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Full text: 1, 1878

für welche eine spezielle Instruktion im Laufe der Zeit als wünschenswerth oder auch als möglich sich erwiesen 
hatte, eine solche innerhalb der Abtheilung III bereits vorhanden und in Anwendung ist, ganz abgesehen von 
den Instruktionen, welche für die Regelung des Signaldienstes und die Führung des meteorologischen Journals 
auf See längst im Drucke erschienen sind. 
Indem die Direktion diese Instruktion in die Hände der meteorologischen Beobachter und Berichterstatter 
des Systems der Deutschen Seewarte legt, kann sie nicht umhin, gleichzeitig mit allem Nachdrucke die Wichtigkeit 
einer strengen Gewissenhaftigkeit hei den meteorologischen Aufzeichnungen zu betonen. Die umsichtigste, alle 
Einzelfälle der hei den Beobachtungen, Registrierungen u. s. w. möglicherweise sich ergehenden Schwierigkeiten 
berücksichtigende Instruktion muss ihren Zweck verfehlen, wenn die Beobachter nicht auch, ausser der genaue 
sten Beachtung des Buchstabens derselben, den Geist, in dem sie geschrieben, erfassen und in demselben zu 
wirken suchen. Dieser Geist ist aber gekennzeichnet und getragen durch die philosophischen Maxime, welche 
so wie einer jeden, so vor allem auch einer gediegenen und nach Wahrheit strebenden Erforschung der komplizir- 
ten Phänomene des Luftmeeres zu Grunde liegen müssen: Pünktlichkeit und Klarheit in der Auffassung, Ge 
wissenhaftigkeit und strengste Objektivität in der Darstellung. Genaues Innehalten der Zeit und der Methode, 
wie sie durch die Instruktion vorgeschrieben werden, und in den Bemerkungen Yermeidung jeglicher, durch eigene 
Spekulation eingegebener Phantasien Uber Wesen und Ursache der Erscheinungen sind die Grundbedingungen 
für die Brauchbarkeit dieser Beobachtungen und Aufzeichnungen. 
Ueber Auswahl, Umfang und Anordnung des in der Instruktion niedergelegten Stoffes ist es kaum erforder 
lich hier Weiteres erklärend hinzuzufügen. Es ergiebt sich das zum Verständnisse derselben Erforderliche unmittel 
bar aus einem aufmerksamen Studium der einzelnen Abschnitte. In Fällen, wo eine weitere Ausführung und 
Ergänzung des Gegebenen erwünscht erschien, wurde auf Mohn’s „Grundzüge der Meteorologie“ hingewiesen, so 
wie denn auch dieses vortreffliche Werk dazu dienen kann, bei den Beobachtern eine tiefere Einsicht in die 
Ziele und das Wesen meteorologischer Forschung anzubahnen. Wie es durch die Natur der Aufgabe bedingt 
wird, ist allenthalben, sowohl in der Instruktion selbst, so wie in den Citaten, eine besondere Rücksicht den 
Zwecken der Wettertelegraphie und des Witterungsdienstes überhaupt gewidmet. 
In dem, der Instruktion beigegebenen Anhänge sind die für jene Arbeiten der Beobachter und Korrespon 
denten wichtigsten Tafeln und Schemata angeschlossen. Unter den ersteren wird besonders auf die unter 8 ge 
gebenen Tafeln zur Ableitung der Lage des Thaupunktes unter der Temperatur der Luft, als eine Lücke in 
der Reihe meteorologischer Tafeln ausfüllend, hingewiesen. Die in denselben zur Verwendung gebrachten Fak 
toren wurden abgeleitet aus gleichzeitigen Beobachtungen des Psychrometers und des Daniell’schen, bezie 
hungsweise D öbereiner-Regnault’schen Hygrometers von Glaisher (England und Indien) und Neumayer 
(Australien). 
HAMBURG, im April 1879. 
Die Direktion der Seewarte. 
Dr. JSTeumayer.
	        
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