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Full text: 1, 1878

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hoch. Die Zahlen dieser Skala werden mit Buchstaben geschrieben, hinter das Wort „See“ gestellt; z. B. 
„See null“ oder „See fünf“ etc. 
Es ist sehr nothwendig, darauf zu achten, dass keine Zifferstelle unausgefüllt bleibe, und dass die 
einzelnen Ziffern deutlich genug geschrieben sind, um Verwechselungen seitens der Telegraphenbeamten 
auszuschliessen. Nach dem Niederschreiben der sechs Zifferngruppen des Morgentelegramms dürfte sich 
nochmalige Revision derselben sehr empfehlen, um festzustellen, oh auch jede Gruppe nicht mehr oder nicht 
weniger als fünf Ziffern enthält, die erste und dritte Gruppe mit einer geraden Zahl endigt und dass sonst 
kein Versehen vorgekommen ist. Verstümmelungen von Depeschen, welche beim Ab- oder Umtelegraphiren 
entstanden sind, lassen sich durch direkte Anfrage seitens der Seewarte beim Telegraphenamt des Aufgabe 
ortes noch rechtzeitig redressiren, um die betreffende Depesche noch nutzbar zu machen, wogegen dies bei 
solchen Verstümmelungen, welche durch unrichtige Aufgabe veranlasst sind, nicht der Fall ist. 
Bemerkungen sind möglichst kurz zu fassen, ohne jedoch Wesentliches zu übergehen; jedoch sind 
Abkürzungen der einzelnen Worte zu vermeiden, wenn das Entstehen von Irrthümern durch dieselben nicht 
ausgeschlossen ist. In den Telegrammen von S' 1 a. m. stehen Bemerkungen, welche sich auf die betreffende 
Morgenbeobachtung beziehen, ohne Zeitangabe unmittelbar hinter der sechsten Gruppe, andere folgen in 
chronologischer Ordnung. Ist bei beobachteten hervorstechenden Witterungserscheinungen (Gewitter, Sturm etc.) 
die Uhrzeit mit beobachtet, so ist sie in die Bemerkung aufzunehmen, und zwar je nachdem mit dem Zu 
satze: „Vorm. “(Vonnittags) oder „Nachmg.“ (Nachmittags); andere Zusätze, wie „gestern, heute“ etc. sind 
überflüssig, da die Vormittagsstunden 9, 10, 11 und 12 sich in einer Morgen-Depesche nur, wie selbstver 
ständlich alle Nachmittagsstunden, auf den Vortag beziehen können, die Vormittagsstunden von 1 bis 8 
hingegen auf den Tag, dessen Datum die Depesche trägt. So heisst z. B. „zehn Vorm.“ gestern Vormittags 
um 10 Uhr, „fünf Vorm.“ aber „heute Morgen um fünf Uhr.“ Für allgemeine Zeitbestimmungen genügen 
die folgenden Worte: „Vorm., Mittags, Nachmittags, Abends“ (alle vier auf den Vortag bezüglich), ferner 
„Nachts, Mitternacht, früh“ (letzteres für die Zeit von Sonnenaufgang bis zur Morgenbeobachtung); „gestern“ 
bezeichnet die Zeit von der Morgenbeobachtung bis zur Abendbeobachtung des vorhergehenden Tages. 
Beispiele von Bemerkungen sind: „regnerisch,“ „dunstig im Horizont,“ „viel Treibeis im Strome,“ 
„drei bis vier Nachmg. starkes Gewitter, heftiger Regen,“ „elf Vorm. Hagelböe,“ „gestern Regen, Nachts 
Schnee,“ „seit Mittag Eisgang,“ „Vorm. Regenschauer,“ „Nachmittags gewitterhaft, drohend.“ — Der Zug der 
Wolken, wenn er von der herrschenden Windrichtung bedeutend ahweicht, namentlich aber sichere Beob 
achtungen des Zuges von cirrösem Gewölk, sind in die Bemerkungen aufzunehmen, und zwar durch Angabe 
der Form der Wolken und der Richtung, aus welcher sie ziehen. Zur Bezeichnung der Form genügen, bei 
einfachen Formen die ersten drei Buchstaben, bei zusammengesetzten die drei ersten Buchstaben der ersten 
Form und der erste Buchstabe der zweiten unmittelbar aneinander geschrieben, z. B. „Cir. Südsüdost“ — 
Cirri ziehen aus SSE, „Cirs. Südwest“ = Cirrostrati ziehen aus SW, „Strc. Nord“ = Stratocumuli ziehen 
aus Nord. Sind Polarbanden gesehen worden, so ist es gleichfalls durch eine Bemerkung der Seewarte 
mitzutheilen mit Hinzufügung der Richtung, in welcher der Konvergenzpunkt lag und, falls nicht bei der 
Morgenbeobachtung, mit Angabe der Zeit, z. B. „Abends Polarbanden Nordwest“ = gestern Abend wurden 
Polarbanden gesehen, deren Konvergenzpunkt NW vom Beobachter lag. 
TS. Stationen an den Küsten haben, ausser über den Seegang, auch gegebenen Falls über andere 
Bewegungen des Meeres in den Bemerkungen zu berichten, z. B. über hohe Fluthen, starke, ungewöhnliche 
Strömungen etc. und im Winter über die Eisverhältnisse, soweit diese auf die Schifffahrt Bezug haben. 
Für die Morgen-Telegramme ist das volle Schema BBBWW SHTTT BBBWW SHTTT T'T'T'RR 
MMmmF, in welchem die beiden ersten Gruppen sich auf den vorhergehenden Abend, die vier weiteren 
Gruppen auf die soeben angestellte 8 h a. m. Beobachtung beziehen. 
Nachmittags-Telegramme, welche von einer dazu bestimmten Anzahl von Stationen täglich an die 
Seewarte abzusenden sind, werden nach dem Schema: BBBWW SHTTT T'T'T'NF zusammengestellt und 
enthalten die Angaben der um 2 Uhr Nachmittags angestellten Beobachtung, welcher ebenfalls Bemerkungen 
hinzugefügt werden können. Auch bei diesen Telegrammen ist die grösstmögliche Beschleunigung ihrer 
Aufgabe beim Telegraphenamt dringend geboten. Zu bemerken ist, dass bis auf Weiteres die vorletzte 
Stelle der dritten Gruppe stets mit einer Null auszufüllen ist, im übrigen gilt für die Zeichen das bei den 
Morgentelegrammen Gesagte.
	        
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