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Full text: 1, 1878

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bis zum Jahre 1858, zu welcher Zeit er die Navigations-Schule besuchte, so dass er, noch ein Schüler des 
hochverdienten Direktors der Hamburger Sternwarte und Navigationsschule Rümker, am 22. Februar 1854 
sein Examen als Steuermann und Schiffer I. Klasse bestehen konnte. Nachdem Wagner einige fernere 
Fahrten als Matrose und Steuermann gemacht hatte, besuchte er auch noch die Navigationsschule in 
Danzig und bestand am 22. Februar 1857 daselbst die Prüfung als Seeschiffer I. Klasse mit vorzüglichem 
Erfolge. Von hier an bis zum Jahre 1871 sehen wir ihn als Schiffsführer abwechselnd für Danziger und 
Hamburger Ilhedereien fahren und zwar vorzugsweise nach Ost-Indien und China. Mit kurzen Unter 
brechungen war unser Wagner in der Chinesischen See allein 7 Jahre beschäftigt und zeichnete sich in 
jeder Stellung und unter allen Verhältnissen durch tüchtige seemännische Eigenschaften ebensowohl, wie 
durch grosse Gewandheit als Schiffsführer und Vertreter der Interessen seiner Rhederei aus. Zuerst im 
Jahre 1871 in provisorischer Eigenschaft in die Stellung eines Königl. Lootsen-Kommandeurs in Memel berufen, 
wurde Wagner im darauf folgenden Jahre definitiv für jene Stelle ernannt. Die mit diesem Dienste ver 
knüpften Anstrengungen in einem Klima von solcher Rauheit, wie im nördlichen Preussen und den rus 
sischen Ostsee-Provinzen, untergruben nach wenigen Jahren die durch ein Leben im heissen Klima ge 
schwächte Konstitution in einem Maasse, dass es für ihn wünschenswerth sein musste, eine Stellung zu 
erringen, welche eine grössere Schonung seiner körperlichen Kräfte zuliess. Die Gründung der Deutschen 
Seewarte im Jahre 1875 eröffnete ihm hierzu die Aussicht und im Februar jenes Jahres wurde Wagner 
in Folge seiner, durch vortreffliche Zeugnisse und einen Lebenslauf voll tüchtiger Erfahrung unterstützten 
Bewerbung zum Vorsteher der Abtheilung I für maritime Meteorologie ernannt. 
Soviel über den Lebensgang Kapitän Wagners aus einer Zeit, da er noch nicht der Seewarte an 
gehörte. Der dargelegte Lebenslauf und Bildungsgang war ganz dazu angethan, auf den Grundlagen einer 
guten Erziehung und wissenschaftlichen Bildung den nunmehrigen Abtheilungsvorstand der Seewarte, den 
intelligenten, tüchtigen und erfahrenen Seemann zu einem werthvollen Beamten des jungen Institutes zu 
machen. Auch sah er sich bald in der Lage von seinen guten Qualifikationen für die ehrende Position 
den ausgiebigsten Gebrauch machen zu können. Diese Position, mit ihrer theils praktischen und theils 
wissenschaftlichen Arbeit, ihrer Thätigkeit voller Verantwortlichkeit war für den in literarischen Arbeiten 
wenig erfahrenen Mann keine leichte; allein sein ehrlicher Charakter, sein durch wissenschaftliche Ein 
sicht geschärfter, praktischer Blick, sein unermüdlicher Eifer und seine Hingabe an das übernommene 
Amt, halfen ihm über die Schwierigkeiten seiner Stellung. Trotz einer geschwächten Gesundheit wirkte 
Wagner segensreich in den ersten Jahren seiner Thätigkeit bei der Seewarte und, schon mit dem Tode 
kämpfend, lebte er seiner Pflichterfüllung bis zum letzten Momente mit Liebe und Hingebung. Die Geschichte 
der Arbeiten der Deutschen Seewarte wird den Namen Wilhelm Wagner’s dankbar unter jenen nennen, 
welche erheblicher Schwierigkeiten unerachtet nicht wankten in dem Glauben an den Sieg einer Sache, 
für welche sie mit eingetreten waren. Ein biederer, einfacher Charakter, ein feines Taktgefühl im Umgänge 
erwarben ibm die Liebe aller, welche mit ihm zu verkehren hatten und seine Kollegen werden ihm ein 
treues Andenken bewahren. Er starb am 24. September des Jahres 1878. 
Ludwig Fuchs, Assistent der Abtheilung IV, Chronometer Prüfungs-Institut. 
Der Assistent der Abtheilung IV, Ludwig Fuchs, geboren am 24. November 1856 bei Meiningen, 
starb am 19'. Juni des Jahres 1878. 
Nach einer ehrenvollen, sehr erfolgreichen Studienzeit in den Schulen seines engeren Vaterlandes und an 
den Universitäten Jena und Strassburg, an welch’ letzterer er sich unter Professor W i n n e ck e dem Studium 
der Astronomie gewidmet hatte, fiel der strebsame, zu den schönsten Hoffnungen berechtigende Jüngling 
ein Opfer der tückischen Krankheit, welche ihn im Frühjahre 1878 heimgesucht hatte, als er eben erst 
in das praktische Leben und in seine Thätigkeit bei der Seewarte eingetreten war. Mit wissenschaftlichen 
Arbeiten für seine Promotion beschäftigt, musste er nach kurzem Wirken bei der Deutschen Seewarte schon 
im Mai nach der Heimath zurückkehren. Wenn auch die Zeit seiner Thätigkeit nur kurz war, so war sie 
doch lang genug, um seine Vorgesetzten mit der Ueberzeugung zu erfüllen, dass Ludwig Fuchs bei dem 
regen Eifer für die Wissenschaft, seinem Pflichtgefühle und der Gediegenheit seines Charakters zu einer 
ehrenvollen Zukunft berufen sein werde. Sein frühes Scheiden aus einer wissenschaftlichen Thätigkeit und 
dem Leben wurde um so schmerzlicher empfunden, als er, noch kaum 22 Jahre alt, dazu ausersehen war, 
auf einer höchst ehrenvollen wissenschaftlichen Mission nach Ostasien eine Verwendung zu finden.
	        
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