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Full text: 1, 1878

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II. Anleitung zur Behandlung der Instrumente und Anstellung 
von Beobachtungen. 
I. Barometer. 
13. Aufstellung des Barometers. Die zu wissenschaftlichen Beobachtungen dienenden Barometer 
müssen in einem Raum aufgestellt werden, in welchem die Temperatur möglichst wenig schwankt; insbe 
sondere muss die Nähe von Oefen und müssen Stellen, welche zeitweise von der Sonne beschienen werden, 
durchaus vermieden werden; zugleich ist indessen die Aufstellung so zu wählen, dass sie genügende Hellig 
keit und überhaupt die Erfordernisse für eine bequeme und sichere Ablesung bietet. 
Die Barometer müssen an einer festen Wand aufgehängt werden, sodass der Maass- 
pjg stab derselben genau vertikal steht. Beim Stationsbarometer geschieht dieses bei freier 
4a 4a" Aufhängung durch die symmetrische Konstruktion desselben von selbst, beim Kontrol- 
w barometer (und bei allen Heberbarometern) muss es mit Hülfe des Bleiloths erreicht 
werden und dann das Gefäss des Barometers in dem dazu gelieferten Ringe mittelst der 
3 Schrauben in dieser Lage fixirt werden. 
Die Aneroid - Barometer, welche den Signalstellen von der Seewarte geliefert sind, 
haben ihren Platz im obersten Theile des Wetterkastens (vergl. 12) zu finden und sind in 
erster Linie für das Publikum bestimmt. Wo kein grosser Wetterkasten vorhanden, ist 
das Aneroid in dem Kasten für Sturmwarnungen aufzuhängen. 
Ueber die Einrichtung und Behandlung der Barometer im Allgemeinen ist Mohn’s 
Meteorologie, 1. Ausgabe S. 89—101, 2. Ausgabe S. 102—116 zu vergleichen. 
14. Das Stationsbarometer für die regelmässigen Ablesungen an den Beobach 
tungsstationen der Seewarte ist ein Instrument von einfacher Konstruktion, welches nur 
eine einzige, bequem und scharf auszuführende Einstellung des Visirs auf die Queck 
silberkuppe im geschlossenen Rohre zur Ablesung erfordert. Das Instrument gleicht in 
mancher Hinsicht dem bei Mohn, A. S.98, B. S. 112 beschriebenen Seebarometer, insofern 
es ebenfalls ein Gefässbarometer mit, in der dort angegebenen Weise, reducirter Skala 
ist; jedoch ist, um das Instrument nicht unnöthiger Weise unempfindlich zu machen, die 
Barometerröhre im unteren Theile nicht verengt. 
Zur Versendung wird der Boden des Gefässes so hinaufgeschraubt, dass die ganze 
Röhre mit Quecksilber gefüllt ist; für den Gebrauch muss es folglich vorbereitet wer 
den, was dadurch geschieht, dass der äussere Blechboden abgenommen und die alsdann 
offenstehende Schraube so weit als möglich heruntergeschraubt wird. Nur wenn dieses 
geschehen, erhält das Quecksilber in der Röhre seinen richtigen Stand. Der äussere 
Boden ist wieder zu 'schliessen und darf an der Schraube vom Beobachter nicht mehr 
gerührt werden, sondern nur, wenn sich dies als nöthig erweist, von dem inspicirenden 
Beamten der Seewarte bei einer Revision der Station. Andernfalls kann leicht grosse 
Verwirrung in den anzubringenden Korrektionen entstehen und ein erheblicher Theil der 
Beobachtungen unbrauchbar werden. 
13. Das Kontrol-Barometer, mit welchem die Normal-Beobachtungs-Stationen 
der Seewarte ausgerüstet sind, ist ein Gefäss-Heberbarometer mit beweglichem Boden nach 
dem Prinzipe von Kupffer, nach Angaben der Direktion der Seewarte von R. Fuess in 
Berlin angefertigt. Dasselbe ist auf den Figuren 4a' und 4a" in Vorder- und Seiten 
ansicht dargestellt, während Fig. 5 die Einrichtung des untersten Theiles desselben zeigt. 
In der Konstruktion dieses Instruments ist darauf Bedacht genommen: 1) dass es die Vorzüge 
eines Fortin’schen und eines Heber-Barometers verbindet, 2) dass es alle möglichen Garantien für Un 
veränderlichkeit bietet und 3) dass die Untersuchung desselben auf die Richtigkeit und Unveränderlichkeit 
seiner Angaben durch geeignete Vorkehrungen und durch die Uebersichtlichkeit des ganzen Baues ermöglicht
	        
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