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Full text: 1, 1878

XL. 
No. 36. 
XLI 
Archiv. 1878. 1. 
F 
Schema für das Isobaren-Telegramm. 
tifi 
bb 
sCC 
dd 
715 
720 
725 
730 
ff 
n 
73 5 
7W 
7 
ll m 
760 765 77£ 
nn oo 
775 780 
O klar 
O 54 bed 
* H bcd. 
* 94 bed. 
• bedeckt 
• Regen = Nebel 
4 Schnee oo Dunst 
a Hagel ‘t Blitz,Gewitter 
©bedeutet Windstille 
Die Befiederung der Pfeile giebt die 
Windstärke an (halbe Beaufort-Skala ,ö^Orkan) 
Die 
eingeschrie 
benen Linien 
(Isobaren (verbinden 
die Orte mit gleichem 
(auf den Meeresspiegel redu 
cirtem) Barometerstände.- 
Die Pfeile fliegen mit dem Winde. 
Das Isobaren - Telegramm. 
No. 37. 
Beispielsweise folge hier das Isobaren-Telegramm, welches am 10. März neben mit der Seewarte vereinbartem 
^tatsächlichen Mittheilungen nach Leipzig und Weissenburg a./S. entsandt wurde : 
Adresse. 
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xhyzz. 
Um die Luftdruckvertheilung mit genügender Sicherheit darstellen zu können, ist das ganze für die Wetter 
prognose in Betracht zu ziehende Gebiet in 144 ungefähr quadratische Felder abgetheilt (vergl. Karte). Die 
Vertikalstreifen werden durch die Buchstaben a bis m, dagegen die Horizontalstreifen durch diejenigen von n 
bis y bezeichnet. Die Isobarenziffern selbst werden durch die Doppelbuchstaben au, bb etc. angegeben, so dass- 
aa einen Barometerstand von 715 mm, bb denjenigen von 720 mm etc. bezeichnen. Durch Angabe einiger Punkte 
ist die Isobare ziemlich genau bestimmt, wenn noch darauf geachtet wird, dass als Isobarenpunkte solche ge 
wählt werden, welche möglichst in der Mitte eines Feldes liegen. Wie beiliegende Karte zeigt, erhält man so- 
ein hinreichend klares Bild über die Luftdruckvertheilung. 
Obgleich von der Luftdruckvertheilung die Windverhältnisse und im Allgemeinen auch die übrigen meteo 
rologischen Elemente, die die Witterung zusammensetzen, abhängen, so ist es dennoch wünschenswerth mit dem 
Isoharentelegramm auch noch thatsächliche Witterungs-Mittheilungen zu verbinden, was entweder durch das 
Abonnements-Telegramm, oder durch Mittheilungen der Beobachtungen von Nachmittags 2 Uhr, oder aber durch 
beides geschehen kann. Letzteres ist um so wünschenswerter, als gerade die Aenderungen von 8 Uhr Morgens 
bis 2 Uhr Nachmittags für die Wetterprognose von erheblicher Wichtigkeit sind. 
No. 38. 
Ueber das Meteorologische Bureau für Witterungsaussichten. 
Das von der Königl. Sachs. Staatsregierung mittelst Erlasses vom 9. Mai dieses Jahres als eine beson 
dere Abteilung des in Leipzig befindlichen Meteorologischen Instituts ins Leben gerufene Bureau für Wetter- 
muthmaassungen auf den nächsten Tag beginnt am 1. Juli seine Thätigkeit. Es werden von demselben täglich 
gegen V26 Uhr Abends, gestützt auf Witterungsdepeschen der Deutschen Seewarte in Hamburg und auf Grund 
von telegraphischen Witterungsnachricliten aus dem Königreich Sachsen seihst, Mutlimaassungen oder Prognosen 
für das am nächsten Tage mit Wahrscheinlichkeit zu erwartende Wetter ausgegeben werden. Mit dieser Ein 
richtung wird hauptsächlich eine Nutzbarmachung der Resultate der Meteorologie für die Landwirthschaft, na 
mentlich während der Erntezeit beabsichtigt. Ihre Verbreitung werden diese Witterungsaussichten vor der 
Hand hauptsächlich durch die grösseren Zeitungen Sachsens, soweit dieselben zu einem geeigneten Zeitpunkt 
erscheinen, und durch Anschlag an öffentlichen Plätzen mehrerer Städte des Königreichs finden; auch wird ver 
sucht werden den Prognosen mittelst der gegen Abend von Leipzig abgehenden Eisenbahnzüge durch Anschlagung 
an den Bahnhöfen in einem weiten Umkreise um Leipzig eine grössere und raschere Verbreitung noch am Vor 
abend des Tages, für den sie bestimmt sind, zu verschaffen. Um jedoch den etwas weiter von hier entfernten 
Landwirthen resp. landwirtschaftlichen Vereinen noch an demselben Abend, an dem die Prognose für den kom 
menden Tag ausgegeben ist, eine Kenntnissnahme derselben zu ermöglichen, wird der Bezug derselben auf 
telegraphischem Wege nicht umgangen werden können, da die Zeitungen am andern Morgen zu spät auf das 
Land kommen, um von der in denselben enthaltenen Witterungsaussicht noch praktischen Nutzen ziehen zu 
können. Die Kosten der natürlich nur während der Haupterntezeit, also zirka 6 Wochen hindurch, zu beziehen 
den Depeschen werden sich auf zirka 50 Mark belaufen. Wenn jedoch mehrere benachbarte Landwirthe zum 
gemeinschaftlichen Bezüge dieser Telegramme zusammentreten oder wenn landwirtlischaftliche Vereine dieselben 
beziehen, so vermindern sich hierdurch die Kosten für den Einzelnen ganz erheblich. Weitere hierauf zielende 
Auskunft ertheilt das Bureau sofort auf briefliche Anfragen und versendet auch auf Wunsch ein Zirkular, in 
welchem die Mittel zur raschen Verbreitung der Prognosen sowie überhaupt das Wesen der Sache weit aus 
führlicher besprochen sind, als es hier möglich erscheint. 
Das Institut ist ferner jeder Zeit bereit in einzelnen Fällen auf besonderen Wunsch möglichste Auskunft 
über das am folgenden Tag mit Wahrscheinlichkeit zu erwartende Wetter zu ertheilen, sobald nur die Anfragen 
bis um 6 Uhr Abends in den Händen desselben sind und sobald bei von aussen kommender Anfrage für Be 
zahlung der telegraphischen Rückantwort Sorge getragen ist. Die Adresse des Bureaus für Briefe ist vorläufig : 
Meteorologisches Bureau Leipzig, Schulstrasse 9, III. r., für Telegramme: Meteor Leipzig. 
Nicht unerwähnt darf bleiben, dass die vom Institut gegebenen Wetteraussichten nach keiner Seite irgend 
welchen verbindlichen Charakter tragen; die heutige Witterungskunde ist leider noch nicht soweit vorgeschritten,
	        
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