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Full text: Aus dem Archiv der Deutschen Seewarte, 1 (1878)

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fenden Punkte genau abgelesen. Aus cler bekannten Korrektion des oberen Punktes des Fadens und der 
bekannten Fadenlänge lässt sich dann die absolute Korrektion des unteren Punktes sofort herleiten. 
Die Prüfung der Hygrometer wird durch Vergleichung mit dem Döbereiner-Kegnault’schen Hygrometer 
ausgeführt. 
Zur absoluten Prüfung von Aräometern besitzt die Seewarte zur Zeit eine Einrichtung nicht, nament 
lich auch noch keine genauere Wage. Ihre Prüfungen beziehen sich daher auf Vergleichen mit einem 
in ihrem Besitze befindlichen Normal-Aräometer, wie solches von der Ministerial-Kommission zur Erfor 
schung der Deutschen Meere in Kiel angenommen worden ist. 
Die Prüfung von Schiffskompassen wird im Kompass-Observatorium, welches Abschnitt III, 7 dieses 
Berichtes auf Seite 26—29, beschrieben wurde, ausgeführt. Zwar sind die Hauptagenturen der Seewarte 
gleichfalls im Besitze der erforderlichen Instrumente, allein bei der Unbeständigkeit des Deutschen Küsten 
klimas ist die Prüfung im Freien, welche, da keine besonderen Observatorien an jenen Orten dafür erbaut 
sind, unumgänglich wird, mit zu vielerlei Schwierigkeiten verknüpft, als dass man unter diesen Umständen 
eine Inanspruchnahme der Seewarte auch an den Zweigorganen erwarten könnte. Aus jener Beschreibung 
der Einrichtung des Observatoriums der Zentralstelle erhellt auch zur Genüge die Methode der Unter 
suchungen, welchen die verschiedenen Arten von Kompassen unterworfen werden, so dass hier um so we 
niger ein Grund besteht des Näheren darauf einzugehen, weil die einzelnen Elemente jener Untersuchung 
als allgemein bekannt vorausgesetzt werden können. 
Der Prüfung der Kompensations-Magnete ist schon an einer anderen Stelle, da wo über das Deviations 
modell gesprochen wurde, Erwähnung geschehen. Es mag nur noch soviel hinzugefügt werden, dass die 
Seewarte drei Gattungen von Magneten*) zu diesem Zwecke hat; dieselben sind: 
A lang 30.3 cm; breit 3.7 cm; Gewicht 880 Gramm. 
B -- 25.6 = = 3.7 = = 690 
C : 15.6 -- s 1.9 = = 152 
Alle Magnete (die einzelnen Stäbe) werden genau markirt und von Zeit zu Zeit zum Gegenstand einer 
eingehenden Prüfung auf ihr magnetisches Moment gemacht. Das Bestreben der Seewarte geht dahin, 
stets einen so grossen Vorrath geprüfter und mindestens ein Jahr in Untersuchung befindlich gewesener 
Magnetstäbe zu haben, dass den mannigfachen Anforderungen, die dieserhalb an die Direktion ergehen, 
mit durchaus zuverlässigen Magneten entsprochen werden kann. 
Ehe diese Stäbe überhaupt zur Prüfung herangezogen werden, werden dieselben geprüft auf die Ho 
mogenität und Totalität ihrer Masse. Stäbe, die Sprünge zeigen, was sich leicht durch den Klang erkennen 
lässt, werden von vorne herein verworfen. 
Die Erfahrung der Abtheilung II auf diesem Felde hat die Wichtigkeit der längeren und fortgesetzten 
Untersuchungen dieser wichtigen Mittel für eine erfolgreich ausgeübte Kompensation genugsam illustrirt, 
indem Fälle nicht selten sind, dass Magnetstäbe, welche als tadelfrei zur Untersuchung zugelassen wurden, 
nach einigen Monaten ihren Magnetismus in bedenklicher Weise durch bis jetzt noch unerklärte Ursachen 
einbüssten. Was aber eine Kompensation durch ein Mittel, das derartige Unsicherheit zeigt, werth ist, 
ist für jeden mit dem Wesen der Sache Vertrauten einleuchtend. 
b. Nachweis über die bis zum 31. Dezember 1878 in der Abtheilung II geprüften Instrumente und Apparate. 
Die Inanspruchnahme der Abtheilung II für die Prüfung der verschiedenen Gattungen von Instrumenten 
hat sich seit dem Beginne der Thätigkeit der Seewarte von Jahr zu Jahr gesteigert. Eine aus den Büchern 
der Abtheilung entnommene Zusammenstellung ergiebt folgende Zahlen: 
1) Gewichts - Barographen für die Normal-Beobachtungsstationen in Hamburg, 
Borkum, Keitum, Wustrow, Swinemünde, Neufahrwasser, Memel 7 
2) Aneroid-Barographen für die Normal-Beobachtungsstationen Hamburg und Kiel 2 
3) Hipp’scher Thermograph für die Normal-Beobachtungsstationen Hamburg u. Kiel 2 
4) Registrir - Anemometer für die Normal-Beobachtungsstationen Hamburg, 
Borkum, Keitum, Kiel, Wustrow, Swinemünde, Neufahrwassser und Memel.. 9 
zu übertragen: 20 
*) Wolfram-Magnetstäbe werden in der Telegraphenbau-Anstalt von W. Gurlt in Berlin geliefert.
	        
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