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Full text: 1, 1878

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Vl. Die Aenderung des Werthes dei* Nulllinie ist bedingt, da merkliche Aenderungen in der 
Temperatur des Apparates an diesem Tage nicht vorkamen, durch elastische Nachwirkungen, welche eine 
Uebertreibung der Bewegung des Barometers beim Aneroid verursachen. In der That ist auch in diesem 
Sinne die Aenderung des Werthes der Nulllinie erfolgt. Man wird nun für alle praktischen Zwecke mit 
hinreichender Genauigkeit den Werth der Nulllinie, entsprechend der Schnelligkeit der Aenderung des Baro 
meterstandes, ändern können. Die Genauigkeit wird alsdann sogar überflüssig gi-oss sein und genügt es 
daher vollständig, diese Aenderung nach Schätzung ungefähr proportional der Schnelligkeit der Aenderung 
des Barometerstandes auszuführen, wie in obigem Beispiel geschehen ist. Haben merkliche Temperatur 
schwankungen stattgefunden, so muss natürlich auf dieselben mit Benutzung des annähernd zu ermittelnden 
Temperaturkoeffieienten des Apparates Rücksicht genommen werden. 
IV. Der Thermograph von Hipp. 
75S. Der Thermograph von Hipp 
(.Figuren 17a u, 17b) beruht auf dem Prin- 
zipe des Metallthermometers. Er besteht, 
wie der Barograph, aus zwei Theilen, dem 
zeichengehenden und dem registrirenden. 
Der erstere besteht aus der, aus zwei 
aufeinander gelötheten Metallen ■—■ Mes 
sing und Stahl — zusammengesetzten 
Spirale aa, deren Ende b durch die Klemme 
c an dem, mit der Grundplatte des Ap 
parates fest verbundenen Rohre d be 
festigt ist, während das andere Ende f mit 
der beweglichen Axe g, die durch das Rohr 
d geht und in h ihr Lager hat, in Ver 
bindung steht. Diese Axe überträgt durch 
den Hebel m n (Ftg. 17b) die durch Tem 
peraturänderungen bewirkten Bewegun 
gen der Spirale a auf den Stift q. Die 
mit dem Metallhügel i und dem Schreib 
stift k versehene Stange l, welche sich 
um die Axe o bewegt, wird durch eine 
Spiralfeder leicht gegen diesen Stift q 
gedrückt, der dann die entsprechende Be 
wegung überträgt. Der Werth einer be 
stimmten Winkelbewegung des Schreib 
hebels in Thermometergraden wird da 
durch geregelt, dass sich der Hebel n, welcher den Stift q trägt, der Axe o nähern, oder sich davon entfernen lässt. 
Der registrirende Theil des Apparates ist jenem des Barographen ganz gleich. Die an diesem sich 
etwa einstellenden Mängel werden in derselben Weise abgestellt, wie beim Barographen angegeben wurde. 
Da die Metallspirale aa fortwährend der Luft und der Witterung ausgesetzt sein muss, rostet sie, 
so wie die beiden Schrauben s, welche dazu dienen, dem Zeiger eine andere Stellung zu geben und damit 
den Werth der Nulllinie (entsprechend der herrschenden Mitteltemperatur) je nach der Jahreszeit zu ver 
ändern, sehr leicht. Diesem Uebelstande kann etwas durch Bestreichen dieser Theile des Apparates mit 
Vaselin abgeholfen werden. 
Den Hebel n nähert man am zweckmässigsten der Axe o so weit, dass eine Temperaturänderung 
von 1° Celsius einer Bewegung des Zeigers und des Schreibstiftes k von 2 mm entspricht. 
73. Neben der Spirale aa des Thermographen stelle man ein gut kontrolirtes Thermometer auf, 
ebenso in der Nähe derselben ein Maximum- und ein Minimum - Thermometer, welche jeden Morgen heim 
Ahnehmen des Streifens abgelegen und neu eingestellt werden. Die Ablesungen am gewöhnlichen Thermo 
C. b
	        
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