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56. Aufstellung des Registrir-Anemometers. Ueber der Stelle des Daches, auf welcher das
Anemometer aufgestellt werden soll, ist zunächst ein festes Gestell von 0.5—lm Höhe (in der anliegenden
Zeichnung sind 0.8 m angenommen) anzubringen, das den dem Winde auszusetzenden Theil des Instruments
(circa 50 Pfund schwer) zu tragen hat. Dieses Gestell besteht aus einem 12 cm starkem Klotz a et von
hartem Holz, dessen obere Fläche entweder quadratisch, jede Seite 38 cm lang, oder kreisförmig mit einem
Durchmesser von 47 cm zu nehmen ist, und drei oder vier daran befestigten Beinen bb, die ebenfalls aus
Holz, aber besser noch aus Schmiedeeisen angefertigt werden können. Wo Eisen angewandt wird, dürfte
sich die auf der Zeichnung angedeutete Konstruktion empfehlen. Nach dieser sind die vier aus 8 cm
starken Staheisen geschmiedeten Beine an einem 1 cm starken und 9 cm breiten eisernen Bing cc ange
nietet, welcher mit seiner ganzen Stärke in den Klotz eingelassen und ausserdem noch durch einige Holz
schrauben mit demselben verbunden ist.
In jedem Falle ist darauf zu sehen, dass dieses Gestell, auf das der obere Theil des Anemometers
mit 4 starken Holzschrauben befestigt wird, eine grosse Festigkeit bat, und an seiner Stelle unverrückbar
feststeht, um dem unausgesetzten Rütteln des Schalenkreuzes und der Windfahne widerstehen zu können,
und dass die obere Fläche des Klotzes genau horizontal gerichtet wird. — Ein kreisförmiges Loch von
16 cm Durchmesser geht von oben nach unten durch die Mitte des Klotzes und dient zur Aufnahme eines
gleichstarken Bohres aus Zinkblech ddd, welches senkrecht hinunter und durch das Dach hindurch zu
führen ist, unter welchem es auf dem zum Schutze des Registrir - Apparates dienenden und von der See
warte gelieferten Kasten e f g h befestigt wird. Durch dieses Rohr gehen die beiden Ketten i und k,
welche Anemometer und Windfahne mit dem Registrirapparate verbinden. Selbstverständlich ist darauf
zu achten, dass die Fuge rund um das Rohr, wo dieses durch das Dach geht, wasserdicht gemacht werde.
Unter dem Dach, im Inneren des Gebäudes, ist zur Aufstellung des Registrirapparates ein Tisch erforder
lich, der mindestens 0.8m hoch, 0.9 m lang und 0.6 m breit ist, in dessen Platte bei der Aufstellung
Löcher für das Pendel und die Gewichte des Uhrwerks geschnitten werden, und der dann auch an dem
Fussboden befestigt wird. Da es von grosser Wichtigkeit ist die Verbindungsketten so kurz als möglich,
in keinem Falle aber länger als 3 m zu machen, so muss die Oberfläche des Tisches der Oberfläche des
Klotzes so nahe gebracht werden, als es die Beschaffenheit des Gebäudes irgendwie erlaubt. Natürlich muss
genügender Raum vorhanden sein, um dem Beobachter das Ablesen und Oelen des Apparates zu erlauben.
Auch ist darauf zu sehen, dass die ausserhalb des Gebäudes befindlichen Theile des Instrumentes dem
Beobachter zugänglich seien.
ST. Vor Aufstellung des Aufnahmeapparates ist das Räderwerk desselben sorgfältig von Staub
u. s. w. zu reinigen und zu ölen (siehe unten). Zu diesem Zwecke schraubt man die den Kasten m an
zwei gegenüberliegenden Seiten verschliessenden eisernen Klappen ab, darauf werden die Schrauben o o
herausgenommen und dann der obere Theil des Apparates mit dem daran befindlichen Räderwerk aus
dom Kasten herausgehoben. Um die unter t befindlichen Friktionsrollen, auf welchen die Windfahne läuft,
reinigen und schmieren zu können, ist es nöthig die Schraube n herauszunehmen, dann lässt sich das
unter derselben befindliche konische Zahnrad abnehmen, und der die Windfahne tragende Theil bei t her
ausziehen. Nachdem der Apparat wieder zusammengesetzt ist, wird er, vorläufig jedoch ohne Windfahne
und Schalenkreuz, und ohne die Klappen des Kastens, auf den Klotz gebracht, und so festgeschraubt, dass
die Axe des Schalenkreuzes genau über dem Mittelpunkte des kreisförmigen Loches sich befindet, und
ferner, dass die von der Windfahne und dem Schalenkreuz bewegten gekerbten Walzen, über welche die
Verhindungsketten gelegt werden, ihrer Lage nach den betreffenden Walzen am Registrirapparat, in der
für letzteren gewählten Stellung, entsprechen Nachdem man die beiden Ketten über die oberen Walzen
gezogen hat, bringt man zunächst die Kette i auf eine passende Länge, durch Abschneiden der überschüs
sigen Kettenglieder, Zusammennieten der beiden Enden und probeweises Heben und Senken der Platte
des Registrirapparates durch kleine Keile, um der Kette genau die richtige Spannung zu geben, bei wel
cher sie weder lose schlottert noch allzu straff angezogen ist und dadurch die Reibung der unteren Welle
an ihrem Axenlager zu sehr vergrössert. Alsdann bringt man die Kette k in annähernd denselben Zustand
von Straffheit und vereinigt deren Enden ebenfalls durch Vernieten. Diese Kette darf nicht straffer sein
als die andere, eher etwas loser; zur Justirung bediene man sich, wo dies nöthig wird, des mitgesandten
Extra-Kettengliedes, welches die Aenderung der Kettenlänge um die blose Länge eines Gliedes gestattet,
während die gewöhnlichen Kettenglieder stets paarweise angesetzt und abgelöst werden müssen. Sind die