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Full text: 1, 1878

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gaben unendlich erschwerte, und zwar um so mehr, als sich die, auf jene Organisation einen Bezug habenden 
Verhandlungen noch durch die nächsten Jahre, ja selbst bis auf die Gegenwart fortschleppten und fort 
schleppen mussten. Dank dem freudigen Entgegenkommen der Beamten und Beobachter der einzelnen 
meteorologischen Systeme in Deutschland, war es der Seewarte trotz allen angedeuteten Hindernissen 
möglich den meteorologischen Dienst mit dem 1. Januar 1876 zu übernehmen und auch fortzuführen. 
Ein wichtiger Schritt zur Sicherung des Erfolges auf dem Gebiete der Küstenmeteorologie, des 
Sturmwarnungswesens und der Wettertelegraphie für das Gebiet des Deutschen Reiches ist darin zu er 
kennen, dass von Seiten des provisorischen Direktors der Seewarte der Anlass zu einer Konferenz gegeben 
wurde, an welcher sich die Direktoren der Zentral-Institute in Utrecht und Kopenhagen betheiligten, 
während die übrigen eingeladenen Beamten meteorologischer Organisationen sich aus einem oder dem 
anderen Grunde an den Berathungen der für die Deutsche, und man darf wohl sagen, für die Nordwest 
europäische Wettertelegraphie bedeutsamen Konferenz, welche am 11. Dezember 1875 in Hamburg zusammen 
trat , nicht betheiligten. Die unter dem 15. November 1875 erlassene Einladung ist unter Nr. 5 des An 
hanges zu diesem Berichte dem Wortlaute nach gegeben, während die Resultate der bis zum 14. Dezember 
fortgeführten Besprechungen in einem Berichte niedergelegt sind. Die darüber handelnde Broschüre, auf 
welche wir verweisen müssen, ist betitelt: „Bericht über eine Konferenz in Hamburg zur Besprechung 
einiger Punkte, welche auf den Betrieb und die Einrichtung des Witterungs- und Signal-Dienstes in Nord 
west-Europa Bezug haben.“ 
Auf Grundlage der bei dieser Gelegenheit getroffenen Vereinbarungen und erzielten Stipulationen wurde 
von Seiten der Seewarte an die Einrichtung des meteorologischen Dienstes geschritten. In welcher Weise 
dies zur Durchführung gelangte, erhellt zum Theil aus den unter No. 6 und No. 7 des Anhanges zu diesem 
Berichte wiedergegebenen Schreiben. Allein es darf hier wohl ausgesprochen werden, dass bei dem Mangel 
einer gründlichen, über technische Einzelheiten sich erstreckenden Erfahrung sowohl auf dem Gebiete der 
eigentlichen Wettertelegraphie, wie auch auf jenem der raschen und zweckentsprechenden Herstellung der 
Wetterkarten für das von der Seewarte alltäglich herauszugebende Wetterbulletin, sich der Uebergang von 
zeitraubenden Versuchs-Arbeiten in die regelmässig fortlaufende, in der knapp zugemessenen Frist zu lei 
stenden Arbeit nur langsam und unter mannigfachen, hier nicht näher zu schildernden Schwierigkeiten voll 
ziehen konnte. Wenn auch, wie schon erwähnt, alle Vorbereitungen so getroffen waren, dass mit dem 
ersten Januar 1876 die Arbeit der Wettertelegraphie für das Gebiet des deutschen Reiches aufgenommen 
werden konnte, so erschien doch das erste vollständige Wetterbulletin (mit Wetterkarte) der Seewarte erst 
am 16. Februar desselben Jahres. 
Kaum war in der Mitte des Jahres 1875 die Organisation zu einem gewissen Abschlüsse gelangt, so 
bereitete sich schon eine Erweiterung des Institutes vor. Während dieses Jahres wurde nämlich von Seite 
des Senates der freien und Hansa-Stadt Hamburg die Anregung zur Einrichtung eines Chronometer-Prüfungs 
institutes gegeben. Die Nothwendigkeit einer solchen Anstalt wurde von dem Standpunkte beleuchtet, dass 
es wünschenswerth sei, der deutschen Chronometer-Fabrikation einen Aufschwung zu geben und dem nau 
tischen Publikum die Erwerbung eines guten und durch eine kompetente Behörde geprüften Fabrikates zu 
ermöglichen und dass beides durch die Einrichtung eines solchen Institutes erzielt werden würde. Es wurde 
dies auch von allen Seiten anerkannt und handelte es sich nur darum, die Mittel und Wege zur Realisirung 
des Vorschlages zu finden; besonders wollte man eine vollständig neue und isolirt stehende Organisation 
für diesen Zweck von Reichswegen nicht schaffen, und vielmehr an Bestehendes anschliessen. Die Seewarte 
schien dafür den gewünschten Anhalt zu bieten und es wurde desshalb an maassgebender Stelle der Be 
schluss gefasst, das neuzugründende Chronometer-Institut in die Organisation der Deutschen Seewarte ein 
zufügen, dasselbe der Direktion zu unterstellen. Dementsprechend wurde der Einrichtungs-Plan entworfen 
und unter Anlehnung an das vortreffliche Institut der Hamburger Sternwarte, welche alle zur genauen Zeit 
bestimmung erforderlichen astronomischen Einrichtungen besitzt und auch von Seite der zuständigen Be 
hörde für die Zwecke eines zu errichtenden Chronometer-Institutes zur Verfügung gestellt wurde, auch durch 
geführt. Die Errichtung eines eigenen Gebäudes in der Nähe der Sternwarte war von vorneherein vorge- 
gesehen worden, damit in demselben die Chronometer den Anforderungen der Wissenschaft entsprechend 
geprüft werden könnten (siehe Abschnitt III, 7 und Abschnitt X). 
Begreiflicher Weise musste die mit der Einrichtung des Chronometer - Institutes verknüpfte Erweite 
rung des Arbeits-Gebietes der Deutschen Seewarte, die selbst noch im Prozesse der Gestaltung lag, gerade
	        
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