Skip to main content

Full text: 65, 1937

Werenskiold, W.: Die Berechnung von Meeresströmungen, 
71 
Strome, Die Küste wird durch eine senkrechte Wand ersetzt. Hier legen wir 
die Z-Achse positiv nach unten; die X-Achse ist horizontal. (Siehe vorstehende 
Abb. 4.) Wir setzen: 
u= 0%, 
Dann gilt für einen vertikalen Streifen von der Breite 4x: 
AU=4xfüudz=4x[uz—fzdu) 
Aber uz verschwindet sowohl für z= 0 als auch für das Bodenwasser, wo u==0 
ist. Folglich wird: 
AU=—4xfzdu. 
Nun ist aber: 
du = d(ev) = Side 
und folglich: 
du=—%4x fzjde. 
Wir integrieren jetzt längs eines Streifens, wo o konstant ist; hier ist aber: 
j4x= -—4z 
und: 
U =. f Sf dozdz. 
Folglich wird der ganze Transport durch den Querschnitt: 
wo Z die Tiefe an der senkrechten Wand bedeutet, an der die Dichte gleich o ist. 
Weiter haben wir: 
[2 do = Z 0 — fod(Z?), 
aber Z?o ist gleich 0 an der Oberfläche und gleich Z?o, in dem Punkte, wo 
das ruhende Bodenwasser anfängt. Also wird schließlich: 
U = 57 fc — 049. 
9. Der Massentransport in einem Küstenstrom wird also nur von der Tiefe 
der Linien gleicher Dichte an der Küste bestimmt. Die Breite des Stromes oder 
der Flächeninhalt eines Querschnittes hat keinen Einfluß auf die Stromstärke, 
Wird der Strom breiter, dann werden die Horizontalgradienten kleiner, mithin 
auch die Geschwindigkeit, und umgekehrt; wird der Strom eingeengt, dann steigt 
die Geschwindigkeit. Ob der Strom schmal und schnell oder breit und langsam 
werden wird, das wird offenbar von dem Winde bestimmt. 
Weht der Wind mit dem Strome, so wird das leichte Oberflächenwasser auf 
der nördlichen Halbkugel nach rechts getrieben, nach dem Nansen-Ekman- 
Gesetz, Das leichte Wasser wird gegen die Küste aufgestaut, die horizontalen 
Druckgradienten werden verstärkt, und die Geschwindigkeit nimmt zu. 
Weht der Wind gegen den Strom, so wird das leichte Oberflächenwasser 
von der Küste weggetrieben, der Strom wird breiter, aber langsamer. Der 
Massentransport wird aber derselbe sein, solange die Dichteverteilung in der 
Tiefe an der Küste unverändert bleibt. 
Hiermit sind wir einen kleinen Schritt weitergekommen zu der Lösung des 
alten Problemes, den Zusammenhang zwischen Windtrift-Strömungen und 
solche, die ihre Ursache in Dichteunterschieden haben, zu ermitteln. 
10. Die Stromstärke ist also nur von der Tiefe des Stromes an der Küste 
abhängig; mit der Tiefe meinen wir die Tiefe der Grenze zwischen dem leichteren 
Wasser und dem darunter liegenden schwereren Bodenwasser. Da die Wasser- 
versetzung des Stromes angenähert konstant ist, so folgt, daß die Tiefe auch 
dieselbe sein muß; der Strom muß sich mithin längs der Tiefenlinien bewegen, 
wie bereits von Helland-Hansen festgestellt worden ist. Dieser Satz kann 
nicht aus der Kontinuitätsgleichung abgeleitet werden. Sobald man aber die 
Voraussetzung macht, daß die Vertikalkomponente des Stromes verschwindend 
klein ist, so ergibt sich auf Grund der Kontinuitätsbedingung, daß der Strom 
längs der Tiefenkurven fließen muß, m. a. W, daß er horizontal läuft. Ist
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.