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Full text: 1, 1878

VIII 
Wenn der Luftdruck um 2 Millimeter und darüber in irgend einer einzelnen Stunde, oder um mehr als 
6 mm in 6 Stunden gefallen ist, oder wenn der Wind seit dem letzten Telegramme zugenommen und die Stärke 
eines Sturmes (9—12 Beaufort) erreicht hat, wenn der starke Wind oder Sturm plötzlich umgesprungen ist, 
oder wenn gefahrbringende Hagel- und Gewitter-Böen, Tromben, Windhosen und dgl. aufgetreten sind, so wer 
den die Herren Beobachter ersucht, ein Extratelegramm an die Seewarte abzusenden, welches im Eingänge in 
wenigen Worten den Umstand angiebt, der dasselbe veranlasst, und dann, unter Angabe der Zeit, den Zustand 
der wichtigsten meteorologischen Instrumente enthält, in der Form BBBWW SHTTT; z. B. „Barometer rasch 
fallend, vier Uhr p. m. 32314 64168.“ 
Für die Direktion der Seewarte: 
Hamburg, den 27. Dezember 1875. 
Dr. Neumayer, 
Hydrograph und stellvertretender Vorstand des Hydrograph. 
Büreaus der Kaiserlichen Admiralität. 
No. 8. 
Einladung zu einer Konferenz deutscher Meteorologen 
zur Zeit der 49sten Naturforscher-Versammlung in Hamburg vom 18. bis 24. September 1876. 
Auf dem Meteorologen-Kongresse in Wien im Jahre 1873 wurden von den Deutschen Delegirten in 
Betreff der Organisation der meteorologischen Arbeit im Deutschen Beiche Fragen besprochen und dem Beichs- 
kanzleramt Vorschläge eingereicht, welche bis heute nur theilweise zur Durchführung gelangten. Denn, obgleich 
durch die Errichtung der Deutschen Seewarte und ihrer Zweigorgane und durch die erzielten Beziehungen 
derselben mit einigen meteorologischen Stationen im Innern Deutschlands diese Organisation in vieler Hinsicht 
gefördert wurde, so handelt es sich heute noch wie damals um die Errichtung einer meteorologischen Zentral 
stelle für das Deutsche Beich und um die engere Verbindung der bestehenden Meteorologischen Institute mit 
dieser Zentralstelle und unter einander. 
Da im nächsten Jahre in Born ein zweiter Meteorologen-Kongress stattfindet, glauben die Unterzeichneten 
Ihre Herren Kollegen einladen zu müssen zu einer Berathung über die wesentlichen Anforderungen, welche der 
Wiener Meteorologen - Kongress an die Deutsche Meteorologie stellt und auch nächstes Jahr der dann statt 
findende Kongress erneuern wird. 
Als Programm zu dieser Berathung erlauben wir uns vorzuschlagen : 
I. Berathung über Schritte, welche zu einer einheitlichen Organisation der Meteorologie im Deutschen Beiche 
führen sollen, anknüpfend an die Eingabe, welche die Deutschen Delegirten des Wiener Kongresses an 
das Beichskanzleramt richteten. 
II. Berathung der Maassregeln, welche bis zum Inslebentreten einer meteorologischen Zentralstelle für das 
Deutsche Beich zu ergreifen sind. Dazu gehören: 
1) Eine gemeinsame Publikation der täglichen Beobachtungen von etwa 12—16 Deutschen Stationen; 
2) die Publikation der Jahresresultate aller Stationen; 
3) die Monatlichen, resp. Täglichen Wetterberichte; 
4) gemeinsame Beobachtungszeiten; 
5) die Vergleichung der Normal-Instrumente und wie selbige zu erzielen ist; 
6) die Stellung der Seewarte, des einzigen zur Zeit bestehenden Institutes des Deutschen Beiches 
für die Pflege der Meteorologie, zu den unter 1—5 genannten Punkten. 
III. Berathungen, welche Bezug haben auf den zweiten Meteorologen-Kongress: 
1) Das vorliegende Programm, 
2) die Vertretung des Deutschen Beiches. 
IV. Berathung über die Stellung der Deutschen Meteorologischen Institute zum genannten Komite. 
Die Unterzeichneten glauben, dass zur Erledigung des vorstehenden Programms, resp. für sonstige Be 
rathungen, drei bis fünf Sitzungen nöthig sein werden und setzen die erste derselben zum 19ten September um 
9 Uhr fest. Das Sitzungslokal wird im Lesezimmer des Seemannshauses (Deutsche Seewarte) sein. 
Leipzig und Hamburg, im Juli 1876. (gez.) : Sruhns und Neumayer. 
No. 9. 
An die Herren telegraphischen Korrespondenten der Seewarte. 
Die Direktion ersucht sämmtliche Herren Beobachter, vom 28. Dezember d. J. anfangend, dem täglichen 
Morgentelegramme die Beobachtung vom vorhergehenden Abend hinzuzufügen, und zwar in der Weise, dass die 
Abendbeobachtung in zwei, den jetzigen beiden ersten Gruppen völlig konformen, Ziffergruppen (Barometerstand 
und Windrichtung — Windstärke, Wetter und Temperatur) der in Ziffern ausgedrückten Morgenbeobachtung 
vorgesetzt wird. Die Zeit ist für die Abendbeobachtung für die Stationen der Seewarte auf 8 Uhr festge 
setzt ; den übrigen Herren Beobachtern bleibt es überlassen, entweder ebenfalls zu dieser Zeit abzulesen, wodurch
	        
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