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Full text: 1, 1878

VI 
von einer noch näher zu vereinbarenden Stunde des Vorabends. In hohem Grade erwünscht wäre es für die 
Direktion, gleichzeitig mit dieser Erklärung Angaben über die Lage Ihrer Station zu erhalten, insbesondere 
über die Höhe derselben über dem Meeresspiegel und über die Art, wie dieselbe bestimmt ist, sowie endlich, 
nach welcher Instruktion Sie beobachten. Da die Seehöhe voraussichtlich noch nicht an allen Stationen dem 
Beobachter genau bekannt ist, auch nicht alle mit Tafeln zur Reduktion der Barometerstände auf das Meeres 
niveau versehen sind, so ersucht Sie die Direktion: 
1. im ersten Telegramme anzugehen, ob der Barometerstand auf den Meeresspiegel reduzirt ist oder nicht; 
2. im Falle die Höhe Ihres Barometers über dem Meere noch nicht genau bestimmt ist, gefälligst eine solche 
Bestimmung, wenn irgend möglich vor Ablauf des Jahres, zu erzielen und über das Resultat die Seewarte 
sofort in Kenntniss zu setzen, durch Anmerkung in einem Observationstelegramm ; 
3. im ersten Telegramme, in welches Sie reduzirte Stände des Barometers aufnehmen, dieses anzugehen, weil 
sonst Missverständnisse unvermeidlich sind. 
Die Seewarte wird, nach Kenntnissnahme der Seehöhe Ihres Barometers, Sie mit einem eigens für Ihre 
Station berechneten einfachen Reduktionstäfelchen versehen, dessen Gebrauch die Anwendung jeglicher Rechnung 
erspart. 
Bei der Abfassung der Telegramme sind alle unnützen Worte zu vermeiden;, eine Unterschrift ist nur heim 
ersten Telegramme erforderlich. 
Zum vollen Verständnisse der für die Telegramme bis auf Weiteres einzuhaltenden Form diene folgendes 
ausgefüllte Schema : 
Erste Gruppe. Zweite Gruppe. 
reduzirter 
Barometerstand. 
Wind 
richtung. 
Wind 
stärke 
Witte 
rung 
trockenes 
j Thermometer 
6 0 4 
0 6 
4 
2 j 
6 0 2 
d. i. : Barometerstand 760.4 mm, 
Wind EHE 4, halhbewölkt, 
Temperatur —10.2 C. 
Hamburg, den 4. Dezember 1875. 
Für die Direktion der Seewarte: 
Dr. Neumayer, 
Hydrograph und stellvertretender Vorstand des 
Hydrographischen Büreans der Kaiserl. Admiralität. 
No. 7. 
An die telegraphischen Korrespondenten der Deutschen Seewarte im Inlande. 
Mit lebhaftem Danke konstatirt die Direktion der Deutschen Seewarte das bereitwillige Entgegenkommen, 
welches auf ihre ersten, an eine Auswahl binnenländischer Stationen Deutschlands gerichteten Rundschreiben die 
Antwort war. Sie ist dadurch, so wie durch die Liberalität der Kaiserl. Telegraphenverwaltung in die Mög 
lichkeit versetzt, mit dem 1. Januar die tägliche Herausgabe eines Wetterberichts zu beginnen, dessen Nach 
richten sich über ganz Deutschland erstrecken und zu welchem nach einigen Wochen ein zweiter täglicher Be 
richt hinzukommen wird, welcher auch die Nachrichten vom Auslande in zwei übersichtlichen kartographischen 
Darstellungen enthalten wird. Diese Berichte werden sämmtlichen Herren theilnehmenden Beobachtern täglich 
kostenfrei geliefert werden. 
Seit dem 15. Dezember schicken bereits probeweise fast alle überhaupt für diesen Zweck in’s Auge ge 
fassten Stationen in Deutschland regelmässig täglich ein Witterungstelegramm ein, welches die Beobachtung 
von 8 h Morgens (nur an zwei Orten 7 11 ) enthält; in dieser Probezeit haben sich hauptsächlich nur folgende 
Uebelstände hier und da gezeigt, deren Hebung sicherlich keinen Schwierigkeiten unterliegt. 
1. Es muss berücksichtigt werden, dass der Zweck der Telegramme die möglichst rasche Beschaffung 
einer Uehersicht sei, und dass deshalb dieselben so früh als möglich nach der Beobachtung zur Abfertigung 
kommen. Wo überall die Dienstzeit der Telegraphenämter dieses gestattet, ist es sehr zu wünschen, dass die 
Depeschen mindestens nicht später als halb 9 Uhr auf dem Telegraphenamte seien. 
2. Die Form, in welcher die Depeschen gewünscht werden, wird nicht überall richtig aufgefasst; die 
richtige Form möge deshalb durch beiliegende Probe einer Depesche völlig klar gestellt werden. Die Angabe 
des Namens der Station sowie des Datums von Seiten des Beobachters ist überflüssig, weil beides als dienst 
licher Vermerk seitens des Telegraphenamtes angegeben wird; in der Adresse sind alle unnützen Worte wegzu 
lassen. Ferner sind die einzelnen Zahlen nicht anders als in die fünfstelligen Gruppen, welche schon früher 
angegeben worden sind, zu trennen. Innerhalb jeder Gruppe werden die Zahlen gebunden geschrieben, jede Stelle 
in der Gruppe aber, an welche keine Zahl zu kommen hat, durch eine Null ausgefüllt, da sonst unentwirrbare 
Konfusion entstehen kann. Die Wiedergabe der Temperaturen unter 0° ist von Einigen falsch aufgefasst wor
	        
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