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Full text: 1, 1878

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dem Termine, auf welchen sie sich beziehen. Beide soeben besprochenen Kärtchen für Zeitungen werden 
jetzt durch Zinkographie hergestellt. 
Reproduktion der Wetterkarten in der Tagespresse ausserhalb Hamburgs. Wie oben erwähnt, hatte 
sich die Seewarte schon im Jahre 1876 bemüht eine Methode der Herstellung der Wetterkarten in den in 
Berlin erscheinenden Zeitungen zu ermitteln. In den darauf folgenden Jahren war man im weiteren Ver 
folge dieser Angelegenheit und nachdem sich die Zeichnung der Wetterkarten nach Isobaren-Telegrammen 
und Abonnements-Wetterberichten an irgend einem Orte als praktisch ausführbar erwiesen hatte, eitrigst 
bestrebt auch den Zeitungen in anderen Städten Deutschlands den Vortheil der Wiedergabe der Wetter 
karten in ihren Spalten zu sichern. Es scheiterten jedoch alle dahin zielenden Bemühungen daran, dass 
eine leicht ausführbare und die grösstmögliche Raschheit der Herstellung sichernde Weise der Reproduk 
tion nicht gefunden werden konnte. 
Zwar gelang es mehrere Druckerei-Firmen zu veranlassen, sich mit dem Gegenstände zu beschäftigen 
und von denselben mehr oder minder verwendbare Methoden der Herstellung, gegen Zahlung einer Prämie 
angeboten zu erhalten, allein es wollte bisher nicht gelingen zu einem annehmbaren Uebereinkommen zu 
gelangen. 
Die Entscheidung über ein Anerbieten des Dänischen Marine-Lieutenant Rung, gegen Zahlung einer 
Summe von 4000 JVC. der Direktion ein Verfahren bekannt zu geben, wonach die Wetterkarten mittelst 
Typen rasch, inhaltreich und deutlich in der Tagespresse wiedergegeben werden können, und welches schon 
seit Jahren in Dänemark, Schweden und Norwegen zur Anwendung gelangt, ist aus Rücksichten, deren 
nähere Darlegung hier kaum am Platze wäre, bisher nicht herbei zu führen gewesen. *) 
Die schon von der früheren Norddeutschen Seewarte eingeführte tägliche Veröffentlichung der Beob 
achtungen der Zentralstation zu Hamburg in der „Börsenhalle“ ist seither fortgeführt, jedoch seit dem 
1. September 1875 in der Hinsicht umgestaltet, dass die alten Maasse und Skalen durch Millimeter und 
Zentigrade ersetzt und den direkten Beobachtungen auch die Angaben des Anemometers über Windrichtung 
und Windstärke für jede der letzten 24 Stunden hinzugefügt wurden. Später wurden auch, auf den Wunsch 
einer Rostocker Rhederei, Angaben über Wind und Wetter im Skagerrak etc. angehängt. 
Ueber die autographirten Wetterkarten und Wetterberichte, welche die Seewarte als eigne Publikation 
herausgiebt und welche die ihr zur Verfügung stehenden Daten am vollständigsten und vielseitigsten 
wiedergeben, wird weiter unten bei den Publikationen der Seewarte berichtet werden. Im Gegensatz zu 
der Berichterstattung der Seewarte in den Zeitungen, ist der Hauptwerth jener autographischen Publika 
tion, als Material zum Studium der soeben verflossenen oder auch der schon weiter zurückliegenden 
Witterung, ein dauernder. 
IV. Tägliche Wetterprognosen und Verbreitung derselben in Deutschland. 
Trotz dieses Charakters der letztgenannten Berichte hielt die Direktion gerade diese wegen ihres 
exklusiven Leserkreises, wegen der reichhaltigen Information über das Bestehende, welche sie bringen, und 
wegen der vollständigen Kontrole, welche die Seewarte über dieselben ausübt, für den geeignetsten Platz 
zu einem Versuch in der täglichen regelmässigen Wetterprognose. Es wurde mit dem 1. September 1876 
eine ständige Rubrik mit der Bezeichnung „Aussichten“ am Fusse der Wetterkarten eingefügt, und diese 
Rubrik allmählich weiter ausgebildet. Die Statistik dieser täglichen Wetterprognosen und die Ergebnisse der 
Prüfung derselben durch Vergleiche mit den Thatbeständen des folgenden Tages findet man in der, von 
der Seewarte herausgegebenen „Monatliche Uebersicht der Witterung“ seit dem Januar 1877 
regelmässig abgedruckt. Wir entnehmen denselben die folgende kurze Uebersicht der Hauptresultate, 
nämlich das Prozentverhältniss der gut, der theilweise und der nicht eingetroffenen Prognosen überhaupt, 
ohne Scheidung der einzelnen Witterungselemente einerseits und den Prozentsatz der günstigen Prognosen 
für die einzelnen Elemente andererseits; vorher jedoch geben wir in nachfolgender Tabelle eine Uebersicht 
der überhaupt gegebenen Witterungsprognosen: 
*) Siehe auch Seite XLI Nr. 37 des Anhanges, Telegramm für die Konstruktion von Wetterkarten ausserhalb Hamburgs.
	        
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