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Full text: 1, 1878

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belastung der Direktion konnten nur gerechtfertigt erscheinen, wenn die Frequenz des Instruktionskursus 
möglichst gross würde, während andererseits die freie Praktizirung junger Leute an den verschiedenen 
Abtheilungen störend auf die Fortsetzung der Arbeiten einwirken müsse. 
Durch hohe Verfügung der Kaiserlichen Admiralität vom 30. März 1877 wurde die Sache zuerst aufge 
nommen und der Direktion der Seewarte die Weisung ertheilt, sich darüber zu, äussern welcher Weisung 
denn auch durch ein Promemoria vom 26. Juli desselben Jahres nachgekommen wurde. Allein erst unter 
dem 31. Januar 1878 verfügte die Kaiserliche Admiralität, dass die Direktion nunmehr durch Entwurf eines 
Programmes für die Einrichtung eines solchen Instruktionskursus Vorlagen vorbereiten sollte, welche bei 
den diesbezüglichen Verhandlungen mit den deutschen See-Uferstaaten zur Grundlage dienen konnten. 
Demgemäss wurde von der Direktion der Seewarte eine Denkschrift über den Gegenstand ausge 
arbeitet, welche unter dem 15. August 1878 der Kais. Admiralität überreicht wurde und hier der Be 
deutung der Sache wegen dem Wortlaute nach folgen soll. 
Denkschrift. 
Es kann wohl kaum einem Zweifel unterliegen, dass es von wesentlichem Vortheile für die Förderung 
und Hebung des Unterrichtes an den Navigationsschulen sein muss, wenn den Lehrern, die an diesen An 
stalten zu einer Thätigkeit berufen werden, die Gelegenheit geboten werden kann, eine einheitliche, fach 
männische und eingehende Ausbildung zu erlangen. Dies findet seine besondere Anwendung mit Bezug auf 
jene Zweige der zu lehrenden Gegenstände, welche physikalische Gebiete in ihrer Anwendung auf die prak 
tische Schifffahrt berühren, wenngleich auch, wie sich aus dem Nachstehenden ergeben wird, die mathema 
tischen Fächer, das Gebiet der geographischen Ortsbestimmung und maritimen Aufnahme von einem solchen 
Lehrkursus nicht ausgeschlossen werden sollen. Andererseits muss schon jetzt hervorgehoben werden, wie 
sich einer Durchführung der Einrichtung eines Unterrichtskursus für Navigationslehrer-Aspiranten nicht 
unerhebliche Schwierigkeiten entgegenstellen, deren Beseitigung nur einer umsichtigen und von praktischer 
Erfahrung eingegebenen Einrichtung gelingen wird. Unter diesen Schwierigkeiten nimmt eine hervorragende 
Stelle der Umstand ein, dass die Aspiranten für die Navigationsschulen bisher und voraussichtlich auch fiir 
die nächste Zukunft jener Klasse von jungen Steuerleuten entnommen werden', welche das Schifferexamen 
mit Auszeichnung bestanden haben und wohl eine ganz gute allgemeine Bildung mit in ihren Beruf bringen, 
die aber nur in seltenen Fällen eine gründliche Durchbildung in den mathematisch-physikalischen Fächern 
umfasst. Für das eingehende Studium und den Erfolg im Lehrberufe aller jener Zweige der Navigation, 
welche nach dem gegenwärtigen Stande der Wissenschaft den Kern der Bedingungen für Raschheit und 
Sicherheit des Weltverkehrs zur See ausmachen, ist jene Durchbildung aber in hohem Grade wünschens- 
werth, um nicht zu sagen unentbehrlich, weshalb denn bei der Durchführung eines Planes, wie der gegen 
wärtige, vor Allem Bedacht darauf genommen werden muss, dass den angedeuteten störenden Umständen 
durch zweckdienliche Einrichtungen entgegen gewirkt werde. 
Von solchen Erwägungen geleitet, wurden die in dieser Denkschrift entwickelten Vorschläge für die 
Einrichtung eines Instruktionskursus entworfen. 
Einerseits, um der genannten Klasse von jungen Seeleuten auch fernerhin die Möglichkeit zu erhalten, 
sich um eine Stelle an einer Navigationsschule bewerben zu können, andererseits, um die Ungleichheit in 
der Vorbildung, quantitativ und qualitativ, für den Instruktionskursus zu beseitigen, oder doch deren störende 
Folgen möglichst abzuschwächen, und ferner damit es auch für solche junge Leute, welche eine auf anderem 
Wege erlangte Ausbildung, die ein tieferes Eingehen auf das Studium der hier in Frage kommenden Fächer 
nicht gestattet, genossen haben, möglich sei, den einzurichtenden Instruktionskursus mit Vortheil zu be 
suchen, erscheint es zweckmässig, mit diesem noch einen Vorkursus zu verbinden, in welchem vorzugsweise 
die mathematisch-physikalischen Vorkenntnisse gelehrt werden, die bei dem Unterricht in dem eigentlichen 
Instruktionskursus vorausgesetzt werden müssen. 
Selbstverständlich wären jene Aspiranten, welche mit diesen Vorkenntnissen bereits ausgerüstet sind, 
nicht verpflichtet, den vorbereitenden Kursus zu besuchen, während andere, bei welchen solches nicht der 
Fall ist, sich entweder durch den Besuch des Vorkursus gründlicher vorbereiten können, um sodann in den 
Instruktionskursus einzutreten, oder aber nach Absolvirung des ersteren sofort eine Verwendung an einer 
Schule (vielleicht einer Vorschule) zu finden, ohne jedoch die Erlangung einer höheren, oder noch weniger
	        
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