt werden kann.
Ebenso Ist auch das Gegengewicht P in derselben Weise ver
schiebbar, so dass der Sextant, nachdem er mit der Achse, um
welche sich der grosse Spiegel dreht, zentrisch über den Mittel
punkt 2V des Statives gebracht ist, mit Hülfe dieses Gewichtes,
oder eventuell noch durch Verschiebung oder gänzliche Entfer
nung des Gewichtes j», welches sich an derselben Seite mit dem
Sextanten befindet, halanzirt werden kann.
Wenn nun zunächst die Schraube C am Fusse des In
strumentes gelöst wird, so vermag man das Stativ um seine
Achse und damit den Sextanten durch alle Azimute zu drehen.
Wird diese Schraube festgeklemmt, so kann man mittelst der Schraube D dem Stativ im Azimute noch eine
feine Bewegung geben. Nach Lösung der Schraube E kann ferner der obere Theil des Statives und mit ihm
der Sextant um die horizontale Achse F gedreht werden, so dass damit das Instrument auf jede Höhe einge
stellt werden kann. Eine geringe feine Bewegung in diesem Sinne erfolgt, nach Anklemmung der Schraube F,
A
Stativ zum Prüfen der Sextanten.