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Full text: 1, 1878

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Wetterkarten und Wetterprognose, Sturmwarnung. Instrumente: Barometer, Thermometer, Psychro 
meter u. s. w., Beschreibung und ihre Anwendung auf die Schifffahrt; praktische Regeln. Praktische Uebung 
im Behandeln der Instrumente, im Beobachten und Rechnen. 
4) Hydrographie. Maritime Aufnahmen. Instrumente und deren Gebrauch. Praktische Hebungen. 
5) Die Endziele der nautischen Physik in ihrer Anwendung auf die praktische Schifffahrt. Methoden; 
gegenwärtiger Standpunkt. Segelanweisungen. 
In weiterem Verfolge der in dem Berichte der technischen Kommission für Seeschifffahrt vom' 10. De 
zember 1878 niedergelegten Ergebnisse der Berathungen, welche im Vorstehenden zusammengefasst sind, 
richtete das Reichskanzleramt an die Kaiserliche Admiralität unter dem 18. Februar 1879 das Ersuchen, 
nunmehr in sofern der Einrichtung eines Instruktions - Kursus für Navigationslehrer-Aspiranten näher treten 
zu wollen, als von der Direktion der Seewarte eine Aeusserung zu erhalten wäre über die Zweckmässigkeit 
dieser Einrichtung auch nach dem von der technischen Kommission modifizirten Programme und über 
sonstige Modalitäten der Durchführung desselben, unter Hervorhebung solcher Punkte, welche als Grund 
lage für eine diesbezügliche Vorlage bei den Regierungen der Bundesstaaten dienen könnten. 
Von den gleich zu Anfang, als dieser Angelegenheit von Seite der Kaiserlichen Admiralität näher 
getreten wurde, von der Direktion zur eventuellen Durchführung empfohlenen Modalitäten sei nur erwähnt, 
dass für den Unterricht an dem Instruktions - Kursus eine besondere Lehrkraft eingestellt werden müsste, 
und dass hierfür der Assistent der Abtheilung II H. Eylert in Aussicht genommen worden war, welcher 
alsdann aus der von ihm gegenwärtig eingenommenen Stellung hätte ausscheiden müssen. 
Alle weiteren Phasen der Entwickelung der beabsichtigten Einrichtung eines Instruktions-Kursus fällen 
nicht mehr in die Epoche, über welche sich dieser Bericht erstreckt, und sollen daher im nächsten Jahres 
berichte eine Beleuchtung finden. Nur soviel sei noch angeführt, dass die Direktion, bei den knappen, für 
das Institut zur Verfügung stehenden Räumlichkeiten, der steten Ausdehnung der Thätigkeit und dem 
Zuwachs der Sammlungen desselben,, es als nicht wünschenswertli bezeichnen musste, wenn vor Vollen 
dung des Neubaues des Dienstgebäudes der Seewarte die Realisirung des Planes weiter gefördert werden 
würde. 
2. Die Organisation eines meteorologischen Dienstes im Interesse der Land- und 
Forstwirtschaft. 
Es wurde im Abschnitte IX dieses Berichtes ausführlich dargelegt, wie sich nach und nach das System der 
Wettertelegraphie der Seewarte, welches in erster Linie für die Pflege der Küsten-Meteorologie und des Sturm 
warnungswesens eingerichtet wurde, so entwickelte, dass von der Abtheilung III die meteorologische Bericht 
erstattung für das Gebiet des Reiches übernommen wurde. An diese Erweiterung knüpften die meisten 
Land- und Forstwirthe oder alle jene, welche mit den Bestrebungen der Neuzeit, die ausübende Meteoro 
logie zum Vortheile des alltäglichen Lebens auszubeuten, vertraut sind, den weiteren Wunsch nach Einricht 
ung eines besonderen meteorologischen Dienstes nach dem Vorbilde jenes in den Vereinigten Staaten von 
Amerika (Signal Service). Wie berechtigt auch solche Wünsche erscheinen, so war doch dei’en Realisirung 
unter den Verhältnissen, unter welchen die Seewarte mit Beziehung auf die Organisation der Meteorologie 
in den Deutschen Staaten in’s Leben trat, mit ganz besonderen Schwierigkeiten verknüpft. Diese Organi 
sationen, an welche sich gemäss unserer staatlichen Verhältnisse und Traditionen die Ausbildung eines 
vollkommenen Dienstes im Interesse der Landwirthschaft hätte anlehnen müssen, bestanden theilweise noch 
nicht oder sie waren nach Normen durchgeführt, die den Anforderungen der Wissenschaft heute nicht mehr 
genügten, so dass also diese Vorbedingungen für die Möglichkeit eines erfolgreichen Vorgehens kaum als 
vorhanden zu bezeichnen waren. Als daher die Kaiserliche Admiralität auf Anregung des Königlich Preus- 
sischen Ministeriums für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten der Direktion der Seewarte unter dem 
29. März 1876 die Weisung ertheilte, sich über die Praktikabilität der Einrichtung eines landwirthschaft 
lichen meteorologischen Dienstes zu äussern, sah sich die Direktion vor die Schwierigkeit gestellt, mit 
den ungenügenden Elementen für eine Organisation des Witterungsdienstes dennoch derselben näher treten 
zu müssen.
	        
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