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Full text: 65, 1937

68 Annalen der Hydrographie und Maritimen Meteorologie, Februar 1937. 
Eigenschaften, die den Wassermassen anhaften, so groß, daß der turbulente Aus- 
tausch, so klein er auch sein mag, von ausschlaggebender Bedeutung auf die 
Form der Längsprofile dieser Eigenschaften wird. In horizontaler Richtung, in 
der die Schwerkraft nicht wirkt und deshalb die Stabilität der Schichtung keinen 
Einfluß hat, wird die seitliche Vermischun g natürlich noch wesentlich wirk- 
samer sein als in vertikaler Richtung. Wenn der Austausch (Mischungsweg) hier 
vielleicht noch größer ist als dort, dann werden auch die Folgen noch stärker in 
Erscheinung treten. Vielleicht liegt darin die T’atsache begründet, daß in horizon- 
taler Richtung in diesen tieferen Schichten des Ozeans, in der Stratosphäre, die 
Eigenschaften der Wassermassen in horizontaler Richtung so überaus gleich- 
[örmig verteilt sind, 
Berlin, Institut für Meereskunde, Weihnachten 1936. 
Die Berechnung von Meeresströmungen. 
Von W. Werenskiold, Oslo. 
1. Solange eine Flüssigkeit sich in statischem Gleichgewicht befindet, müssen 
alle Flächen gleicher Dichte und gleichen Druckes untereinander parallel und 
horizontal sein. Der Druckgradient ist dann senkrecht nach oben gerichtet. 
Umgekehrt kann der Druckgradient nicht senkrecht sein, wenn solche 
Flächen schräge liegen; mit anderen Worten: es treten horizontale Druckkräfte 
auf, Falls Gleichgewicht vorhanden sein soll, muß die horizontale Gradientkraft 
durch irgend eine andere entgegengesetzte und gleich große Kraft aufgehoben 
werden. Als solche bietet sich die durch die Erdumdrehung verursachte „ab- 
lenkende Kraft“ dar, die sogenannte Coriolis-Kraft: 
v=2wrvsinB, 
wo w die Winkelgeschwindigkeit der Erde ist, B die Breite, und endlich v die 
Geschwindigkeit der Flüssigkeit. Diese ablenkende Kraft ist bekanntlich senk- 
recht zu der Geschwindigkeit gerichtet, und auf unserer Halbkugel zeigt die 
Horizontalkomponente nach rechts. Da es sich hier nur um das horizontale 
Gleichgewicht handelt, sehen wir von der vertikalen Komponente ab. Die Strom- 
geschwindigkeit ist horizontal gerichtet, und senkrecht zur Richtung des hori- 
zontalen Druckgradienten. 
2. Dieser Gradient wird aus dem Böschungswinkel der Fläche gleichen 
Druckes berechnet. Ist p der Druck, z die vertikale, x die horizontale Koordinate, 
dann ist die Böschung i bestimmt durchs 
pP 
dx 
dp 
nn dz 
Nach der statistischen Grundgleichung ist aber: 
8p 
dz 08 
wo g die Schwerebeschleunigung ist und og die Dichte. Folglich wird der hori- 
zontale Druckgradient: 
es = 081, 
und weiter dessen Beschleunigung: 5 
1 öp . 
2 dx =g1. 
Diese Beschleunigung muß der Coriolis-Ablenkung das Gleichgewicht halten. 
Daraus ergibt sich die Gleichung: 
Ar=ig 
die schon vor mehr als 50 Jahren aufgestellt wurde.!) Siehe indes hierzu auch 
die Schlußbemerkungen dieses Aufsatzes. 
1) H, Mohn, Oslo: Die Strömungen des europäischen Nordmeeres. Erg.-Heft Nr. 79 zu 
„Peterm. Mittlgn.‘‘, Gotha 1885,
	        
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